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0296 - Die Herrin der Sterne

Titel: 0296 - Die Herrin der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hatte ein faltiges Gesicht, das so aussah, als hätte es noch nie im Leben ein Lächeln zustande gebracht. Der Major saß hinter seinem Arbeitstisch und war im Sitzen noch beinah so groß wie ein Mann kleinerer Statur im Stehen. Dowen und Sid salutierten Dowen sah sich unauffällig um konnte Captain Hagarthy jedoch nirgends entdecken.
    „Ich weiß nicht, wie ausgerechnet Sie beide zu diesem Auftrag kommen", sagte Hallmann und korrigierte sich sofort: „Nicht, daß ich kein Zutrauen hätte. Daran liegt es nicht. Ich hätte nur gern gewußt, was man sich weiter oben dabei dachte, als man ..."
    Er unterbrach sich mitten im Satz und starrte nachdenklich vor sich hin. Es war seine Art, eine Unterhaltung forsch zu eröffnen, sich. im Eifer zu verhaspeln und dabei den Faden zu verlieren.
    Wer ihn nur so kennenlernte, fragte sich, wie er es bis zum Major gebracht hatte. Seine grauen Augen fokussierten schließlich auf Dowen Konnery. „Was wollte ich doch sagen?" fragte er halblaut im Selbstgespräch. „Ach ja - Sie beide haben den Auftrag, unsere Gefangene zu bewachen. Nicht mit Blaster und geheimen Abhörgeräten natürlich, sondern als ihre persönlichen Ordonnanzen. Man hat sie in einer der Suiten im Kommandodeck untergebracht. Augenblicklich schläft sie. Die Ärzte haben ihr ein Beruhigungsmittel verabreicht. Angeblich fehlt ihr weiter nichts als Ruhe. Als ihr Boot beschossen wurde, hat sie einen Schock gekriegt."
    Dowens Gedanken wirbelten bunt durcheinander. Es wurde ihm plötzlich bewußt, daß die Frau einen starken Eindruck auf ihn gemacht hatte. Ohne sich darüber Rechenschaft abzulegen, hatte er alle Gedanken an sie mit Gewalt verbannt, weil er fest davon überzeugt war, daß sie selbst als Gefangene so hoch über ihm stand, daß es zwecklos war, sich Hoffnungen zu machen. Er bedachte Sid mit einem raschen Seitenblick. Sid stand leicht vornüber gebeugt, und seine Augen, die ohnehin einen kleinen Basedow-Fehler hatten, schienen ihm aus den Höhlen zu quellen.
    „Verzeihung, Sir", stieß er hervor, „ist das wahr?"
    Hallmann machte ein verblüfftes Gesicht.
    „Du meine Güte, denken Sie, ich bestelle Sie hierher, um Ihnen Firlefanz aufzutischen?"
    „Nein, Sir", antwortete Sid straff und nahm wieder Haltung an.
    Hallmann wandte sich an Dowen.
    „Sie quartieren sich im Empfangsraum der Suite ein.
    Sanitätspersonal steht zur Verfügung, sobald es gebraucht wird.
    Die Ärzte rechnen nicht mit Komplikationen, aber so genau weiß man das nie. Wie Sie mit der Gefangenen Kontakt aufnehmen, überläßt man Ihrem Einfühlungsvermögen. Die Frau kann ihre Suite nur in Ihrer Begleitung verlassen. Machen Sie ihr ruhig klar, daß sie als Tefroderin von uns als Gefangene betrachtet wird.
    Setzen Sie sich mit mir oder Oberst Kucsar in Verbindung, sobald sich etwas Bemerkenswertes ereignet. Und wenn die Gefangene sich mit Ihnen unterhält - versuchen Sie, auf unverfängliche Weise herauszufinden, was sie ausgerechnet um diese Zeit in der Nähe von Multidon zu suchen hat. Klar?"
    „Klar, Sir", versicherte Dowen.
    Ihr Umzug bedurfte einiger Vorbereitungen. Seitdem Major Hallmann sie entlassen hatte, waren fast zwei Stunden vergangen, als sie auf der Höhe des Kommandodecks aus dem Liftschacht stiegen und sich zur Kabine der Gefangenen begaben. Auf dem Kommandodeck befanden sich die Kabinensuiten der höchsten Offiziere des Schiffes. Atlan, der Arkonide, wohnte hier. Die Gänge waren breiter als sonstwo. Die stereotypen Rollbänder im Fußboden fehlten, dafür waren die Böden mit dicken Teppichen belegt.
    Dowen fühlte sich ein wenig unbehaglich und überlegte sich, ob ihm sein neuer Auftrag wirklich so willkommen war, wie er geglaubt hatte.
    Sid hatte keinerlei Bedenken. Er war Feuer und Flamme und redete fast ununterbrochen. Er hatte sich alles schon zurechtgelegt und wußte genau, wie er die Sache mit der tefrodischen Gefangenen zu seinem besten Nutzen ausschlachten konnte.
    „Stell dir vor", eiferte er, „wie die Sache auf der Erde einschlagen wird. Zwei Terraner retten schöne, geheimnisvolle Feindin aus Raumnot. Sie werden uns jedes Interview mit Gold bezahlen müssen, wenn sie etwas hören wollen."
    Die Suite der Gefangenen lag in unmittelbarer Nähe von Atlans Quartier. Zwei Soldaten standen Wache vor dem Eingang. Dowen und Sid wiesen sich aus. Die Wachen zogen ab. Dowen öffnete das Schott und blieb angesichts des Luxus, der sich seinen Blicken darbot, eine Sekunde lang zögernd stehen. Sid nahm die Gelegenheit

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