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0294 - Der Feuer-Bumerang

0294 - Der Feuer-Bumerang

Titel: 0294 - Der Feuer-Bumerang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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seltsames Gefühl.
    »Bleib!«
    Da war er wieder, dieser verdammte Druck, der stets auf ihr lastete, wenn sie so direkt angeschaut und angesprochen wurde.
    Rhokasa kam näher. Das Lächeln lag noch immer auf seinen Mundwinkeln, als er mit tiefer Stimme sagte: »Wir gehen!«
    »Gehen?«
    »Ja.«
    »Aber…« Violet konnte nicht mehr weitersprechen. Dabei wußte sie, was sie sagen wollte. Aber es fällt einem Menschen bekanntlich schwer, über den eigenen Tod zu reden.
    »Es hat keinen Sinn. Die Zeit ist vorbei. Wir müssen bis zur nächsten Nacht warten«, wurde ihr gesagt.
    »Und dann?«
    »Wirst du ein Opfer des heiligen Bergs. Das ist sicher«, erklärte ihr Rhokasa.
    24 Stunden Galgenfrist, dachte sie. Mein Gott, wenn das nur gutgeht! Sie war in ihrem Leben alles andere als fromm gewesen, nun hatte sie plötzlich das Gefühl, beten zu müssen. Aus Dankbarkeit für die vorläufige Rettung, gleichzeitig auch aus Angst vor dem kommenden Tag. Nur fiel ihr nichts ein. Sie fand einfach die passenden Worte nicht. 24 Stunden konnten sehr lang werden, aber auch sehr schnell vorbeigehen, wenn man sterben mußte.
    Würde es eine Rettung für sie geben?
    So sehr sie sich dies wünschte, daran glauben konnte sie nicht. Bisher hatte sie auch niemand gerettet, und auf Wayne Zangy zu vertrauen, glich einer Illusion. Er allein hatte schließlich dafür gesorgt, daß sie in die Klauen dieses Mannes geriet.
    Rhokasa kam auf sie zu und faßte sie an. »Du bleibst an meiner Seite«, erklärte er und ging weg.
    Violet hielt Schritt. Den Kopf hatte sie gesenkt. Und der Nachtwind trocknete den Schweiß auf ihrem fast unbekleideten Körper…
    ***
    Zuerst dachte ich, Charles Bronson würde uns empfangen, denn der Mann am Flughafen sah so ähnlich aus. Er hatte uns ausrufen lassen, wartete im VIP-Raum und grinste von Ohr zu Ohr, als er Suko und mich sah. Daß wir zu zweit kommen würden, hatte ich ihm bereits am Telefon gesagt, aber nicht, daß Suko ein Chinese war.
    »Und Sie sind auch bei Scotland Yard?« fragte er.
    »Ja. Weshalb nicht? Stört es Sie?«
    »Nein, natürlich nicht.« Er lachte. »Kommen Sie, wir nehmen zuerst einen Drink.«
    »Sollten wir nicht sofort…?«
    Er unterbrach mich mit einer knappen Handbewegung. »Der Fall läuft uns nicht weg. Bis der Jet startklar ist, vergeht auch noch Zeit.«
    »Ihre eigene Maschine?« fragte ich.
    »Klar. So etwas braucht man in diesem Land. Jeder Tierarzt hat hier ein Flugzeug.«
    »Nur eben keinen Jet.«
    »Das ist richtig, Mr. Sinclair.«
    Wir stürzten uns wieder in den Trubel der Halle und danach in die etwas ruhigere und angenehmere Atmosphäre einer unterirdisch gelegenen kleinen Bar.
    Viel wußte ich von Wayne Zangy nicht. Natürlich hatte ich vor meinem Abflug Erkundigungen über ihn eingezogen und erfahren, daß er im Geld schwamm.
    Gemacht hatte er die Kohlen durch Spekulationen mit Land. Er hatte billig gekauft und teuer verkauft. Schließlich verkaufte er nicht mehr und setzte statt dessen auf das Land Häuser. Da die Areale stets nahe der großen Städte lagen, brauchte er sich um Mieter keine Sorgen zu machen.
    Seine einzelnen Wohnungen oder Häuser konnte er nicht zählen, aber das reichte ihm nicht. Es gab noch etwas anderes, das ihn ungemein reizte.
    Bodenschätze!
    Im Landesinnern lagerten sie. Also kaufte er auch dort auf und wurde zu einem der größten Minenbesitzer dieses Kontinents. Opal- und Uranminen hatten es ihm besonders angetan, wobei er erstere schließlich verpachtete oder verkaufte.
    Die Sitzflächen der Hocker bestanden aus weichem Leder, und Zangy orderte Drinks. Er sah aus wie ein Cowboy, trug einen Jeansanzug und hatte den Stetson - er war schneeweiß und besaß eine Goldkordel - auf die Bar gelegt.
    »Eine Erinnerung an Dallas«, erklärte er grinsend.
    »Meinen Sie die Stadt oder die Serie?« fragte ich.
    »Beides.«
    Wir bekamen drei Cooler, so hießen die Drinks, und prosteten uns zu.
    Weshalb uns dieser Mann nach Australien geholt hatte, wußte ich nicht genau, aber ich würde es in Erfahrung bringen und stellte die diesbezügliche Frage.
    Wayne Zangy setzte sein Glas ab. Dabei schaute er auf den Ring, der seinen rechten kleinen Finger schmückte und dessen rötlicher Stein wie ein zu Eis gewordener Blutstropfen zwischen den dunklen Härchen schimmerte.
    »Es geht um den Bumerang.«
    »Wir lasen es in dem Zeitungsausschnitt«, meinte Suko.
    Zangy drehte sich so, daß er den Inspektor anschauen konnte. »Das ist nicht gelogen und auch keine

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