0296 - Die Herrin der Sterne
Unbehagens nicht erwehren konnte. Besonders deutlich empfand er diese Mißstimmung, wenn Atlan in der Nähe war und Mirona den Hof machte.
Die beiden Riesenschiffe waren nur wenige Kilometer voneinander entfernt. Die Distanz konnte bequem mit einem kleinen Raumgleiter überbrückt werden. An Bord des Fahrzeugs befanden sich außer dem Piloten Atlan, Mirona, Dowen, Sid und eine Ordonnanz im Range eines Hauptmanns, wodurch der hohe Rang der Besucherin gebührend unterstrichen wurde.
Auch an Bord der CREST war man sich der Ehre bewußt und hatte die große Hangarschleuse entsprechend hergerichtet. Zwei Ehrenkompanien in Galauniformen waren angetreten. Als der Gleiter landete, trat Perry Rhodan selbst herbei, um das Schott zu öffnen. In seiner Begleitung befanden sich mehrere hohe Offiziere.
Der Administrator ließ sich die Tefroderin von Atlan vorstellen, danach nahm er das Zeremoniell selbst in die Hand und präsentierte Mirona seinerseits den Offizieren.
Dowen, dem es angesichts der vielen Tressen und Orden anfangs ein wenig schwül gewesen war, registrierte mit Erleichterung, daß man von ihm und Sid, obwohl sie sich ständig in Mironas Nähe hielten, keine Kenntnis nahm. Er hatte Zeit, sich umzusehen. So bemerkte er zum Beispiel, daß Perry Rhodan Mironas Schönheit zwar zur Kenntnis nahm sich jedoch keineswegs so beeindruckt zeigte wie Atlan, als er die Tefroderin zum erstenmal zu Gesicht bekam. Der Administrator gab sich mit der Gewandtheit und Eleganz des geborenen Gastgebers. Unter freundlichem Geplauder führte er Mirona ins Innere des Schiffes, wobei mit Ausnahme des Arkoniden das gesamte Gefolge sich in achtungsvollem Abstand hinterdreinbewegte.
Der eigentliche Empfang fand in einem kleinen Kasino auf dem Kommandodeck statt, das üblicherweise den höchsten Offizieren des Schiffes vorbehalten war. Der Raum, der nicht mehr als fünf Tische enthielt war der Bedeutung entsprechend hergerichtet worden. Dowen rechnete jeden Augenblick damit, daß jemand ihn und Sid dazu aufforderte schweigend zu verschwinden, aber merkwürdigerweise bewahrheitete sich seine Befürchtung nicht.
Als er schließlich mit Sid dicht neben der Kasinotür stand und beobachtete, wie der Administrator und seine Offiziere ihren Gast mit einem kleinen Willkommensschluck begrüßten war er davon überzeugt, daß man ihre Anwesenheit ganz einfach nicht zur Kenntnis genommen hatte. Er hatte nichts dagegen einzuwenden und Sid, seinem Gesicht nach zu urteilen, noch weniger. Auf diese Weise kam er zu einem Erlebnis, das in zwanzig Jahren noch der Rede wert sein würde.
Er erfuhr erst später, daß Mirona darauf bestanden hatte, ihre Eskorte ständig in Sichtweite zu haben.
Nachdem die Gläser geleert und alle erforderlichen Höflichkeiten gewechselt worden waren, kam Perry Rhodan ohne weitere Umschweife zur Sache. Dowen hatte von verschiedenen Seiten gehört, daß der Großadministrator nicht der Mann war, der wie die Katze um den heißen Brei schlich, aber er hatte nicht erwartet, daß er sich in einer so ungewöhnlichen Situation ebenso entschlossen über die diplomatischen Spielregeln hinwegsetzen würde wie sonst.
Dowen war um so überraschter, als die Tefroderin Rhodans Vorstoß mit einem freundlichen Lächeln beantwortete und hinzufügte: „Sie haben recht, Exzellenz."
Rhodan verneigte sich leicht.
„Lordadmiral Atlan läßt mich wissen, daß Sie im Besitz von wichtigen Informationen sind. Sie geben zu verstehen, daß Ihre Informationen die Erde betreffen. Darf ich fragen worum es sich handelt?"
Mirona wurde plötzlich todernst.
„Ich hoffe, ich komme nicht zu spät. Verstehen Sie bitte trotzdem, daß ich darauf bestehen mußte, selbst hierherzukommen und dadurch zwei oder drei Tage wertvoller Zeit zu verlieren. Ich konnte es jedoch nicht riskieren, daß meine Informationen über Hyperfunk an Sie abgestrahlt wurden - was sicherlich geschehen wäre, wenn ich mich Seiner Exzellenz, dem Lordadmiral, mitgeteilt hätte. Unser gemeinsamer Feind, die Meister der Insel, besitzen unvorstellbare technologische Mittel. Es hätte ihnen unter Umständen gelingen können, den Spruch abzufangen und zu entziffern. Sie hätten gewußt, von wem die Information kam - und glauben Sie mir, selbst unter der stärksten Bewachung wäre ich meines Lebens nicht mehr sicher gewesen."
Sie schien eine Spur von Ungeduld in Rhodans Blick zu bemerken und beeilte sich. „Ich selbst erhielt die Information von Proht Meyhet. Es dreht sich um einen
Weitere Kostenlose Bücher