Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0292 - Satans Knochenuhr

0292 - Satans Knochenuhr

Titel: 0292 - Satans Knochenuhr
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
verfolgen.
    Der Strang führte direkt auf die Öffnung zu und verschwand dahinter im seltsamen Grau der Dunkelheit.
    Ich ballte die Hände.
    Sollte ich es trotz allem versuchen?
    Da vernahm ich das nächste Geräusch. Es war ein stumpf klingendes Rollen. Da ich mit meinen Fußspitzen die Schiene berührte, übertrug sich das Vibrieren des Metalls auf mich.
    Und schon sah ich den Wagen!
    Ich kannte ihn. Mit ihm war ich zu dieser Halle gefahren. Jetzt kam er wieder, wurde beschleunigt und immer größer.
    Er war besetzt. Eine Person konnte ich sehr deutlich erkennen. Es war die, die vorn saß. Das lange Haar flatterte im Wind. Man schickte mir also eine Frau.
    Und hinter ihr saß ebenfalls ein weibliches Wesen.
    Was wollten sie?
    Sehr schnell waren sie. Der Wagen katapultierte sie förmlich herbei. Ich trat sicherheitshalber einen Schritt zur Seite und wartete ab. Wie es momentan aussah, deutete nichts darauf hin, daß die beiden weiblichen Personen bewaffnet waren. Sie bildeten für mich demnach keine akute Gefahr. So etwas konnte sich rasch ändern.
    Der Wagen rauschte heran und wurde gebremst.
    Dann stand er.
    Ich kam mir ein wenig lächerlich vor, da ich noch das Henkersbeil in den Händen hielt, aber, man konnte nie wissen.
    Die Frauen stiegen aus. Sie waren noch jung, trugen beide die Kleidung der Filmfirma und den Namenaufdruck CIVI. Die Haare waren gleich geschnitten und unterschieden sich nur in der Farbe.
    Die vorn sitzende war dunkel, die dahinter blond.
    Sie lächelten mich an. In diesem unnatürlichen Graulicht wirkten sie seltsam fremd. Daß sie eine Botschaft für mich hatten, lag auf der Hand. Fragte sich nur, welche.
    Ich wartete so lange ab, bis die beiden von selbst erklärten, was sie von mir wollten. Sie sagten kein Wort. Nur die Blonde griff unter ihren Overall und holte ein zusammengefaltetes Stück Papier hervor, das wie ein Poster aussah.
    Und das war es auch, wie ich schon sehr bald feststellen konnte. Die Botin begann damit, es langsam und irgendwie genüßlich auseinanderzufalten.
    Das Knistern des Papiers unterbrach die Stille. Dieses Gespräch schuf auch gleichzeitig Spannung und ging mir unter die Haut. Kein Wort wurde gesprochen. Ich schaute nach vorn und damit auch auf das Poster, von dem immer mehr zu erkennen war.
    Den unteren Teil eines Gesichts konnte ich sehen. Die Züge kamen mir bekannt vor, ich wartete jedoch ab, bis das Poster ganz entfaltet worden war.
    Mein Verdacht wurde zur Gewißheit.
    Das Poster zeigte ein Gesicht, das ich gut kannte.
    Es gehörte Sheila Conolly!
    ***
    Ich starrte nur auf das Gesicht. Die Frau, die es hielt, sah ich nicht, weil sie fast völlig hinter dem großen Poster verschwand. Nur ein paar Finger schauten über den oberen Rand, und die lackierten Nägel wirkten wie vereiste Blutstropfen.
    Im ersten Augenblick war mir der Schreck bis in die Haarspitzen gefahren. Ich mußte daran denken, daß Sheila Conolly noch immer nicht aus dem Spiel war und daß sich nach wie vor alles um sie drehte, waren die Umstände auch andere geworden.
    Mein Hals wurde trocken. Nur mühsam räusperte ich mich frei und ließ das Gesicht keine Sekunde aus den Augen. Da sich das Papier noch wellte, sah es so aus, als würde sich auch das Gesicht bewegen. Die Züge nahmen immer andere Formen an. Sie wurden dabei noch verzerrter, als sie ohnehin schon waren.
    Die Blonde schob sich herbei. Seitlich blieb sie neben ihrer Freundin stehen und starrte mich an.
    Ich wich dem Blick nicht aus und fragte nur, während meine Stimme sehr rauh klang: »Woher habt ihr es?«
    »Man hat es uns gegeben.«
    »Wer?«
    »Es soll ein Geschenk für dich sein«, erwiderte die Schwarzhaarige, die das Poster hielt.
    Da meine Gegner mir freiwillig nie etwas schenken würden, mußte dieses Präsent eine besondere Bedeutung haben oder von besonderer Bedeutung sein.
    Ich nahm es entgegen, auch wenn mich eine innere Stimme davor sehr warnte.
    Aus der Nähe schaute ich es mir an. Sheilas Gesicht wirkte menschlich, trotz des Schreckens, der darin abgemalt war. Dies war für mich ein gutes Zeichen, denn es bewies mir, daß Sheila einen gewissen Rest an Menschlichkeit noch nicht verloren hatte.
    Wie diese Aufnahme zustande gekommen war, wußte ich natürlich nicht. Sheila hielt den Kopf so, als würde sie irgend etwas sehen, das nur ihr bekannt war.
    Ich konnte es nicht erkennen.
    »Was soll ich mit dem Bild?« fragte ich die beiden Frauen.
    »Wir haben es dir nur gegeben.« Die Dunkelhaarige lächelte seltsam
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher