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0292 - Das Signal stand auf Mord

0292 - Das Signal stand auf Mord

Titel: 0292 - Das Signal stand auf Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Signal stand auf Mord
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hätten sich das denken können. Noch nie gab es einen Gangster, der von einer Millionenbeute freiwillig auch nur zehn Cent herausgerückt hätte. — Hasting, ich verhafte Sie wegen Beihilfe zu einem bewaffneten Raubüberfall. — Es ist sinnlos, daß Sie Ihre Beteiligung länger zu leugnen versuchen. Das FBI hatte vor knapp zwei Wochen genau in diesem Hof einen Zusammenstoß mit der gleichen Gang, die den Geldraub durchführte, und Sie werden keinem Richter erklären können, daß Sie nur aus Zufall hergekommen sind.«
    Der Junge wackelte, schloß die Augen und schickte sich glatt an, in Ohnmacht zu fallen. Ich fing ihn auf, lehnte ihn gegen die Mauer der Einfahrt und holte ihn mit ein paar leichten Schlägen gegen die Wangen ins Bewußtsein zurück.
    »Am besten packen Sie gleich aus«, sagte ich, als er die Augen wieder aufschlug und sich die Wange hielt. »Wie hieß der Mann, an den Sie den Transport verpfiffen?«
    »Asturro«, antwortete er leise. »Sam Asturro.«
    »Das ist Quatsch«, fuhr ich ihn an. »Sam Asturro wurde vor fast drei Wochen ermordet.«
    »Aber ich habe noch gestern mit ihm telefoniert.«
    »Telefoniert? Und wann haben Sie ihn zum letztenmal gesehen?«
    »Vor… ja, das ist mehrere Wochen her.«
    Ich mußte ihm die Story seiner Verbindung zu dem Gangster stückweise aus den Zähnen ziehen. Offensichtlich hatten sich die Asturros vor zwei Monaten an ihn herangemacht. Sie hatten ihn eingeladen, waren mit ihm ausgegangen und hatten ihm nette Girls zugespielt. Da Hasting und Sam Asturro sich ausgezeichnet verstanden, hatte sich Pietro zurückgezogen. Innerhalb eines Monats hatte Sam den blonden Hasting so weit, daß er bereit war, den Gangstern Informationen für den Überfall auf einen Geldtransport zu liefern. Von dem Augenblick an, da sie sich einig waren, trafen sie sich nur noch selten. Sam Asturro nannte Hasting eine Telefonnummer, unter der er ihn erreichen konnte.
    »Ich rief ihn immer zu einer bestimmten Zeit an«, gestand Hasting. »Er hatte mir nie gesagt, welchen Transport sie überfallen wollten. Ich gab ihm die Fahrtroute, die Zeit, die Bewachung und die Summe aller Transporte durch, aber nie ereignete sich etwas. Dann wurde ich eines Tages in meiner Wohnung von Sam angerufen. Er sagte, in Zukunft solle ich nicht mehr ihn, sondern er würde mich anrufen. Er rief dann jeden Morgen in meiner Wohnung an, bevor ich zum Dienst ging.«
    »War wirklich Asturro der Anrufer?«
    Hasting sah mich hilflos an.
    »Ich habe mir nie Gedanken darüber gemacht, ob es wirklich Sam war oder ein anderer. Sam sprach Englisch mit italienischem Akzent, und der Akzent war immer der gleiche. Ich kam gar nicht auf den Gedanken, ein anderer könnte der Anrufer sein.«
    »Ich glaube es ist unwichtig. Weiter!«
    Der Rest war einfach. Auch vierundzwanzig Stunden vor dem Überfall war er angerufen worden, und da er zu diesem Zeitpunkt die Route und die Abfahrtzeit schon wußte, hatte er beides dem Anrufer genannt. Wahrscheinlich hatte er sich nicht einmal Gedanken darüber gemacht, denn er hatte schon so viele Auskünfte an den Gangster gegeben, ohne daß ein Überfall erfolgt war, daß er mit einem tatsächlich durchgeführten Verbrechen kaum noch rechnete. Dieses Mal aber machten die Gangster ernst.
    »Ich versuchte den ganzen Abend, Sam unter der Nummer zu erreichen, unter der wir im Anfang miteinander gesprochen hatten, aber er war nicht dort. Ich wartete auf seinen Anruf, aber es geschah nichts. Ich hielt die Ungewißheit nicht mehr aus und fuhr hierher. Sam und ich waren mehrmals in der ›Crash Inn‹ zusammengetroffen. Wir haben hier einige Male gefeiert. Sam nannte die ›Crash Inn‹ den ungestörtesten Ort von New York, und ich hoffte, ihn zu treffen. Ich glaubte, sie könnten sich hier versteckt haben.«
    Ich lachte hart auf. »Ihr Glück, Hasting, daß sie sich hier nicht versteckt haben. Sie wären sonst jetzt schon ein toter Mann. — Kommen Sie!«
    Ich verfrachtete den geknickten Jüngling in den Rambler und fuhr ihn zum FBI-Hauptpuartier. Ich schickte einen Beamten in Hastings Wohnung mit dem Auftrag, das Telefon zu überwachen, obwohl ich nicht damit rechnete, daß sich die Gangster melden würden, aber ich wollte nichts versäumen.
    Hasting selbst setzte ich auf einen Stuhl in meinem Büro, rief einen Stenografen und ließ ihn seine Aussage wiederholen. Dabei nannte er die Nummer, unter der er am Anfang der Bekanntschaft mit Sam Asturro gesprochen hatte.
    Ich ließ mir von der Zentrale eine

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