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0296 - Die Herrin der Sterne

Titel: 0296 - Die Herrin der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zuzuwenden.
    Er wählte die Nummer, die Major Hallmann angegeben hatte.
    Oberst Kucsars rotwangiges Gesicht mit dem sorgfältig gezwirbelten Schnurrbart erschien auf der Bildfläche. Dowen salutierte.
    „Sergeant Konnery, Sir, von Major Hallmann zur Bewachung ..."
    „Verstehe", bellte Kucsar. „Ich verbinde Sie weiter."
    Das Bild erlosch und wurde durch ein anderes ersetzt. Dowen stockte der Atem, als er die markanten Gesichtszüge Atlans, des Arkoniden, erkannte.
    „Was gibt’s Neues, Sergeant?" erkundigte sich Atlan, ohne Dowens Gruß abzuwarten.
    Dowen riß sich zusammen.
    „Die Gefangene ist zu sich gekommen, Sir."
    „Gut, haben Sie mit ihr gesprochen?"
    „Jawohl, Sir. Sie kam in den Vorraum, und wir unterhielten uns ein paar Minuten lang."
    „Ausgezeichnet. Sie hat sich vermutlich gewundert, wie sie hierhergekommen ist und was wir mit ihr vorhaben."
    Dowen war seiner Sache nicht sicher. Die Tefroderin hatte gefragt was man mit ihr vorhatte, aber wie sie an Bord des Schiffes gekommen war, schien ihr völlig gleichgültig zu sein.
    „Ja und nein, Sir", antwortete er zögernd.
    Atlan verlangte eine Erklärung Als er sie erhalten hatte, meinte er: „Das ist verständlich. Sie erwartet vermutlich, alle Erklärungen vom Kommandanten des Schiffes zu erhalten. Sie hat darauf bestanden, sofort mit einem verantwortlichen Offizier zu sprechen, nicht wahr?"
    Das war die Frage, vor der Dowen sich gefürchtet hatte. Er setzte sich mit Anstrengung über seine Angst hinweg und antwortete laut und klar: „Nein, Sir."
    Das schien selbst Atlan, den Arkoniden, für eine Zeitlang aus dem Gleichgewicht zu werfen. Ungläubig starrte er Dowen Konnery an.
    „Sie hat nicht ...?"
    Vom Mut der Verzweiflung gepackt, entschloß sich Dowen, die Sache so zu berichten, wie er sie sah „Nein, sie hat nicht, Sir. Sie wirkte in keiner Weise daran interessiert, von sich aus eine Unterredung mit dem Kommandanten zu suchen. Sie bestand darauf, daß ihr Unrecht widerfahren sei, als man sie an Bord brachte und wie eine Gefangene behandelte. Es ist ihre Ansicht, der Kommandant müsse sie aufsuchen und für sein Verhalten um Entschuldigung bitten."
    Der Arkonide sah ihn eine Zeitlang wortlos an und wirkte fasziniert von dem, was er gehört hatte.
    „Das ist ihre Ansicht, wie?" fragte er schließlich.
    „Jawohl, Sir."
    Und dann bekam Dowen zu hören, was er nie für möglich gehalten hätte. Atlan trug ihm auf und dazu lächelte er: „Sehr gut, Sergeant. Richten Sie der Dame aus, daß ich darum bitte, von ihr empfangen zu werden. Den Zeitpunkt der Unterredung zu wählen, überlasse ich selbstverständlich ihr."
    Das Bild erlosch, und Dowen kam sich vor, als hätte ihm jemand mit dem Hammer über den Schädel geschlagen.
     
    3.
     
    Am nächsten Morgen fuhr Walter Enne in die Stadt, um ein paar Besorgungen zu machen. Er bestellte einen selbststeuernden Mietwagen, der ihn auf der Saskatoon-Edmonton-Funkbahn innerhalb weniger Minuten zur Stadtmitte brachte. Unterwegs kam er an einem kleinen Waldstück vorbei, aus dessen Wipfeln eine Schar Krähen auf die glatte, weiße Oberfläche der Autobahn herabgeschossen kam. Allerhand Kleingetier, das sich in Unkenntnis der Gefahr auf den Plastikasphalt begab, wurde von den Rädern der Fahrzeuge zermalmt oder vom Luftsog der Gleiter in Stücke zerrissen. Die Krähen fanden einen ständig gedeckten Tisch.
    Diesmal allerdings benahmen sie sich auf merkwürdige Weise anders. Einen Augenblick lang hatte Walter den Eindruck, sie griffen seinen Wagen an. Sie stürzten sich ihm von schräg oben entgegen. Walter duckte sich unwillkürlich. Zwei der großen Vögel prallten mit häßlichen, dumpfen Schlägen gegen den Aufbau. Der Rest des Schwarms stob zur Seite.
    Walter drehte sich um und sah durchs Rückfenster vier tote Krähen auf der Straße liegen. Die andern waren in die Sicherheit des Waldes geflüchtet. Der Wagen behielt unbeirrt seinen Kurs bei. Walter redete sich ein, der Vorfall sei völlig normal gewesen.
    Er selbst hatte in jenen Tagen, als er seine Fahrzeuge noch selbst steuerte, eine Menge Vögel getötet. Je weiter sich die Technologie des Verkehrs entwickelte, desto weniger schienen die Tiere in Wald und Feld zu begreifen, welche Gefahr ihnen von den dahinbrausenden Gebilden drohte. Es gab Gegenden, in denen der Anblick eines Eichhörnchens zur Seltenheit geworden war, weil Autos und Gleiter ihren Bestand so gut wie ausgerottet hatten. Als er im Mietwagenbahnhof in der Stadtmitte von Edmonton

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