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0294 - Das Grauen wohnt in toten Augen

0294 - Das Grauen wohnt in toten Augen

Titel: 0294 - Das Grauen wohnt in toten Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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Reisende aus meiner Heimat, Achmed!« stellte Sabine Janner die beiden Freunde vor. »Sie werden für einige Zeit hier im Camp wohnen!«
    »Ahlan w sahlan - Herzlich willkommen!« sagte Achmed ben Mahmoud und verbeugte sich nach Landessitte. »Assalam alaykum! - Friede sei mit euch!«
    »Alaykum as Salam!« gab Carsten Möbius den arabischen Friedensgruß zurück. Die Araber waren entzückt, als er seine geringen Sprachkenntnisse ausgrub und sie noch mit anderen arabischen Höflichkeitsfloskeln bombardierte.
    Michael Ullich grinste. Er wußte, daß sein Freund aus diversen Sprachführern stets eine Anzahl höflicher Redewendungen auswendig lernte, die er gezielt anwandte.
    »Los, Männer!« unterbrach Sabine Janner die Rufe der Männer. »Der Samum hat viel verschüttet. Wir müssen die Bohrstelle wieder freilegen. Ihr wißt, was es bedeutet, wenn Oliver Reuter zuerst auf Öl stößt!«
    Carsten Möbius war überrascht als er erkannte, daß die Araber willig an ihre Arbeit gingen. Das war sonst hier nicht üblich, vor allem nicht nach einem Sandsturm.
    »Wenn das andere Team zuerst auf Öl stößt, werden unsere Arbeiten hier abgebrochen!« erklärte Sabine Janner, während sie die beiden Freunde zu ihrem Büro bat und Achmed bereits voran eilte, um Mokka zu kochen. Wasser hatten sie schon aus den Flaschen getrunken, die ihnen die Arbeiter gereicht hatten.
    »Und was bedeutet das für dich?« fragte Michael Ullich, der sich ihr auf eine ganz besondere Art vertraulich näherte. Michael Ullich hatte eine charmante Art, der kein Mädchen lange widerstand. Und Sabine war zu einem kleinen Flirt nicht abgeneigt. Vor allem dann nicht, wenn der Junge so gut aussah, wie dieser Michael Uhland.
    »Es ist mein erstes Projekt, bei dem ich mich bewähren muß!« sagte das Girl. »Ich werde dann sicher nicht weiterbeschäftigt.. Was aber viel schlimmer ist -wenn wir nicht fündig werden, wird es irgendwann den Ort Soukna nicht mehr geben. Denn der einzige Brunnen dieses Ortes ist nahe am Versiegen!«
    »Aber ist denn das so schlimm?« wollte Carsten Möbius wissen.
    »Ich mag dieses Land und seine Menschen!« sagte Sabine Janner schlicht. »Ich meine, daß sie mehr wert sind als das Öl, was man hier vielleicht findet. Der Ort Soukna besteht seit vielen hundert Jahren. Ich fände es schlimm, wenn man ihn aufgeben müßte. Er bedeutet für fast hundert Menschen so etwas wie eine Heimat, obwohl es nur einige Dutzend weiß getünchter Lehmhütten und ein Basar ist!«
    »Wenn die Angelegenheit so steht, dann werden wir dir helfen, Mädchen!« sagte Carsten Möbius, und seine Augen blitzten vor Entschlossenheit. Michael Ullich wußte, daß er jetzt zu allem entschlossen war.
    »Oliver Reuter, der Chef-Inspektor vom Ölbohrcamp, versucht, meine Arbeiter abzuwerben!« berichtete Sabine Janner. »Was er nicht mit Geld erreicht, versucht er mit Drohungen und Erpressungen!« Mit einigen Worten skizzierte sie ihre Lage, die tatsächlich immer kritischer wurde.
    Oliver Reuter gehörte zu den Menschen, deren Götze Karriere heißt und deren Gewissen eine gefüllte Geldbörse ist.
    »Wir verstehen ein bißchen was von Geologie!« bekannte Carsten Möbius. »Eigentlich müßte doch hier eine Wasserader sein. Ein unterirdischer Fluß oder so was!«
    »Das habe ich auch vermutet!« sagte Sabine. »Aber so sehr wir die Bohrung auch voran treiben, wir werden nicht fündig. Hier ist der Sand aus dem Bohrloch!«
    Sabine Janner wies auf einen fast mannshohen Hügel mit Sandkugeln.
    »Hat der Samum viel davon mit sich gerissen?« fragte Carsten Möbius interessiert. »Wie hoch war denn der Abraumberg?«
    »Nicht viel höher!« stieß Sabine verwirrt hervor. »Nein, merkwürdig. Es ist kaum etwas davongeweht. Wahrscheinlich ist der Sand zu grobkörnig und wird vom Wind nicht mitgetragen!«
    »Und wie tief sind wir jetzt… äh, wie tief ist bis jetzt gebohrt worden!« verbesserte sich Carsten Möbius, der schon ganz den Ton drauf hatte, den er bei seiner Demaskierung üblicherweise anschlug. Dann nämlich, wenn pflichtvergessene Objektleiter feststellten, daß der neueingestellte Hilfsarbeiter, der überall herumschnüffelte, der Junior-Chef selbst war.
    Verwirrt nannte ihm Sabine Janner die Zahl, die sie bei der letzten Tiefenlotung gemessen hatten. Carsten Möbius stieß ein Schnaufen aus.
    »Wenn du Arbeitskräfte benötigst!« sagte er dann nach einer Weile. »Mein Freund und ich sind auf der Reise von Kairo nach Kapstadt. Unser Wagen ist einige

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