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0294 - Die Nacht der bestellten Morde

0294 - Die Nacht der bestellten Morde

Titel: 0294 - Die Nacht der bestellten Morde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Nacht der bestellten Morde
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saßen.
    »Das Motorengeräusch sitzt mir noch deutlich im Ohr«, erwiderte Phil. »Ich meine, es könnte ein Ford gewesen sein.«
    »Dann könnte Thomas Banter der Täter sein. Nachdem er Bondoza umgebracht hat, räumt er Toonish aus dem Weg.«
    »Ein Motiv ist durchaus denkbar«, setzte Phil meine Gedanken fort. »Thomas Banter kann auf irgendeine Weise erfahren haben, daß Toonish bei Bondoza war. Vielleicht glaubte Banter, Toonish wisse vom Versteck des Schmuckes. Um sicherzugehen, räumte er den lästigen Konkurrenten aus dem Weg.«
    »Ich glaube, Phil, es wird jetzt die höchste Zeit, daß wir die Flugplätze, die Ausfallstraßen und Bahnhöfe überwachen lassen und eine Großfahndung nach Banter einleiten. Wenn er der Täter ist, dann hat er den Schmuck jetzt bereits, oder er wird ihn sich in den nächsten Tagen beschaffen. Gelingt es ihm, die Kostbarkeiten an einen Hehler zu verkaufen oder ins Ausland zu bringen, dann gewinnt er genügend Geld, um irgendwo außerhalb der Staaten sorglos zu leben. Hier kann er sich jedenfalls nicht mehr blicken lassen. Und er wird alles versuchen, um uns durch die Maschen zu schlüpfen.«
    »Wir könnten uns bei den reichen Hehlern einmal umtun.«
    »Davon verspreche ich mir nicht viel. Keiner wird uns auf die Nase binden, Bondozas Schmuck gekauft zu haben. Außerdem würde Banter im Ausland sicherlich einen höheren Preis erzielen. Es ist also gar nicht gesagt, daß er die Wertstücke — angenommen, er besitzt sie — hier versilbert.«
    »Vielleicht versucht er, mit seiner Schwester Verbindung aufzunehmen?«
    »Das ist möglich. Wir schicken ein paar Jungs nach Babylon und lassen den Bungalow beschatten.«
    In kleinen Schlucken trank ich meinen Kaffee und steckte mir anschließend eine Zigarette an.
    »Da fällt mir ein, Phil: Den Rotgesichtigen, der ebenfalls bei Bondoza war, haben wir noch nicht genügend berücksichtigt. Auch er kommt als Täter in Frage. Theoretisch wäre denkbar, daß er Banter, Bondoza und heute nacht auch Toonish beseitigt hat. Wir haben keine Ahnung, wer er ist, wo er sich aufhält, noch wissen wir sonst etwas von ihm. Du hast doch nach ihm im Archiv gesucht?«
    »Selbstverständlich. Allerdings war mein Versuch von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Die Beschreibung von diesem Burschen war viel zu vage, als daß man mit ihr etwas anfangen konnte.«
    »Noch eins, Phil! Wenn Banter der Täter ist, dann hat er bis jetzt alle etwaigen Mitwisser des Schmuckverstecks umgebracht — bis auf den Rotgesichtigen.«
    »Das heißt, wir können uns auf einen dritten Mord gefaßt machen.«
    Ich zuckte die Achseln. »Fragt sich, ob Banter etwas über den Rotgesichtigen weiß und ob er seine Adresse kennt.«
    ***
    Die letzten Sterne funkelten noch im heraufziehenden Morgengrauen, als unser Kollege Hyram Wolfe in einem als Wäscherei-Lieferwagen getarnten FBI-Fahrzeug nach Babylon ratterte.
    Kurz vor sieben Uhr erreichte er sein Ziel, parkte sein Gefährt an einer Straßenecke, etwa 200 Meter vom Bungalow der Banters entfernt, und vertiefte sich in ein Buch.
    Noch schlief der kleine Ort. Die Straßen waren wie leergefegt. Kein Licht fiel aus den Fenstern der schmucken Landhäuser.
    Eine halbe Stunde später beobachtete Hyram einen Milchwagen, der langsam durch die Straßen zuckelte und vor nahezu jedem Haus hielt. Dann sprang jedesmal ein braunhäutiger Bursche in einer Jacke mit Pelzkragen aus dem Wagen, eilte zu den Gartentoren und setzte dort zwei, drei oder vier Milchflaschen ab.
    Auch die Banters wurden beliefert. Hyram zählte drei Flaschen.
    Es war schon fast acht Uhr, als es im Hause Banter lebendig wurde.
    Hyram sah, daß die grünen Rolladen emporgezogen und zwei Fenster im ersten Stock geöffnet wurden. Der kalte Wind bauschte die Vorhänge und drückte sie etwas zur Seite. Hyram sah durch den entstandenen Spalt eine junge Frau, die in einen dunklen Morgenmantel gehüllt war und sich das rotbraune Haar kämmte.
    Schließlich öffnete sich die Haustür. Gloria Banter — Hyram besaß eine genaue Beschreibung von ihr — erschien im Garten, nahm die Milchflaschen auf und verschwand wieder im Haus.
    Eine Stunde blieb es ruhig. Aber dann geschah etwas höchst Merkwürdiges.
    Hyram traute seinen Augen nicht, als er Gloria Banter wieder im Garten erscheinen sah.
    Die junge Frau trug jetzt einen dicken grünen Wollpullover mit breitem Rollkragen, der ihr bis zum Kinn reichte. Ihre schlanken Beine steckten in schwarzen Hosen, die Füße in zierlichen

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