Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0292 - Satans Knochenuhr

0292 - Satans Knochenuhr

Titel: 0292 - Satans Knochenuhr
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
sicher nicht so ein Glück, deshalb mußte ich auf alle möglichen Überraschungen gefaßt sein.
    Die Innenflächen meiner Hände waren feucht geworden, ein Zeichen der nervlichen Spannung, die auf mir lastete. Ich war natürlich nicht stehengeblieben, sondern bewegte mich weiter in die Dunkelheit hinein, wobei ich versuchte, so wenig Geräusche wie möglich zu machen. Auf die Knochenuhr war ich zugegangen. Den linken Arm hielt ich dabei ausgestreckt. Wenn es eben möglich war, wollte ich die Uhr zerstören, aber dort, wo sie eigentlich stehen mußte, befand sie sich nicht mehr.
    Meine tastende Hand griff ins Leere.
    Hatte ich mich vertan, oder gab es die Uhr tatsächlich nicht mehr? Es war alles möglich. Meine Gedanken wurden unterbrochen, weil ich Schritte hörte.
    Sie hallten, und ich konnte nicht genau feststellen, aus welcher Richtung sie kamen. Möglicherweise waren es mehrere Personen, die sich mir näherten. Man wollte schließlich sichergehen, wenn man mich vernichtete.
    Um ein so kleines Ziel wie möglich zu bieten, hockte ich mich hin und wartete lauernd ab.
    Kam er? Kam er nicht?
    Die Schritte verstummten.
    Dafür hörte ich mein eigenes Herz schlagen. Die Schläge spürte ich im Kopf, sie dröhnten unter der Schädeldecke. Ein Beweis für die Nervosität, die mich umfangen hielt.
    Jetzt hörte ich sie wieder.
    Mit der rechten Hand holte ich meine Beretta hervor. Ich hatte mittlerweile feststellen können, daß die Schritte vor mir aufgeklungen waren. Also kannte ich die Richtung und stellte mich darauf ein.
    Noch war es dunkel. Ich kam mir vor, als hätte mir jemand einen Sack über den Kopf gestülpt, durch dessen Ritzen kein einziger Lichtstreifen fiel.
    Die Schritte verstummten.
    Ein anderes Geräusch drang an meine Ohren.
    Schleifend hörte es sich an, und es war noch nicht verstummt, als ich urplötzlich vom grellen Lichtkegel eines Scheinwerfers voll getroffen wurde.
    Geblendet stand ich im Zentrum.
    Sofort drehte ich mich zur Seite, geriet aus dem Umkreis und stellte fest, daß der Lichtschein mich nicht nur allein getroffen hatte. Auch ein anderes Wesen vor mir.
    Ein Monster!
    Ich war so erschreckt, daß mein Herzschlag stockte. Dieses Wesen sah schaurig aus. Grün, schuppig, größer als ich. Mit gorillaähnlichen Armen und einem breiten Schädel auf den halslosen Schultern. Zwei rote Augen glühten dort. Eine Nase sah ich nicht, aber ein Maul, aus dem ein seltsam knarrendes Geräusch drang.
    Und die Augen blieben nicht ruhig. In den Höhlen flackerte es. Licht ging an und aus. Mal glühte es, dann war es wieder verschwunden.
    Das alles sollte mich nicht kümmern, war zweitrangig. Für mich zählte die Waffe, die das Monster mit beiden Fäusten gepackt hielt. Es war eine gewaltige Axt.
    Das Untier hatte sie hoch über den Kopf geschwungen, die Schneide zeigte auf mich, und mir war klar, daß die Axt im nächsten Augenblick herabfahren und mir den Schädel spalten sollte…
    ***
    Es war ein Blitzen, das mich warnte. In der ersten Bewegung wurde die blanke Schneide so von dem hellen Licht getroffen, daß ich es genau wahrnehmen konnte.
    Und zur Seite hechtete.
    Das Pfeifen hörte ich noch, als die Axt wuchtig nach vorn gedroschen wurde. Sie hätte mich getroffen und zumindest schwer verletzt. So hackte sie nur neben mir in den Boden, und ich vernahm ein seltsam klatschendes, satt klingendes Geräusch.
    Der Stiel des Beils war so lang wie ein Arm. Nach vorn gebeugt, stand das Monstrum auf der Stelle, und es machte Anstalten, die Waffe wieder aus dem Boden zu ziehen.
    Dagegen hatte ich etwas.
    Schießen wollte ich nicht, sondern zusehen, daß ich an die Waffe herankam.
    Ich sprang das Monstrum an. Mit der Schulter stieß ich gegen seine Hüfte, es kippte zur Seite, und ich wunderte mich, wie leicht es war.
    Mit dem nächsten Griff hielt ich die Axt in meinen Händen, schwang sie über den Kopf und drosch zu.
    Das Monstrum blieb zwar nicht stehen, es kam aber längst nicht so gut weg wie ich.
    Die Axt traf voll.
    Knirschen und Klatschen, danach ein blechern klingendes Geräusch. Ein breiter Spalt war entstanden, ein Schnitt, der in der Mitte des Schädels begann und erst in Höhe des Bauchnabels aufhörte. Kein Blut quoll aus dieser schrecklichen Wunde. Weder schwarzes noch rotes, nein, etwas völlig anderes.
    Elektrische Teile.
    Kabelstücke, die Hälfte eines elektronischen Schubkastens mit Widerständen und Spulen erfüllt.
    Ich wußte Bescheid.
    Dieses Monstrum dort war kein Wesen aus der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher