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0292 - Das Signal stand auf Mord

0292 - Das Signal stand auf Mord

Titel: 0292 - Das Signal stand auf Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Signal stand auf Mord
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Amtsverbindung auf meinen Apparat legen und wählte die Nummer. Ich hörte das Summen des Rufzeichens. Dann wurde der Hörer abgenommen, und eine Frauenstimme sagte:
    »Golden-Circle-Nightclub. —- Guten Abend! Was kann ich für Sie tun?«
    Ich war so überrascht, daß ich fragte: »Wer ist dort?«
    Das Girl wiederholte stereotyp: »The Golden-Circle-Nightclub.«
    »Verzeihung! Falsche Verbindung!«
    Ich legte den Hörer auf die Gabel, ließ Hasting von zwei Beamten ins Untersuchungsgefängnis bringen, sauste die Treppe hinunter, enterte den Jaguar und zischte mit Höchstgeschwindigkeit zur Morris Avenue , zum »Golden Circle«.
    Der Nightclub war genauso supervornehm, wie bei meinem ersten Besuch, als ich Eve Sander, Asturros rothaarige Freundin, suchte. Wieder trafen mich die indignierten Blicke der Kellner. Ich ließ mir den Geschäftsführer kommen, hielt ihm den FBI-Ausweis unter die Nase. Das machte ihn sehr höflich.
    »Sie kennen Eve Sander, nicht wahr?«
    »Ja, Miß Sander ist ein Stammgast, obwohl sie in letzter Zeit seltener kam.«
    »Okay, aber vorher muß sie wochenlang mit dem gleichen Mann in Ihrem Lokal gesessen haben.« Ich beschrieb ihm Asturro mit wenigen Worten.
    Er nickte und nannte selbst den Namen:
    »Mister Asturro. Er war häufig in Miß Sanders Begleitung im ›Golden Circle‹.«
    »Er wurde häufig angerufen. Ist das richtig?«
    »Ja, ich glaube mich zu erinnern, daß er mit einer gewissen Regelmäßigkeit ans Telefon gerufen wurde.«
    Ich tippte mit dem Finger auf die staubfreien Revers seines Smokings.
    »Strengen Sie Ihr Köpfchen mal kräftig an, mein Freund. — Wenn Asturro von diesen Telefongesprächen zurückkam, hatten Sie dann den Eindruck, daß er Miß Sander von dem Inhalt der Gespräche unterrichtete. Denken Sie nach, bevor Sie antworten, denn es ist sehr wichtig. Ich weiß, daß Sie Ihre Gäste genau im Auge behalten. Ich habe es an mir selbst gemerkt. Also?«
    Er gab sich wirklich Mühe, aber er konnte sich dennoch nicht zu einer eindeutigen Antwort durchringen.
    »Ich bin natürlich nicht sicher, Sir. Es kann natürlich sein, aber mit Bestimmtheit vermag ich es nicht zu behaupten.« Ich verließ den Nachtclub, ließ den Jaguar stehen und ging zu Fuß zur 163. Straße. Ich hatte Eve Sander seit jener Nacht nicht wiedergesehen. Ich fand ihren Namen auf einem Klingelknopf des Apartmenthauses, verzichtete aber, da die Haustür offen stand, darauf, zu läuten und fuhr mit dem Fahrstuhl hoch.
    Erst an ihrer Wohnungstür klingelte ich. Es dauerte eine Weile, bis sie öffnete. Es dauerte eigentlich zu lange.
    Im ersten Augenblick schien sie mich nicht zu erkennen. Sie trug ein Jackenkleid und nur die Hälfte der Schminke im Gesicht, die sie im »Golden Circle« aufgelegt hatte.
    »Ah, Sie sind es, Mister G-man«, sagte sie und schien sich nicht besonders über meinen Anblick zu freuen.
    »Tut mir leid, Miß Sander, aber ich muß Sie sprechen.«
    Sie lächelte gequält.
    »Muß es wirklich sofort sein? Ich habe Besuch und…«
    Ich grinste ein bißchen. »Polizisten sind manchmal rücksichtslos. Es muß sein, Miß Sander.«
    Zögernd gab sie den Eingang frei.
    »Ich hätte mich doch nicht mit Polizisten einlassen sollen«, sagte sie. »Nicht nur, daß man beschossen wird, man wird auch dauernd von ihnen gestört.«
    »Sie hätten sich nicht mit Gangstern einlassen sollen«, antwortete ich kalt. »Dann hätten sich die Polizisten nicht gezeigt.«
    Sie warf mit einem verächtlichen Lächeln den Kopf in den Nacken und ging mir voraus durch die Diele zu einem Wohnraum, dessen Tür sie offengelassen hatte.
    Auf der Couch unter dem Fenster saß ein Mann, der langsam aufstand, als wir hereinkamen. Er war groß, breit in den Schultern, besaß ein kantiges Gesicht und spärliches, leicht krauses Haar.
    »Hallo!« stieß er zwischen den Zähnen hervor.
    »Das ist ein FBI-Mann«, stellte mich Eve Sander knapp vor. Der Mann musterte mich ungeniert.
    »Merkwürdige Freunde hast du«, knurrte er. »Na schön, ich kann ja gehen. Ich will nicht stören.«
    Wahrscheinlich war der Knabe Eve Sanders neuer Freund, aber entweder war er erst vor wenigen Augenblicken gekommen oder er war Antialkoholiker, denn keine Gläser und keine Flaschen standen auf dem Tisch.
    »Ich möchte Ihren Namen wissen«, sagte ich.
    »Wozu? Was soll der Blödsinn?«
    Eve Sanders Gesicht verlor den letzten Hauch von, Freundlichkeit.
    »Verdächtigen Sie mich und meine Freunde irgendwelcher Verbrechen?« schrie sie mich

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