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0293 - Sie schmuggelten den lautlosen Tod

0293 - Sie schmuggelten den lautlosen Tod

Titel: 0293 - Sie schmuggelten den lautlosen Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sie schmuggelten den lautlosen Tod
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vorerzählt, Fat hätte seinen eigenen Mann abschießen lassen, dass ich es selbst geglaubt habe. Aber in meinem Fall wirst du mir nicht erzählen können, mein eigener Boss hätte den Befehl gegeben, mich umzulegen, mich, den er vor noch nicht achtundvierzig Stunden beauftragt hat, dir das Leben sauer zu machen.«
    Pete Major stand aus seinem Sessel auf. Ein Lächeln verzog seinen Mund.
    »Nad, wenn dieser Junge da so wild darauf ist, durch einen von uns ausgelöscht zu werden, so kann er es haben.«
    »Nad«, knurrte ich, »sag dem Jungen, er soll sich hinsetzen und seine Hände ruhig halten.«
    »Halt den Mund, Pete!«, befahl Tower, ohne den Kopf zu wenden. »Row, du wirfst mir Dinge vor, die ich nicht organisiert habe. Noch einmal: Es bestehen keine Beziehungen zwischen Jane Haggert und mir. Ich habe Raskin nicht umlegen lassen, und niemand von uns hat auf dich geschossen. Ist das klar?«
    Ich wollte die Situation auf die Spitze treiben. Ich musste eindeutig wissen, ob Tower hinter den Ereignissen dieses Vormittags steckte oder nicht.
    »Ich glaube dir kein Wort«, sagte ich.
    Nad Tower schoss aus seinem Sessel hoch. Ich wich einen raschen Schritt zurück. Meine Hand flog hoch zum Jackenausschnitt. Tower stoppte sich selbst.
    »Kleine Schießerei vor dem Mittagessen gefällig?«, fragte ich leise.
    Juan Gonzales machte eine beruhigende Handbewegung.
    »Nad lügt nicht«, sagte er mit einer Stimme, die so sanft war dass er auch südamerikanische Liebeslieder damit hätte singen können, »aber es ist sehr einfach, Row davon zu überzeugen. Wir holen Jane Haggert und befragen sie. Sie wird uns ihre Auftraggeber nennen.«
    Ich weiß, wie Befragungen durch Gangster aussehen. Wenn Jane Haggert den Burschen in die Hände fiel, würde von ihrem hübschen Gesicht nicht mehr viel übrig bleiben. Kein G-man kann solche Dinge zulassen, auch nicht, wenn die Frau, an der sie ausprobiert werden sollen, selbst eine Verbrecherin ist.
    »Glaubt ihr, sie wartet, bis ihr sie in eurer Wohnung abholt«, sagte ich. »Ich bin ziemlich sicher, dass sie sich längst über die Grenze abgesetzt hat.«
    »Nach Mexiko?«, fragte Gonzales.
    »Wohin sonst? Eine Grenze nach Kanada gibt’s hier nicht in der Nähe.«
    Gonzales spielte mit seiner Elfenbeinkugel.
    »In Mexiko ist sie für uns nicht unerreichbar«, sagte er. »Allerdings wird es etwas länger dauern, bis wir sie aufgetrieben haben.«
    Tower griff nach dem Telefon, nahm den Hörer ab und wählte eine Nummer. Er wartete zwei Minuten lang. Dann legte er auf.
    »In ihrer Wohnung ist sie nicht. Zumindest meldet sie sich nicht.«
    Er schüttelte den Kopf und sagte nachdenklich, mehr zu sich selbst als zu mir: »Wenn Fat das alles nicht organisiert hat, dann möchte ich verdammt wissen, wer hier noch die Finger im Spiel hat.«
    Er sah Gonzales fragend an. Der Mexikaner zuckte die Achseln.
    »Wir werden es erfahren, wenn wir uns mit der Frau unterhalten können.«
    Tower wandte sich an mich.
    »Du siehst, wir wissen selbst nicht, was hier gespielt wird. Juan geht heute noch über die Grenze. Er hat ohnedies drüben zu tun. Er wird versuchen, das Girl aufzutreiben. Wenn wir sie gefunden haben, lassen wir es dich wissen. Meinetwegen kannst du dann dabei sein, wenn wir aus ihr herauszuholen versuchen, für wen sie arbeitet. Wollen wir unseren Waffenstillstand solange aufrechterhalten?«
    Ein wenig spielte ich noch den Unzufriedenen, aber schließlich brummte ich: »Okay, meinetwegen, aber ich hoffe, Gonzales findet das Girl bald.«
    ***
    Punkt zehn Uhr stand ich in der Toreinfahrt in der Nebenstraße der Hasbury Road, nicht weit von der El Paseo Bar. Ich wartete zehn Minuten lang, bis ich die leisen Schritte eines Mannes hörte und Phils Stimme flüsterte: »Jerry?«
    »Bin schon da!«, flüsterte ich zurück. In dem Loch war es dunkel.
    »Hast du es eilig?«, fragte er.
    »Nicht besonders«, antwortete ich. »Die Sache stagniert.«
    Ich hatte den Nachmittag und den Abend in der Gangsterhöhle der Speston Street zugebracht, immer gewärtig, dass die beiden Fremden erschienen, um den Leuten der Raskin-Gang mitzuteilen, dass der Boss nichts von Larry Row wüsste. Was danach passiert wäre, konnte ich mir leicht ausmalen. Jedenfalls sorgte ich dafür, dass ich die Wesson-Neuner griffbereit hatte, aber die Trenchcoat-Jungs waren nicht erschienen.
    Phil lehnte sich neben mich gegen die Mauer der Einfahrt.
    »Erstens«, sagte er, »Jane Haggert ist aus Tucson verschwunden. Ich war in ihrer

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