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0294 - Die Nacht der bestellten Morde

0294 - Die Nacht der bestellten Morde

Titel: 0294 - Die Nacht der bestellten Morde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Nacht der bestellten Morde
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hinter dem Ford stand. Anschließend muß der Täter in das untere Stockwerk des Schuppens gestiegen sein, wo er Jerry niederschlug. Dann ist er zu der Ladeluke zurückgekehrt, hinausgeklettert, hat die Leiche im Wagen verstaut und sich mit dem Ford davongemacht. Das geschah genau in dem Augenblick, da ich auf der anderen Seite des Schuppens eingedrungen war und Jerry fand.«
    »Sind Sie sicher, daß Bondoza tot war?« fragte Mr. High meinen Freund. »Es ist immerhin eigentümlich, daß ein Mörder so großen Wert darauf legt, sein Opfer fortzuschaffen.«
    »Der Mann, der durch die Ladeluke auf mich gestürzt wurde, war mausetot, Chef.«
    »Vielleicht spielen ganz andere Motive eine Rolle«, sagte der Chef. »Vielleicht handelt es sich um einen Rachemord, der mit dem Schmuckversteck nicht das geringste zu tun hat?«
    »Vielleicht. Vorläufig ist noch alles drin. Wir haben die Suchmeldung nach einem älteren Fordmodell mit eingebeultem linken vorderen Kotflügel inzwischen an alle Polizeistationen durchgegeben. Außerdem ist Hyram Wolfe mit dem Hut des Toten nach Sing Sing unterwegs. Vielleicht erinnert sich ein Beamter aus dem Bekleidungsmagazin an den Filz. Genausogut kann sich Bondoza den Hut natürlich irgendwo in der Stadt gekauft haben.«
    »Und den Wagen«, sagte Mr. High, »woher hatte er ihn? Es kann sich nur um Bondozas Fahrzeug gehandelt haben. Wenn nämlich Bondozas Mörder mit dem Ford aufgetaucht wäre, so hätte sich der Verfolgte nicht blicken lassen. Das Motorengebrumm müßte er auf jeden Fall vernommen haben.«
    Wir unterhielten uns noch eine Weile, bis das Telefon klingelte. Mr. High nahm den Hörer ab, meldete sich, lauschte eine knappe Minute, sagte »Okay, danke, Hyram!« legte auf und wandte sich an uns.
    »Niemand im Zuchthaus kennt den Hut. Bondoza muß ihn also heute irgendwo gekauft oder gestohlen haben. Mit Geld war er übrigens sehr reichlich ausgestattet. Er trug den Lohn 22jähriger Zuchthausarbeit in der Tasche.«
    Phil zündete sich eine Zigarette an und sagte nach den ersten Zügen: »Um Bondozas Mörder oder seinen Mördern auf die Spur zu kommen, müssen wir Stück für Stück den heutigen Tagesablauf des Ermordeten verfolgen. Irgendwann muß man sich an Bondoza gewandt und ihm befohlen haben, sein Geheimnis preiszugeben. Das kann telefonisch erfolgt sein, aber auch bei einem unmittelbaren Zusammentreffen. Vielleicht wurde Bondoza ein Zettel zugesteckt?«
    »Das mit dem Zettel hat einiges für sich«, hakte der Chef ein. »Auf diese Weise erklärt sich das Wegschaffen der Leiche. Vielleicht fand der Mörder den Zettel, den er Bondoza zusteckte und der einen Hinweis auf den Täter geben konnte, nicht auf Anhieb bei dem Ermordeten und nahm daher kurz entschlossen die Leiche mit, um sie andernorts in Ruhe zu durchsuchen.«
    ***
    Mit den Ermittlungen begannen wir am folgenden Morgen. Der Anfang war leichter, als wir es uns vorgestellt hatten.
    Wie uns die Verwaltung des Staatszuchthauses Sing Sing mitteilte, hatte man Bondoza auf seinen Wunsch hin nach Manhattan gebracht. Da er auf Bewährung entlassen worden war, mußte er seine Adresse angeben. Er nannte eine Pension in der 23rd Street. Die Pension bestand seit mehr als 30 Jahren, und Bondoza hatte dort vor 1937 häufig gewohnt.
    Wir teilten uns die Arbeit. Während ich mich auf machte, um in der Pension herumzuschnüffeln, wollte Phil bei der Versicherungsgesellschaft vorsprechen.
    ***
    Es war ein klirrend kalter Wintertag, und die Zeiger meiner Armbanduhr standen auf 9.30 Uhr, als ich meinen Jaguar in der 23rd Street bremste.
    Das Pensionshaus lag weit im Westen, nur einige 100 Meter vom Hudson entfernt. Der graue, alte Steinkasten hatte schmale, hohe Fenster, sechs Stockwerke und seine Glanzzeit schon lange hinter sich. Neben der Haustür waren ein Dutzend Emailleschilder angebracht. Einige Rechtsanwälte, ein Zahnarzt, eine Werbeagentur, ein Heilpraktiker und ein Altwarenhändler hatten ihre Geschäfts- und Büroräume in den unteren vier Stockwerken.
    In der 5. und 6. Etage betrieb Miß Claudia Flint die Pension.
    Mit einem Lift, der nicht viel größer war als ein Schuhkarton, fuhr ich in den .5. Stock.
    Der schmale Flur, in den ich nach Verlassen des Lifts trat, verfügte über schmutzige Tapeten, einen zerfransten roten Sisalläufer und verstaubte Fenster zur Straße.
    Es gab zehn Türen. An eine war ein Schild mit dem Wort Empfang geheftet. Ich klopfte, und eine schrille Frauenstimme rief: »Herein!«
    Der Raum war

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