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0292 - Satans Knochenuhr

0292 - Satans Knochenuhr

Titel: 0292 - Satans Knochenuhr
Autoren: Jason Dark
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und ging einen Schritt zurück.
    Das warnte mich.
    Im nächsten Augenblick bekam ich die Bestätigung. Ein Angriff aus dem Unsichtbaren, der mich nicht direkt traf, sondern das Poster, das ich in den Händen hielt.
    Aus ihm und mitten aus dem Gesicht schlug eine feurige Lohe. Ich hörte das Fauchen und spürte auf der Haut den Gluthauch des Feuers. Etwas stach gegen meine Augenbrauen, an der Stirn traf es mich ebenfalls, und ich zuckte zurück.
    Gleichzeitig ließ ich das Poster los und bewegte noch meine Hände, weil ich es abschütteln wollte.
    Das gelang mir auch. Wie eine brennende Fahne trieb das Poster durch die Luft und entwickelte einen beißenden Rauch.
    Den Gestank kannte ich. So roch der Höllenschwefel. Er wehte mir entgegen, reizte meine Atemwege, ich mußte husten und ging einige Schritte zurück.
    Die beiden Frauen waren zurückgewichen. Sie lachten, als hätten sie einen Schmerz erlebt. Doch nach Scherzen war mir nicht zumute. Dieses Spiel hier konnte man als bitterernst bezeichnen, denn das brennende Poster drehte sich, bekam einen anderen Kurs und schwebte wieder auf mich zu.
    Ich tauchte darunter hinweg und sah, daß auch das Bild seine Richtung wiederum gewechselt hatte.
    Es wollte mich erwischen und in Flammen setzen.
    Das Spiel ging weiter. So lange, bis das Höllenfeuer das Papier aufgefressen hatte.
    Nur noch Reste lagen am Boden. Ihr Glimmen wurde allmählich schwächer, bis es völlig verschwunden war.
    Ich atmete auf.
    Die Mädchen hatten sich zurückgezogen. Ihre Aufgabe war erfüllt, und ich war gespannt, was mich als nächstes erwarten würde.
    Lange brauchte ich nicht zu warten.
    Sie waren zu dritt, und sie kamen aus dem Gang. Nur noch wenige Schritte, dann hatten sie das Tor erreicht, durch das auch der Schienenstrang nach draußen führte.
    Ich holte tief Luft. Der Fluchtweg nach vorn war mir versperrt, denn ich wäre den dreien genau in die Arme gelaufen.
    Einer von ihnen war Brazza!
    Die beiden anderen kannte ich nicht. Sie bewegten sich seltsam eckig. Vielleicht waren es künstliche Monstren oder wirklich existierende Höllengeschöpfe.
    Wer konnte das sagen?
    »Bulle!« schrie Brazza, und seine Stimme hallte. »Ich habe den Auftrag bekommen, dich zu jagen. Der Teufel will dich, und diesen Job führe ich aus. Wir machen dich fertig!«
    Das nahm ich ihm ab. Nur mußte sich auch einer fertigmachen lassen. Dazu gehörte ich nicht.
    An Brazza und den beiden anderen kam ich nur schlecht vorbei. Wie es sonst noch in der großen Halle aussah, wußte ich nicht. Wenn ich einfach losrannte, konnte es passieren, daß ich sehr schnell feststeckte und in eine Sackgasse geriet.
    Was also tun?
    Der kleine Wagen stach mir ins Auge. Mit ihm waren die beiden Frauen gekommen.
    Auch mir konnte er als Transportmittel nutzen.
    Den Plan setzte ich gedankenschnell in die Tat um. Wenn ich auf den Schienen blieb, konnte ich mich nicht verlaufen oder verfahren. Der Wagen würde mich zu einem Ziel bringen.
    Wie auf dem Jahrmarkt in einen Auto-Scooter, so mußte ich auch hier einsteigen. Es war ziemlich eng für meine langen Beine, aber das kannte ich schon.
    Ein gekrümmter Hebel fiel mir auf.
    Ich schob ihn nach rechts.
    Ein Ruck ging durch den Wagen. Im nächsten Augenblick bekam ich einen Schub, dann startete das Gefährt.
    Hinter mir hörte ich Brazzas Lachen.
    Gutes verhieß es nicht…
    ***
    Der kleine Wagen gewann sehr rasch an Geschwindigkeit. Die Beschleunigung drückte mich in den Sitz, und ich startete zunächst einmal ins Dunkle.
    Wo mich der Weg hinführen würde, wußte ich nicht. Zunächst einmal plagten mich andere Sorgen, denn ich suchte nach einer Bremse oder ähnlichem. Ich wollte mich nicht auf den Wagen allein und dessen Fremdsteuerung verlassen, sondern mein Schicksal wenigstens teilweise selbst bestimmen.
    Die Finsternis verschluckte mich wie ein gewaltiges Maul. Meine Hände tasteten über das, was ein Armaturenbrett darstellen sollte, und auch mit den Füßen suchte ich nach einer Bremse.
    Die gab es tatsächlich. Rechts unten in der Ecke. Ich erreichte sie mit den Fußspitzen. Es war ein Knopf. Wenn ich ihn antippte, wurde der Wagen langsamer.
    Ließ ich ihn los, gewann er wieder an Geschwindigkeit. Und mit ihr jagte ich voll in die Kurve.
    Ich wurde nach links gedrückt, spürte dicht oberhalb der Hüfte einen harten Widerstand und hatte für einen Moment Angst, aus dem Wagen geschleudert zu werden.
    Das geschah nicht. Die Kurve spie uns wieder aus, und auf gerader Strecke führte
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