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0294 - Die Nacht der bestellten Morde

0294 - Die Nacht der bestellten Morde

Titel: 0294 - Die Nacht der bestellten Morde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Nacht der bestellten Morde
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Stunde. Dann verließ sie zusammen mit Mr. Bondoza das Haus. Seitdem ist Bondoza nicht wieder hier gewesen. Wie hat man ihn denn eigentlich umgebracht?«
    Ich überhörte die Frage, stand auf, bedankte mich, bat die Alte über unser Gespräch strengstes Stillschweigen zu bewahren, und ließ mir dann das Zimmer des Ermordeten zeigen.
    Es war kärglich möbliert.
    Bondozas Habseligkeiten bestanden aus einem kleinen Koffer, in dem vier Hemden, etwas Wäsche, ein Rasiermesser, eine Zahnbürste, zwei Handtücher und eine Ausgabe der New York Times vom 6. — also von gestern — lagen.
    Die Zeitung steckte ich ein.
    ***
    In einem Wolkenkratzer in der Avenue of the Americas waren die Büros der Versicherungsgesellschaft untergebracht, bei der vor 20 Jahren die italienischen Goldschmiedearbeiten von einem führenden New Yorker Juwelier versichert worden waren.
    Mit dem Expreßlift fuhr Phil in die 30. Etage, ging durch einen breiten, blinkenden Flur und gelangte an eine große dreiteilige Milchglastür, auf der in goldenen Lettern der Name der Gesellschaft geschrieben stand. Phil trat in eine große Besucherhalle, die durch ein Marmorpult in zwei Bezirke geteilt war.. Dahinter standen acht Schreibtische, an denen hübsche Sekretärinnen saßen und auf elektrischen Büromaschinen klapperten.
    Eine füllige Blondine mit veilchenblauen Augen fragte Phil nach seinen Wünschen.
    »Mein Name ist Decker. Ich bin bei Mr. Dickson angemeldet.«
    Das »Einen Augenblick bitte« wurde von einem freundlichen Lächeln begleitet.
    Phil brauchte keine Minute zu warten. Er wurde einen kurzen Gang entlang und in das Office des Managers Samuel Dickson geführt, der hinter einem Schreibtisch thronte, der etwas kleiner war als ein Einfamilienhaus. , »Hallo, Mr. Decker!« Dickson kam um den Schreibtisch herumgewatschelt, wobei er außer Atem geriet. »Nehmen Sie bitte Platz! Ihr Chef hat Sie bei mir angemeldet. Wie geht es dem FBI? Immer fleißig auf Gangsterjagd? — Danke, Miß Sommer, ich brauche Sie nicht mehr! — Zigarre, Mr. Decker? Whisky? Oder trinken Sie lieber eine Tasse Kaffee?«
    »Eigentlich bin ich hergekommen, um eine Auskunft zu erhalten«, sagte Phil lächelnd.
    »Natürlich, Mr. Decker. Worum geht es denn?«
    »Sie wissen doch sicherlich, Mr. Dickson, daß Henry Bondoza gestern aus dem Zuchthaus entlassen und am Abend ermordet wurde?«
    Das Gesicht des Managers verdüsterte sich. »Ja, ich las davon in den Morgenzeitungen. Der Mörder verschwindet mit der Leiche. Höchst seltsam. Und zwei FBIieamte sollen den Vorgang aus einiger ntfernung gesehen haben?«
    »Allerdings. Einer davön war ich.« Dickson steckte sich umständlich eine schwarze Zigarre an, blies blaue Rauchwolken gegen die Decke und lehnte sich in seinem Ledersessel zurück. »Es steht also fest, daß Bondoza tot ist?«
    »So ziemlich. Endgültige Gewißheit haben wir natürlich erst, wenn wir seine Leiche haben. Aber den Umständen nach kann der Erdroselte niemand anders als Bondoza sein.«
    Dickson richtete sich unvermittelt auf, drückte seine Zigarre in einem Kristallaschenbecher aus und sah Phil offen an. »Der Fall macht mir, ehrlich gestanden, erhebliche Sorgen, Mr. Decker. Wir haben nämlich einen unserer besten Leute, einen Detektiv, damit beauftragt, sich mit Bondoza in Verbindung zu setzen…«
    »So etwas Ähnliches haben wir uns gedacht, Mr. Dickson. Deswegen bin ich hier. Wie heißt der Detektiv?«
    »Thomas Banter. Er ist bei uns festangestellter Versicherungsdetektiv und erhielt den Auftrag, dem ehemaligen Zuchthäusler ein Geschäft vorzuschlagen.«
    »Ich kann mir denken, worum es ging. Bondoza sollte Ihnen die Schmuckstücke ausliefern. Und Sie wollten ihm die Prämie auszahlen.«
    »Allerdings. Wir hätten die Geschichte dann natürlich etwas umfrisiert. Nach außen hin wäre Bondoza nicht in Erscheinung getreten, sondern nur der Detektiv, der durch einen Glücksfall in den Besitz des Schmucks gelangt sei.«
    »Ist Banter zuverlässig?«
    »Absolut, Mr. Decker. Er arbeitet seit drei Jahren für uns.«
    »Sie sagten vorhin, daß Ihnen der Fall erhebliche Sorgen bereite. Gibt es dafür einen besonderen Grund?«
    »Allerdings, Mr. Decker. Seit gestern abend nämlich ist Thomas Banter verschwunden. Wir wissen nur, daß er Bondoza angerufen hat, um sich mit ihm irgendwo zu treffen.«
    »Woher wissen Sie das?«
    »Eine unserer Sekretärinnen war zufällig Zeuge eines Telefongesprächs, das Banter mit dem Zuchthäusler führte. Banter hatte Bondoza

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