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0293 - Sie schmuggelten den lautlosen Tod

0293 - Sie schmuggelten den lautlosen Tod

Titel: 0293 - Sie schmuggelten den lautlosen Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sie schmuggelten den lautlosen Tod
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Augenzeugen der Schießerei geworden waren.
    Der Inspektor und Phil nahmen sich Tower, Lawell und mich vor.
    »Ich kann Ihnen nicht viel erzählen«, brummte Tower. »Die Kerle kamen herein, die Schießeisen schon in den Händen, und sie ballerten sofort los. Pete fing sich die erste Kugel ein. Er kippte einfach vom Stuhl herunter. Stan und ich warfen uns in Deckung, und selbstverständlich feuerten wir zurück, aber da spielten die Leute hier im Laden schon verrückt und schrien, als steckten sie samt und sonders am Spieß. Die Kerle zogen sich sofort zurück. Stan wollte ihnen noch nach, aber er verfing sich geradezu in den Leuten, die alle zum Ausgang drängten oder sonst von einer Ecke in die andere rannten, und so gab er es auf. Das ist alles, was ich Ihnen sagen kann, und ich will gehängt werden, wenn Stan und ich nicht in Notwehr gehandelt haben.«
    »Wegen einer Notwehrhandlung wird man nicht gehängt«, sagte Phil sanft, »aber sehr wahrscheinlich werden Sie wegen irgendeiner Ihrer anderen Taten gehängt werden, Nad Tower. Ich bin sicher, dass Sie noch einiges mehr sagen können, zum Beispiel, warum die Männer Sie zu töten versuchten.«
    »Hören Sie, G-man. Ich brauche Ihnen nichts vorzumachen. Sie wissen genau, dass ich kein Heiliger bin. Mag sein, dass ich früher dem einen oder anderen auf die Zehen getreten bin. Jedes Mal, wenn ihn jetzt seine Hühneraugen stechen, denkt er an mich und will es mir heimzahlen. Irgendjemand mit schmerzenden Füßen mag die Jungs gekauft haben, die es mir zu besorgen versuchten. Das ist alles.«
    »Sie kannten die Männer nicht?«
    »Nein, und es ging viel zu schnell, als dass ich Ihnen Einzelheiten über ihre Gesichter erzählen könnte. Alles, was ich Ihnen sagen kann, ist, dass sie groß waren und Wettermäntel trugen. Ich glaube, sie trugen beide sogar dieselben Mäntel. Trenchcoats mit Gürtel.«
    »Eine dürftige Personenbeschreibung«, brummte Inspektor Garrick.
    Von Lawell erfuhr Phil auch nicht mehr als von seinem Chef. Und als ich an die Reihe kam, da lieferte ich ihm die Beschreibung einer dunkelblauen Mercury-Limousine, neuestes Modell, in der ich die Gangster verschwinden gesehen hatte, aber diese Beschreibung hätte ich ebenso gut aus einem Reklameprospekt der Mercury-Motor-Company ablesen können, denn in Wahrheit hatte ich von dem Gangsterwagen nicht mehr erkannt, als dass es sich um ein Auto gehandelt hatte.
    Ich konnte es Inspektor Garricks Gesicht ansehen, dass er nicht sehr glücklich über die dürftigen Informationen war. Er und Phil zogen sich an einen Tisch zurück. Die Beamten der Mordkommission, die die anderen Augenzeugen verhört hatten, erstatteten Bericht.
    Über Pete Majors Leiche wurde unterdessen eine Decke gebreitet. Ich wusste aus eigener Erfahrung, wie lange Mordkommission-Untersuchungen dauern, und Tower wusste es sicher auch, aber er wurde zunehmend ungeduldiger.
    Endlich kamen Phil und Garrick zurück.
    »Ich wundere mich, dass Sie die Mörder Ihres Kumpanen nicht kennen wollen, Tower«, sagte er. »Wir haben ein Dutzend übereinstimmende Aussagen, dass die Kerle an vier Abenden, an denen Sie in der Bar waren, ebenfalls hier waren. Sie hielten sich immer an der Bartheke auf.«
    Tower pfiff leise durch die Zähne.
    »O ja!«, rief er. »Sie standen immer in ihren Trenchcoats dort, rührten sich nicht vom Fleck und gossen Drinks in sich hinein. Verdammt, G-man, ich habe sie nie beachtet, und ich sah ihre Gesichter zum ersten Mal, als sie mit den Kanonen in den Händen hereinkamen.«
    »Die Bargirls haben uns genaue Beschreibungen geliefert. Die Knaben ließen die Girls immer abblitzen und zahlten ihnen nicht einen Drink.«
    »Wie sehen sie aus?«, fragte Tower neugierig.
    »Wie Leute eures Schlages aussehen, mein Junge. Die Girls meinen, sie könnten Brüder sein. Beide haben die gleichen Figuren, beide dunkles, kurz geschorenes Haar, beide Gesichter vom gleichen Typ. Der eine ist eine Spur größer und trägt einen vergoldeten Eckzahn im Gebiss. Der andere hat sich sein Gesicht durch ein gebrochenes Nasenbein verschönern lassen. Kommen sie euch irgendwie bekannt vor?«
    Tower dachte offenbar ernstlich nach, schüttelte aber den Kopf. Der Ordnung halber sah Phil mich fragend an.
    »G-man«, sagte ich, »ich kenne drei Dutzend Leute mit gebrochenen Nasenbeinen. Sogar einige G-men sind darunter. In unseren Kreisen ist ein gebrochenes Nasenbein sowenig ein besonderes Kennzeichen wie das Lippenrot bei einer

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