Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0292 - Satans Knochenuhr

0292 - Satans Knochenuhr

Titel: 0292 - Satans Knochenuhr
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
nicht nur das Zifferblatt der Uhr zeigte, sondern mehr von dem Raum, in dem sie ihren Platz gefunden hatte.
    Und auch Personen.
    Sheila sah zwei Männer. Einen kannte sie nicht. Er trug einen hellroten Anzug, wirkte affektiert und gleichzeitig gespannt, weil er von dem Geschehen in Bann gezogen wurde.
    Sheila sah auch den zweiten.
    Und den kannte sie gut.
    Oft genug war sie mit John Sinclair zusammengewesen und hatte auch in klaren Momenten, wenn sie nicht unter der Kontrolle des Satans stand, seine Bemühungen erlebt, sie zu retten..
    Jetzt schaute John zu.
    Weshalb?
    Sheila konnte es nicht fassen. Aber die Frage, die sie beschäftigte, zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab.
    »Willst du etwas sagen?« höhnte Asmodis.
    »Warum tut er nichts? Er soll eingreifen!«
    Das häßliche Gesicht des Satans verzog sich zu einem Lachen. Die Augen sprühten. »Warum er nicht eingreift? Ganz einfach. Sinclair ist nicht allwissend, daran solltest du denken. Er weiß überhaupt nicht, wie das Ende des Menschen aussehen wird. So steht er da, schaut zu und wartet, wie auch du.«
    »John…«
    Es sollte ein Schrei werden, nur ein Krächzen drang jedoch aus Sheilas Mund. Sie war einfach nicht in der Lage, einen Warnruf zu formulieren. So schaute sie weiter und erlebte auch die schreckliche Todesangst des Gefesselten mit.
    Der Mann mußte fürchterliche Visionen haben. Das Grauen hielt ihn wie eine zweite Fessel fest.
    Dabei zerrte er an den Stricken, ohne allerdings etwas erreichen zu können.
    Gnadenlos war der Diener des Satans. Er hatte alles genau berechnet, und als Sheila sah, daß sich der große Zeiger nur zwei Sekunden vor Mitternacht befand, da hielt sie den Atem an.
    Noch eine Sekunde.
    Jetzt!
    Die Reaktion kam.
    Vernichtend, wie es der Hölle würdig war. Ein Blitz schien nicht nur die Knochenuhr zerspalten zu wollen, er fuhr auch direkt auf Sheila Conolly zu. Jedenfalls hatte sie das Gefühl, von ihm geblendet und getroffen zu werden.
    Unwillkürlich schloß sie die Augen. Sie konnte und wollte auch nicht mehr hinschauen, bis sie das harte Lachen des Teufels hörte und wieder hochschaute.
    Der Zeiger war leer.
    Verschwunden der Mann, nur eine schmale Blutspur lief an dem hellen Knochen entlang.
    Ein fürchterliches Zeichen dafür, was mit dem Mann geschehen war. Er lebte nicht mehr.
    Brutal war der Tod!
    Etwas strich - über Sheilas rechte Schulter. Als sie den Kopf drehte, sah sie die Finger des Teufels.
    Seine Klaue konnte auch sanft sein, dennoch durchrieselte Sheila ein Schauer.
    »Nun?« fragte der Satan.
    »Du… du…«
    Sein Lachen schnitt ihr das Wort ab. »Ich weiß, was du sagen willst. Du möchtest wissen, wo er sich befindet?«
    »Ja!« schrie sie. »Ja!«
    Satan trat zurück. Er breitete seine Arme aus, die Augen glänzten, und er schüttelte sich. »Ich habe ihn geholt. Oder die Hölle. Es hat ihn zerrissen. Er wird im Nichts schweben, und sein Geist erlebt all die Qualen, die meine Welt für ihn bereithält. Reicht das als Antwort, Sheila Conolly?«
    »Ja, es reicht.« Sheila wollte nicht mehr über das schreckliche Schicksal wissen, schaute wieder nach vorn und dachte darüber nach, daß John Sinclair nichts getan hatte.
    Doch sie sollte keine Antwort mehr finden, denn wie ein gewaltiger Mantel legte sich die Dunkelheit über die Szene.
    Schwarz war es. Keine Uhr mehr zu sehen, kein Geisterjäger und auch nicht der Mann im Anzug.
    »Was soll das?« hauchte Sheila.
    »Das werde ich dir gern sagen. Der Film geht weiter. Diesmal mit einem Hauptakteur. Dein Freund John Sinclair wird gejagt und für die Knochenuhr vorbereitet…«
    ***
    Mich wollten sie jagen!
    Der erste Versuch mit dem fallenden Netz war gescheitert. Es lag auf der Hand, daß sie nun zu anderen Tricks greifen würden, und ich befand mich in einem Gelände, das ich nicht kannte. Eine feindliche Umwelt. Jäger, vom Teufel beeinflußt, Personen, die meinen Tod wollten. Ich wußte nicht, wie viele es waren, die mich jagten, doch wenn sich das Filmteam auf ihren Chef berief, dann würden diese Mitglieder ebenfalls der Hölle und damit dem Teufel dienen.
    Keine gute Ausgangsposition für mich, und ich vernahm auch Keenes leises Lachen.
    In der Dunkelheit war es aufgeklungen. Sein Schall pflanzte sich fort. Ich empfand ihn als ein böses Omen, und mir war klar, daß ich erst einmal weg mußte.
    Dabei dachte ich auch an das fallende Netz. Einmal hatte ich ihm entgehen können. Wenn ein zweites und drittes aus der Dunkelheit nach unten fiel, hatte ich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher