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0294 - Der Feuer-Bumerang

0294 - Der Feuer-Bumerang

Titel: 0294 - Der Feuer-Bumerang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hielt der Mann es nicht hoch, sondern hatte den Arm nach unten gesenkt. Wahrscheinlich besaß er nicht mehr die Kraft, den Angriff so zu führen, wie er es gern getan hätte.
    Der Chinese glich einem angeschlagenen und verwundeten Tier. Seine Faust schoß vor.
    Er hatte auf die beiden hellen Flecken gezielt, hörte ein Klatschen und spürte Feuchtigkeit an seinem Handrücken. Dann waren die hellen Augen vor ihm verschwunden.
    Suko ging auch nach vorn, weil er noch einmal nachsetzen wollte. Verzweifelt holte er Luft. Seine Kehle schmerzte, er hatte das Gefühl, sie wäre um die Hälfte verkleinert worden, und dann traf ihn der Hammerhieb in den ungeschützten Rücken.
    Auseinandergerissen wurde er nicht, auch wenn er das Gefühl haben konnte. Dafür wuchtete ihn der Treffer nach vorn, und er sah den Boden rasend schnell auf sich zukommen.
    Suko schaffte es nicht ganz, seine Arme auszustrecken, um sich abzustützen. Er berührte mit den Händen zwar noch die Bohlen, knickte jedoch zusammen und fiel nach vorn.
    Der Aufschlag war hart.
    Zudem hatte Suko das Pech, mit der Stirn gegen die Dielen zu schlagen, und in seinem Kopf spürte er im nächsten Augenblick eine Explosion.
    Stumm blieb er liegen. Er konnte einfach nicht mehr. Fast wäre er in Ohnmacht gefallen.
    Dumpf vernahm er die Geräusche hinter sich. Er hörte Schritte. Das Holz leitete den Schall weiter, und sie dröhnten in seinem Schädel wie zahlreiche Explosionen.
    Auch das heftige Keuchen und Fluchen vernahm er. Die beiden Männer versuchten sich zu unterhalten. Sie hatten Schwierigkeiten, die richtigen Worte zu finden, denn beide waren ziemlich angeschlagen und konnten sich selbst kaum auf den Beinen halten.
    »Stich ihn doch ab!«
    Suko hörte den Satz, aber er war nicht in der Lage, etwas zu tun.
    »Verdammt, ich mache es.«
    Der Kerl, der das gesagt und das Messer hatte, hockte vornübergebeugt auf der Bettkante. Er hatte schwer zu kämpfen und schwankte. Seltsame Laute drangen aus seinem Mund. Speichel sprühte mit ihnen zusammen hervor, und er stieß ein tiefes Knurren aus, das Ähnlichkeit mit dem eines Hundes aufwies.
    Schwerfällig stemmte er sich ab.
    Im Zimmer brannte kein Licht.
    Durch das Fenster fiel ein Rest bunter Helligkeit, hervorgerufen durch die draußen zuckende Reklame.
    Neben Suko fiel der Messerheld auf die Knie. Er hatte Mühe, seinen rechten Arm in die Höhe zu bekommen, damit die Spitze der Klinge auf den ungedeckten Rücken seines Opfers wies.
    »Das hast du nicht umsonst getan, du Hund!« keuchte der Mann und hielt inne, als sein Kumpan einen Zischlaut ausstieß.
    Auf dem Gang tat sich etwas.
    Schritte näherten sich der Tür. Sie waren ungleichmäßig und schlurfend.
    Möglicherweise stammten sie von jemandem, der nicht mehr sicher auf den Beinen ging.
    Vielleicht war es ein Betrunkener, der ausgerechnet gegen die Tür des Zimmers fiel, sie aufdrückte und in den Raum hineintorkelte. Fast wäre er über seine eigenen Füße gefallen. Die Flasche hielt er noch in der Hand, kicherte und lachte in einem, während er danach anfing zu lallen. »Hey, Freunde, wie wär's denn mit einem Schluck? Ich habe heute einen Schnitt gemacht, der sich sehen lassen kann. Opale, Freunde, herrliche Steinchen, damit bin ich gemacht und saufe mir…« Ein glucksendes Geräusch verließ seine Kehle, und im nächsten Augenblick gab er nicht acht. Er stolperte über Suko.
    Fast wäre er einem der Kerle in die Arme gefallen. Der mit dem Messer konnte soeben noch zur Seite tauchen, so daß der Betrunkene, der dieser gefährlichen Situation einen lustigen Touch gegeben hatte, an ihm vorbeiwankte.
    »Weg!« zischte der andere Mann.
    »Und der Chink?«
    »Um den kümmern wir uns später. Du weißt, was Zangy gesagt hat. Zuerst Sinclair, dann schneiden wir ihm hier die Kehle durch. Rhokasa wird auch warten.«
    »Auf deine Verantwortung.«
    »Sicher.«
    Die beiden Killer huschten zur Tür. Sie waren nur mehr Schatten in der Finsternis, mehr nicht.
    »Wo… wo wollt ihr denn hin?« lallte der Betrunkene. »Verdammt, bleibt doch da.«
    Beide hörten oder wollten nicht hören. Sie tauchten in den Gang, wo sie sich scharf nach links drehten, denn der zweite Teil ihres Jobs war der wichtigere…
    ***
    Suko war gegangen und hatte mich allein in diesem Loch zurückgelassen.
    Als etwas anderes konnte man das Zimmer wirklich nicht bezeichnen.
    Ein mieses, dreckiges Wanzenloch, das in einer Großstadt nicht mal als Absteige Verwendung gefunden hätte.
    Mit einem Auge

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