0294 - Der Feuer-Bumerang
zukam.
Seine rechte Hand bewegte er zuckend hin und her, war aber ziemlich langsam, denn er sah mir ein wenig ramponiert aus. Ich ahnte, daß sich Suko dafür verantwortlich zeigte. Daß er nicht gekommen war, ließ auf einiges schließen.
Ich dachte da mehr negativ, was seine Person anging.
Diese Überlegungen lenkten mich etwas ab, so daß der andere schon zustechen konnte. Es war nur eine Finte, die ich sehr schnell erkannte und konterte.
Mein Treffer dröhnte gegen seine Schulter, schleuderte ihn zurück, und er krachte gegen die noch immer offenstehende Tür, die durch den Druck ins Schloß fiel.
Als nächstes erwischte ihn ein Tritt.
Der Messerheld sank zusammen, sein Gesicht verzerrte sich, und ich vernahm hinter mir schwere Schritte.
Im Rücken hatte ich nicht gern einen Killer, deshalb kreiselte ich herum und schlug in der Drehung noch zu. Ein beinahe klassischer Rundschlag, der auch genau traf und den Mann von den Beinen fegte, wobei er bis auf das Bett krachte, das unter seinem Gewicht stark ächzte und fast zusammenbrach.
Der Messerheld kam.
Schnell war sein Angriff, eklig lang die Klinge. Ich schlug den Arm zur Seite und setzte meine andere Faust gegen seine Wange. Der Kopf wurde geschüttelt, das Gesicht verzerrte sich, der Kerl verlor die Übersicht. Ich bekam das rechte Gelenk zu fassen und drehte es herum.
Eine wuchtige, schnelle und auch schmerzhafte Bewegung, aber hier ging es um mein Leben.
Der Killer jaulte. Wenn er keine Verletzung davontragen wollte, mußte er die Klinge fallen lassen.
Das tat er auch. Er hatte kaum die Faust geöffnet, als ihm das Messer schon aus der Hand rutschte und neben seinen Fußspitzen liegenblieb, so daß ich es wegkicken konnte.
Ich ließ den Mann los.
Er wollte sofort nach mir treten. Sein dunkel gefärbtes Gesicht hatte sich verzerrt und kam mir vor wie eine Halloween-Fratze. Meine Handkante traf seinen Haarkamm.
Den Treffer verkraftete er nicht.
Über seine Lippen drang ein Wehlaut, und er sank allmählich in die Knie.
Um ihn brauchte ich mich zunächst nicht zu kümmern und nahm mir den zweiten vor.
Der hatte sich wieder aufgerichtet. Vor dem Bett stand er, den Mund offen. Über seine Unterlippe floß Speichel und tropfte auf den Boden. In der rechten Hand hielt er eine Schlinge aus dünnem Kupferdraht, der im gelben Licht der Lampe leuchtete.
Sein Atem ging schwer. Er hatte auch mitbekommen, was mit seinem Freund geschehen war und schielte an mir vorbei.
»Keine Chance, Junge«, sagte ich. »Verdammt, was hast du dir nur dabei gedacht.«
»Fahr zur Hölle!« keuchte er.
»Nach dir. Ich bin mit deinem Kumpan fertig geworden, trotz seines Messers, und ich werde auch mit dir fertig.«
Die Schlinge war nicht die einzige Waffe, die er besaß. In seinem Gürtel steckten noch zahlreiche andere Mordinstrumente, auch Schlagringe mit gefährlichen Spitzen.
Diese Dinger haßte ich. Sie waren feige und hinterhältig. Als er danach griff, zog ich meine Beretta.
Ich war um einiges schneller als er. Seine Hand lag noch am Gürtel, da schaute er bereits in die Mündung. »So nicht«, sagte ich hart. »Nimm dein Arsenal vorsichtig heraus und leg das Zeug aufs Bett. Dabei bitte ich um Beeilung.«
Er schluckte und fluchte, dennoch sah er ein, daß ihm keine andere Chance blieb.
Der Reihe nach zog er die Waffen hervor und schleuderte sie dorthin, wo ich es haben wollte.
Zufrieden nickte ich. Jetzt wollte ich ihn nach Suko fragen, aber dazu sollte es nicht kommen.
Leider hatte ich der Tür den Rücken zugewandt. Dieser Fehler wurde folgenschwer.
Ein dritter Mann erschien.
Und er rammte die Tür auf. Er mußte einen gewaltigen Schlag von außen her gegen sie geführt haben, denn sie wurde aus den Angeln gerissen und krachte in den Raum.
Ich hörte das berstende Geräusch, ein Splittern, und im nächsten Augenblick traf mich die fallende Tür mit vehementer Gewalt in den Rücken. Sie schleuderte mich nach vorn, und die Wucht war so immens, daß ich mich nicht auf den Beinen halten konnte.
Hart prallte ich zu Boden und lag plötzlich eingeklemmt unter der Tür.
Und das hatte einen Grund.
Jemand stand auf ihr.
Es gelang mir, den Kopf ein wenig zu drehen und auch die Schmerzen zu verdrängen, die durch meinen Unterkörper schossen. Die Gestalt kam mir wie ein Riese vor, obwohl sie sicherlich nur die normale Größe eines Menschen aufwies, doch sie wirkte nun mal so aus meiner Froschperspektive.
Das mußte Rhokasa sein!
Ich hatte ihn zuvor noch nie
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