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0293 - Zombies, die vom Himmel fallen

0293 - Zombies, die vom Himmel fallen

Titel: 0293 - Zombies, die vom Himmel fallen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schwitzten nicht, sie gierten nicht nach Wasser, sie kannten nur eines.
    Die Menschen!
    Und sie blieben auf den Beinen. Stampften oder wateten durch sandige Täler, bewegten sich manchmal wie balancierend über weiche, körnige Hügelkuppen und starrten aus weit aufgerissenen Augen stets in die Richtung, in die sie liefen.
    Sie blieben den Menschen auf der Spur.
    Lebende Tote, furchtbare Gestalten, eingehüllt in Lumpen und mit zum Teil verfaulten Gliedern.
    Doch die langen Jahre hatten den Fluch nicht vergessen machen können. Er blieb auch weiterhin bestehen, war nur verschlossen gewesen und hatte sich plötzlich wie ein Blütenkelch geöffnet, als ob nach langer Dürre die ersten Regentropfen gefallen wären.
    So stolperten und wankten sie durch die Leere der Wüste ihrem Ziel entgegen. Sie ließen die Menschen zwar aus den Augen, aber sie rochen sie, und manchmal wurde der Geruch auch stärker. Ein Zeichen, daß sie sich ihnen genähert hatten.
    Stets gingen sie gleich. Sie wurden weder langsamer noch schneller, behielten den Trott bei, denn sie alle waren sicher, daß ihnen die Menschen nicht entgingen.
    Und als sich die Sonne allmählich neigte, da hatten auch sie es geschafft.
    Vor dem hinter den Bergen versinkenden glühenden Ball, der den Himmel mit einer knallroten Farbe überdeckte, sahen sie das, was die Kanonen der kriegführenden Parteien vor langer Zeit von der alten Festung noch übriggelassen hatten.
    Es war das Fort El-Fachal!
    Und jeder Zombie wußte, daß sich zwischen seinen Mauern die Opfer verbargen.
    Sie mußten sie nur noch hervorpflücken…
    ***
    Wir waren erschöpft, fertig, ausgelaugt. Kein Wunder, der Marsch durch die Wüste hatte uns alles abverlangt.
    Die allmähliche Erwärmung am Morgen, die sich gegen Mittag steigerte und zu einer gnadenlosen Hitze wurde, die uns regelrecht ausbrannte. Eine Pause hatten wir uns dennoch nicht gegönnt. Unser Marsch ging weiter. Manchmal mit weichen, zitternden Knien, dann wieder aufraffend und letzte Energien aus dem Körper holend.
    Meine Zunge spürte ich kaum noch. Sie lag wie ein dicker Schwamm im Mund. Dennoch wollte ich noch nichts von unseren spärlichen Wasservorräten trinken.
    Über den Kopf hatten wir uns Taschentücher gebunden, die wenigstens ein wenig vor der grausamen Sonne schützten. In der kalten Nacht hatte die Lederjacke gutgetan. Am Tage erwies sie sich als Hindernis. Ich hatte sie ausgezogen und um meine Hüfte gebunden, wobei ich in Höhe der Gürtelschnalle die Ärmel miteinander verknotete. Suko und Colonel Cramer hatten es mir nachgetan.
    Wir sprachen während der heißen Zeit so gut wie nichts, gingen unsere Strecke ab und hatten nur immer das eine Ziel im Auge. Die fernen graublauen, in der Luft flimmernden Berge, die uns wie eine Station der Hoffnung vorkamen.
    Die Zombies sahen wir nicht. Wahrscheinlich hatten sie einen zu großen Vorsprung. Auch Suko mit seinen »Falkenaugen« sah sie nicht, wen er auf einer der Erhebungen pausierte und in die Ferne schaute, wo über der Wüste ein dunstiger, flimmernder Schleier lag.
    Eine Fata Morgana hatte ich noch nicht gesehen. Nur die endlose, von der Sonne verdörrte Weite eines Sahara-Teils.
    Irgendwann erreichten wir eine Felsformation, die wie hingewürfelt inmitten der Wüste lag. Die großen Steinblöcke standen dicht beisammen. An einer Seite hatte der Wind Sand und Staub gegen sie geweht. Der Sand erinnerte mich an lange Arme, die außen an dem Gestein in die Höhe kriechen wollten.
    Suko hatte die Spitze übernommen. Colonel Cramer und ich hielten uns ziemlich dicht beisammen.
    Das Gesicht des Offiziers zeigte einen verbissenen Ausdruck. Die Lippen zusammengekniffen, die Augen zu Schlitzen verengt, Staub und Sand im Gesicht, das Kinn trotzig vorgeschoben.
    Ich sah nicht anders aus. Auch auf meiner Schweißschicht hatte sich der Sand festgesetzt, und ich quälte mich Schritt für Schritt voran, wobei ich öfter auf Sukos Rücken schaute.
    Mein Freund hielt sich von uns dreien noch am besten. Er zeigte kaum Anzeichen von Erschöpfung.
    Man konnte den Chinesen auch als ein Konditionspaket bezeichnen.
    Er deutete auf die Felsen, blieb stehen und drehte sich zu uns um. Ein spärliches Grinsen huschte über sein ebenfalls gezeichnetes Gesicht, als er vorschlug: »Ich bin für eine Pause. Hier bei den Felsen ist wenigstens etwas Schatten.«
    Dagegen hatten wir nichts einzuwenden. Die letzten Yards durch weichen Sand überwanden wir auch noch, bevor wir die Felsen erreichten und

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