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0296 - Die Herrin der Sterne

Titel: 0296 - Die Herrin der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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weil solche Methoden in Fällen wie diesem zur Gewohnheit geworden waren.
    Bevor Perry Rhodan seine Entscheidung traf, wurde alles, was Mirona seither gesagt hatte, der Positronik zugeleitet, damit sie die Aussagen analysierte. Nach den epochemachenden Entdeckungen des Psychologen Zuckert im dreiundzwanzigsten Jahrhundert war die Wahrscheinlichkeit, einen Lügner zu entlarven, proportional der Potenz 1,4 der Zahl seiner Aussagen.
    Den für diesen Fall angebrachten Zuckert-Proportionalitätskoeffizienten anwendend, kam die Rechenmaschine zu dem Schluß, daß Mirona Thetin es mit einer Wahrscheinlichkeit von einundachtzig Prozent aufrichtig meinte und in allen ihren Äußerungen die Wahrheit gesagt hatte.
    Die fehlenden neunzehn Prozent warfen keineswegs einen Schatten auf Mironas Charakter. Das Defizit rührte daher, daß sowohl die Zahl ihrer Aussagen als auch der Zuckert-Koeffizent bedauerlich klein waren.
    In aller Eile wurde ein weiterer Kreuzer der Städteklasse aus einem nahestehenden Flottenverband abgezogen und unter den Befehl Atlans gestellt. Das Schiff hieß EL-KAHIRA und zeichnete sich gegenüber der CREST durch einen flagranten Mangel an Komfort aus. Mirona Thetin schien dies jedoch nicht zu stören.
    Offenbar glücklich darüber, daß sie ihren Willen durchgesetzt hatte, ging sie in Atlans Begleitung an Bord. Unmittelbar auf dem Fuße folgten ihr Dowen Konnery und Sid Goldstein, auf deren Abkommandierung die Tefroderin bestanden hatte. Den Abschluß machten fünf Ordonnanzen, die als Atlans und Mironas persönliche Adjutanten fungierten.
    Am 2. Januar 2406 Erdzeit legte die EL-KAHIRA ab und nahm mit Höchstbeschleunigung Kurs auf die Erde.
     
    5.
     
    Bevor Walter Enne sich auf den Heimweg machte, erstand er in einem der Kaufhäuser diverse Kanister mit Insektenvertilgungsmittel und zwei Revolver. Die Revolver gehörten zu jener langläufigen Sorte, die Projektile mit Sprengwirkung verschoß. Walter hätte lieber zwei Blaster gehabt, aber der Erwerb eines Blasters war nur mit besonderer Lizenz möglich.
    Er verließ sich nicht darauf, daß die Waren ihm zugeschickt würden, sondern sandte sie per Rohrpost zu seinem Schließfach im Mietwagenbahnhof. Beim Verlassen des Geschäftes bemerkte er, daß in den wenigen Minuten, die er sich dort aufgehalten hatte, die Zahl der Käufer erschreckend gewachsen war. Jedermann schien den gleichen Bedarf zu haben wie Walter - Insektenvertilgungsmittel und Waffen. Der Andrang wurde so stark, daß die Roboter nicht mehr mitkamen und Käuferschlangen sich bildeten. Walter sah zu, daß er davonkam. Er erkannte die ersten Symptome einer Panik. Wäre er eine halbe Stunde später gekommen, hätte er unverrichteter Sache wieder umkehren müssen. Selbst die größten Kaufhäuser waren auf eine derartige Hausse in Insektengiften und Revolvern nicht vorbereitet, und ihre Lager leerten sich im Handumdrehen.
    Auch auf dem Bahnhof herrschte ungewöhnlich heftiger Betrieb.
    Walter bemerkte mehrere mit schwerem Gepäck versehene Familien, die vergebens versuchten, einen der größeren Wagentypen zu bekommen. Offenbar waren sie der Ansicht, sie brauchten nur die Stadt zu verlassen, um der Gefahr zu entrinnen.
    Walter versuchte, einen der Männer davon zu überzeugen, daß es draußen auf dem Land genau so gefährlich war wie in Edmonton, aber der Mann hatte seine eigene Ansicht über die jüngsten Ereignisse und forderte Walter unumwunden auf, sich zum Teufel zu scheren.
    Walter ließ seinen Einkauf in den Mietwagen laden und fuhr los.
    Vom Wagen aus rief er Barbara an, denn mittlerweile war in ihm die Befürchtung wach geworden, daß es in Serene Haven inzwischen ebenfalls zu Schwierigkeiten gekommen sein könnte.
    Barbaras von Angst erfülltes Gesicht bestätigte seine Vermutung.
    „Was ist los?" fragte er hastig.
    Sein Anblick schien sie so zu erleichtern, daß sie anfing zu weinen.
    „Oh Walter - wir hörten von den Vorfällen in Edmonton ... und ich dachte ..."
    „Ich bin völlig in Ordnung", unterbrach sie Walter. „Wie steht’s bei euch dort draußen?"
    Barbara wischte sich eine Strähne grauen Haars aus dem Gesicht.
    „Nicht so besonders", antwortete sie. „Alle Käfer und Mücken und wer weiß sonst noch was scheinen inzwischen verrückt geworden zu sein. Sie kommen durch alle Ritzen und setzen sich auf einen, stechen, beißen kriechen einem in die Nase und in den Mund ..."
    „Und? Konntest du etwas dagegen tun?"
    „Ich rief Hine Luper an. Er hat immer Giftzeug im

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