0295 - Der verlorene Planet
wenn du mich nun allein ließest. Ich habe zu arbeiten oder willst du noch mit deinen Freunden sprechen? Das Paragitter läßt Licht und Schallwellen durch. Es läßt einfach alles durch, nur keine Teleporter."
„Danke", sagte Gucky und wandte sich Tronar und Ras zu. „Seht ihr nun, daß sich alles bezahlt macht? Selbst Handlungen, die Terranern manchmal unlogisch erscheinen mögen?"
Ras lächelte.
„Ich habe niemals deine Handlungen kritisiert, Gucky. Auch als du Proht damals entfliehen halfst, habe ich nicht protestiert. Ich habe dich verstanden. Ich sehe heute, daß du recht hattest, wenn uns damit auch nicht geholfen ist."
„Wir haben noch ein paar Tage Zeit", sagte Gucky. „Ich kann euch jederzeit hier besuchen. Proht wird nichts dagegen einzuwenden haben, weil ich euch nicht befreien kann. Und er wird verstehen, wenn ich bei den Duplos etwas gegen ihn und seine Pläne unternehme. Unser Krieg ist eine Art Sport, wenn das auch ein dummer Vergleich zu sein scheint. Wir bleiben in Verbindung.
Ich melde mich jeden Tag. Sobald ich das Lebensmittellager gefunden habe, melde ich mich wieder."
Proht räusperte sich.
„Die Lebensmittellager sind bewacht. Sie liegen zweihundert Kilometer von hier. Ich frage mich nur, wie man feste Materie in das Paragefängnis bringen soll, ohne den Generator abzuschalten ..."
Gucky ging zu ihm. „Wir werden einen Weg finden", versprach er und dann war er verschwunden. Proht drehte sich um und betrachtete seine beiden Gefangenen.
„Ich sitze in der Klemme", bekannte er. „Ich sitze wirklich in der Klemme. Sie werden verstehen, daß ich nicht zu einem Verräter werden kann. Weder an Faktor Iund II noch an einem Lebewesen, das mir einmal half. Ich kenne die Terraner wahrscheinlich besser als Sie beide. Sie sind zielstrebig und in der Wahl Ihrer Mittel nicht gerade wählerisch. Wir auch nicht, zugegeben. Das gleicht die Partie aus. Und nun begegnete ich Ihrem kleinen Freund. Er ist ein Ilt, glaube ich, und er heißt Gucky. Eine mir unbekannte Rasse aber es ist schade, daß nicht sie das Universum beherrscht.
Vielleicht wird es wenigstens geschehen, daß ihr Geist das Universum beherrscht."
Ras fragte: „Und das sagen Sie, ein Meister der Insel? Ist das nicht ein wenig merkwürdig?"
Proht lächelte.
„Merkwürdig? Vielleicht, Ras Tschubai. Aber nicht ungewöhnlich.
Sie vergessen das Motiv unserer Handlungen Wir sind mit den Terranern verwandt. Wir sind wie sie rücksichtslos und von einem einmal gefaßten Ziel besessen. Wir sind älter als sie und weiter fortgeschritten. Technisch wenigstens. Ich wiederum bin anders als meine Kollegen. Ich ähnele in meiner Mentalität einem Meister der Insel, der nicht mehr zu uns gehört. Vielleicht hätte er es verdient, Faktor Igenannt zu werden. Wie gesagt: ich bin anders. Kein intelligentes Lebewesen ist wie das andere, auch wenn es derselben Rasse angehört. Vielleicht hilft diese Erkenntnis, Ihnen meine Handlungsweise zu erklären. Aber schöpfen Sie keine falsche Hoffnung. Sie kommen mit mir, als meine Gefangenen. Ich bringe Sie zu Faktor I. Daran wird mich nichts hindern können, auch der totale Verlust von Multidon nicht."
Ras lächelte.
„Wir machen uns keine falschen Hoffnungen, Proht. Aber wir kennen Gucky. Er hat ein Ziel und er wird es erreichen, ob Sie wollen oder nicht. Wir haben nun keine Angst mehr vor der Zukunft. Und wir bedauern es schon jetzt, Faktor Inicht kennenzulernen. Es hätte uns sehr interessiert, ihm unsere Meinung zu sagen."
*
Gucky war dabei, sich zu orientieren. Als erstes suchte er die Lebensmittellager - und fand sie auch. Prohts Hinweis genügte in diesem Fall. Trotz umfangreicher Wachen drang er in das Lager ein und holte einen gehörigen Vorrat heraus, den er in der Berghöhle unterbrachte. Ein wenig später teleportierte er in Prohts Zentrale und übergab ihm einige Konserven. Der Meister versprach, sie Ras und Tronar in das Paragefängnis zu praktizieren.
Dann kehrte Gucky in seine Höhle zurück und schlief sich aus.
Die Nacht auf Multidon dauerte lange ... Am anderen Tag durchstreifte er die unterirdischen Anlagen des Planeten - immer die Ortungsgruppen hinter sich her. Er zapfte Lautsprecheranlagen an und hetzte die Duplos gegen die Tefroder auf, aber der erwartete Erfolg blieb aus. Zwar verließen einige Gruppen der Duplos ihre Quartiere und drangen zu den Hangars der fertiggestellten Frachter vor, aber sie waren nicht in der Lage, die Schiffe zu steuern. Die wachhabenden
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