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0293 - Sie schmuggelten den lautlosen Tod

0293 - Sie schmuggelten den lautlosen Tod

Titel: 0293 - Sie schmuggelten den lautlosen Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sie schmuggelten den lautlosen Tod
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absetzen konnte, ohne dass ich ihm unterwegs den Hals umgedreht hatte.
    ***
    Ich betrat die Holzvilla, zu deren Tür ich inzwischen einen Schlüssel besaß. Im Wohnzimmer stand der gesamte Verein zusammen. Ich wollte an ihnen vorbei in den Raum gehen, den ich mir als Schlafzimmer ausgesucht hatte, aber der Ausdruck ihrer Gesichter fiel mir auf.
    »Hallo«, sagte ich, »ihr macht Gesichter, als hättet ihr eure letzten Dollars auf den falschen Gaul gesetzt.«
    Nicht einmal Sam Dush grinste. Dan Knollennase starrte mich aus seinen Triefaugen bösartig an. Shet Master kaute nervös auf seiner Unterlippe, während Ad Cress langsam eine Zigarre aus seiner Brusttasche zog, die Spitze abbiss und auf den Teppich spuckte.
    »Auf dem Tisch steht ein Aschenbecher, Ad!«, sagte ich. »Mir macht es keinen Spaß, in einem Schweinestall zu hausen. Dan, ich sehe, dass du deine Arbeit offenbar in der gleichen Sekunde eingestellt hast, in der die Haustür hinter mir ins Schloss fiel.«
    Die Knollennase machte einen Schritt auf mich zu.
    »Ich hab dir gleich angesehen, dass du…«
    Er stoppte, als er die Wesson-Neuner in meiner Hand sah.
    »Dan, es scheint deinem trägen Gehirn nichts genützt zu haben, dass ich deinem Schädel eine Kurzmassage verpasst habe. Du kannst eine härtere Massage kostenlos haben.«
    Ad Cress steckte langsam die Zigarre wieder in die Brusttasche, um die Hände freizuhaben.
    »Das gilt für alle«, sagte ich und bewegte den Lauf ein wenig in seiner Richtung. »Shet, raus mit der Sprache! Was ist mit euch los?«
    Master griff in die Tasche.
    »Sei vorsichtiger!«, warnte ich und schob den Sicherungshebel zurück.
    Der Gangster nahm langsam die Hand aus der Tasche, aber er hielt keine Pistole darin, sondern ein schmales Päckchen Dollarnoten.
    »Wer ist der Boss, Row?«, fragte er mit unsicherer Stimme.
    »Ich habe dir schon einmal gesagt, da?s es dich einen Dreck angeht, solange dir seine Dollars schmecken.«
    »Das sind nicht die Dollars, die du mir gegeben hast.«
    Hoppla, der Satz war eine echte Sensation. Die Situation schien gefährlicher, als ich erwartet hatte.
    »Von wem stammen die Scheine?«, fragte ich.
    »Von Männern, die der Boss geschickt hat«, antwortete Master. Mir zuckte der Gedanke durch den Kopf, ob jetzt nicht der Augenblick gekommen sei, die Jungs zu zwingen, die Hände hochzunehmen und die ganze Bande zu verhaften. Jedenfalls war ich froh, eine funktionsfähige Waffe in der Hand zu halten. Im schlimmsten Fall würden es sich die Gangster überlegen, sich mit einem G-man herumzuschießen, der den Finger schon am Drücker hatte. Ich kalkulierte, dass Master und Dush aufgeben würden, ohne Schwierigkeiten zu machen. Gefährlich waren allein Cress und Dan. Aber ich schob die Demaskierung noch ein wenig auf.
    »Erzähle die Story ausführlich, Shet!«, befahl ich.
    »Es gibt nicht viel zu erzählen«, entgegnete er finster. »Du warst knapp eine halbe Stunde mit dem Girl fort, als zwei Männer hier auftauchten. Sie sagten ihre Namen nicht, aber sie kannten die unseren. Einer von ihnen gab jedem von uns dreihundert Dollar und erklärte: ›Das ist die letzte Zahlung, die ihr vom Boss bekommt. Der Boss braucht euch nicht mehr, und er will, dass ihr aus Tucson verschwindet. Sucht euch irgendwo einen anderen Job, aber nicht in dieser Stadt‹. Wir waren alle sprachlos, aber ich sagte dem Fremden dann, dass du doch gerade erst vor zwei Tagen vom Boss geschickt worden wärest, um unsere'Gang wieder in Schwung zu bringen. Weißt du, was der Mann darauf sagte?«
    »Ich kann es mir denken. Er sagte: Ich kenne keinen Larry Row. Ich habe nie etwas von ihm gehört.«
    »Ja, das stimmt«, bestätigte Master. »Woher weißt du das?«
    »Weil ich mehr Gehirn im Schädel habe als du!«, schrie ich ihn an und schob den Sicherungsflügel vor. Die Wesson wieder ins Halfter zu verfrachten, schien mir noch verfrüht.
    »Sieh mich an, Shet! Jane Haggert ist ein hübsches Girl, aber ich denke, ich sehe nicht aus, als hätte ich ein paar angenehme Stunden mit ihr verbracht. Das Biest lockte mich mit einer langen Story über Raskins Mörder, den sie mir ans Messer liefern wollte, in eine unfreundliche Gegend. Der Mörder war da, aber er wusste, dass ich kam, und er versuchte, es mir wie Jeff zu besorgen. Als sie einsahen, dass ich es ihnen zu schwer machte, hauten sie ab. Versteht mich richtig! Das Girl und der Schießjunge hauten nebeneinander im gleichen Wagen ab. Und während ich oben in der Sierra fertiggemacht

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