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0296 - Die Herrin der Sterne

Titel: 0296 - Die Herrin der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Meistern in Verbindung stehen, und die Meister sind Ihre erbittertsten Feinde. Die Sache ist so klar wie das Einmaleins.
    Nein, Sie haben völlig recht, mich zumindest als verdächtig, wenn nicht gar als eine geschworene Feindin zu betrachten."
    Dowen glaubte zu bemerken, daß der Verlauf der Unterhaltung den Arkoniden überraschte.
    „Sie finden ein geneigtes Ohr, falls Sie die Absicht haben, über Ihre Verbindung mit den Meistern zu berichten", antwortete er hastiger, als es sonst seine Art war.
    Mirona musterte ihn eine Zeitlang.
    Voller Ernst sagte sie: „Ich habe tatsächlich die Absicht, Ihnen über Multidon und meine Beziehung zu den Meistern der Insel zu berichten. Aber in Fällen wie diesen verläßt man sich nicht auf die Aussage allein. Beweise müssen erbracht werden. Die Möglichkeit der Rückfrage bei andern entfällt, denn „die andern", soweit sie noch leben, sind Ihre Feinde. Bliebe nur der Ausweg, mich unter der Anwendung psychologischen Zwangs zu verhören. Ich nehme an, Sie haben ein solches Verhör schon in Erwägung gezogen, wenn nicht sogar fest geplant." Atlan erwiderte ihren Blick starr und ohne die geringste Reaktion. „Aber ich muß Sie enttäuschen. Ein Psychoverhör ist nutzlos. Auf die Empfehlung meiner Ratgeber hin habe ich vor geraumer Zeit eine Gehirnoperation an mir vornehmen und mein Bewußtsein mit einem Antipsi-Block versehen lassen. Ich glaube nicht, daß Sie die Mittel besitzen, den Block zu durchdringen. Der Block steht außerhalb meiner Kontrolle. Ich kann ihn nicht entfernen."
    Sie schwieg und erwartete Atlans Reaktion. Dowen war sicher, daß er eine sarkastische Bemerkung zu hören bekommen würde, aber zu seiner Überraschung antwortete der Arkonide nur: „Wir werden uns über eine Lösung des Problems den Kopf zerbrechen müssen. In der Zwischenzeit berichten Sie bitte."
    Mirona dankte ihm mit einem Blick, der nach Dowens Ansicht wenig dazu geeignet war, des Arkoniden seelisches Gleichgewicht wiederherzustellen. Dann begann sie zu erzählen. Sie berichtete, ohne zu stocken, in gewählten Worten, als diktierte sie einen Teil ihrer Autobiographie.
    Sie war Mirona Thetin, Hoher Tamrat von Sulvy-System, absolute Herrscherin über ein Reich von sieben Planeten. Ihr Reich lag rund zweiundzwanzigtausend Lichtjahre vom Südrand der Andromeda-Galaxis entfernt, achtzehntausend Lichtjahre vom Rand der verbotenen Zone, die den gesamten Kern der Andromeda umspannte und der eigentliche Herrschaftsbereich der Meister der Insel war. Mironas Untertanen auf fünf der sieben Planeten lebend waren ohne Ausnahme echte Tefroder. Soweit sie wußte, gab es unter ihnen keine jener Androiden, die die Terraner Duplos nannten. Der wichtigste Planet ihres Reiches war Thetus, eine überaus erdähnliche Welt mit paradiesischem Klima. Die Gesamtbevölkerung des Sulvy-Systems betrug neun Milliarden.
    Schon vor Jahren hatte Mirona begonnen, die Meister der Insel wegen ihrer Willkürherrschaft zu hassen. Sie hatte Fäden gesponnen und sich mit anderen Tefroderfürsten in Verbindung gesetzt, die ihre Ansicht teilten. In aller Heimlichkeit entstand der Kern einer sternenweiten Revolution, die die Meister von ihrem Thron fegen und den Tefrodern ihre Selbständigkeit zurückgeben sollte.
    Aber Mirona und ihre Freunde hatten die Wachsamkeit des Gegners unterschätzt. Ihr Plan wurde den Meistern bekannt, und die Meister reagierten sofort. Mirona wurde von ihnen neun Milliarden Untertanen verehrt und vergöttert. Ihre Entfernung hätte Aufruhr hervorgerufen. Also mußte sie ersetzt werden. Söldlinge der Meister ergriffen sie bei Nacht und Nebel und verschleppten sie nach Multidon, wo aus ihrer Atomschablone ein Duplo erzeugt werden sollte, der ihre Stellung als Tamrat einnahm.
    Die Vorbereitungen zur Anfertigung der Schablone nahmen geraume Zeit in Anspruch, denn das Vorhandensein eines nicht entfernbaren Antipsi-Blocks komplizierte die Duplikator-Prozedur um ein Beträchtliches. Diese Verzögerung hatte Mirona Thetin gerettet. Die Zerstörung von Multidon war gerade zur rechten Zeit erfolgt. Mirona hatte sich in der Umgebung ihres Quartiers relativ frei bewegen können, da Proht Meyhet, genannt Faktor III, eine Flucht durch die Dunkelwolke für unmöglich hielt und seiner Gefangenen daher sicher war. Als die Vernichtung von Multidon fortschritt war es Mirona im Zuge der allgemeinen Panik ohne Schwierigkeiten gelungen, zu einem der Raumhäfen zu gelangen.
    Da alle größeren Schiffe längst gestartet waren,

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