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0296 - Die Herrin der Sterne

Titel: 0296 - Die Herrin der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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konnte nicht sehen ob er grinste, aber er war sicher, daß er es tat.
    „Paß auf, Konnery", fauchte er. „Du machst jetzt deine Klappe zu und verschwindest, oder ich werfe dir einen Verstärkerkasten an den Kopf. Ich ..."
    Sergeant Konnery verschwand sofort.
    „Seh dich später, Goldstein", hörte Sid noch, dann schloß sich das Schott.
    Er wandte sich seinen Geräten wieder zu und grinste vor sich hin.
    In den fünf Jahren, in denen sie zur selben Gruppe gehörten, war noch kein Heiliger Abend vergangen, an dem Dowen Konnery versäumt hätte, seine kleinen Spitzfindigkeiten an den Mann zu bringen. Die überwiegende Mehrheit der Besatzung der IMPERATOR - wie auch der Erde und aller Kolonialplaneten - war christlichen Glaubens. Sid Goldstein war eine der wenigen Ausnahmen. Er empfand die Exklusivität seiner Position manchmal als störend, aber es widerstrebte ihm, eine alte Gewohnheit nur deswegen zu wechseln, weil die Mehrheit sie nicht teilte.
    An diesem 24. Dezember 2405 terranischer Zeit stand die IMPERATOR das Flaggschiff des Arkoniden Atlan einige Lichtjahre tief im Innern des Dunkelnebels Uklan. Das riesige Raumschiff befand sich relativ zu den kosmischen Staubmassen der Wolke in Ruhe und etwa fünf Astronomische Einheiten von der Stelle entfernt, an der der Planet Multidon in mörderischem Atombrand sein Leben aushauchte.
    Während die Achte Flotte sich darauf beschränkte, die Uklan-Wolke in mehr oder weniger lockerem Kreis zu umringen, hatte Atlan sein Schiff mit einem gewagten Linearflugmanöver tief in den Nebel vordringen lassen, weil er der Ansicht war, daß man bei der Gerissenheit der Meister der Insel nicht vorsichtig genug sein könne. Es bestand die Möglichkeit, daß Multidon selbst im Tode noch etwas hervorbrachte, was von Belang war - und Atlan wollte an Ort und Stelle sein, um nichts zu versäumen. Die IMPERATOR befand sich in ständigem Alarmzustand. Nur in diesen Stunden, in der die Menschheit der Geburt ihres Heilands gedachte, hatte der Arkonide sich bereit gefunden, die Überwachungsfunktionen völlig den automatischen Instrumenten zu übertragen und den Männern der Besatzung Gelegenheit zu geben, ihre weihnachtliche Stimmung zu pflegen.
    Sid Goldstein hatte ziemlich viel Mühe gehabt, eine Beschäftigung zu finden. Nachdem alles auf Automatik umgeschaltet worden war, war ein einzelner Mann nutzlos. Sid hatte jedoch ermittelt, daß die Hyperfunkaggregate weder besetzt, noch auf selbsttätige Funktion geschaltet worden waren - ganz einfach aus dem Grund, weil innerhalb der Uklan-Wolken gravitatorische Störungen, deren energetische Struktur mit der der Ausstrahlungen eines Hypersenders verwandt waren, zur Tagesordnung gehörten und jeglichen Empfang so gut wie unmöglich machten. Sid hatte mit seinem Anliegen, während der Feierlichkeiten auf die Empfänger aufzupassen, zunächst beträchtliche Heiterkeit erregt. Er verdankte es dem Verständnis seines Gruppenführers daß er bekommen hatte, was er wollte.
    Er rauchte eine Zigarre und registrierte, daß er beim kunstvollen Ausstoßen des blaugrauen Qualms nicht den üblichen Genuß empfand. Er ertappte sich dabei wie er auf die Uhr sah und abzuschätzen versuchte, wie lange die Andachten noch dauern könnten. Er beschaffte sich ein Stück Schreibfolie und spielte eine Zeitlang Tic-Tac-To gegen sich selbst. Nach fünf Runden hatte er die mathematische Gesetzmäßigkeit des Spiels erkannt und konnte den Ausgang vorhersagen. Er warf die Folie beiseite und sah sich nach einer anderen Beschäftigung um, als plötzlich einer der Empfänger ansprach.
    Das Aufflackern der Lampen und das Summen der Aggregate hatte zunächst eine paralysierende Wirkung. Der Vorgang war so unglaublich, daß Sid ein paar Sekunden lang starr saß und nicht fähig war, sich zu rühren. Dann begann er, zögernd zunächst und immer noch ungläubig, die nötigen Schaltungen vorzunehmen.
    Erst als er den Verstärker bis auf höchste Leistung gedreht hatte und das dünne Fiepen des einlaufenden Signals hörte, erwachte er zu seinem üblichen Eifer. Er überzeugte sich, daß das Bandgerät sich automatisch eingeschaltet hatte und die Sendung aufzeichnete. Er prüfte die Anzeige des Antennenrotors und stellte mit Erleichterung fest, daß die Antenne auf die schwachen Signale angesprochen hatte und dabei war, sich so auszurichten, daß der bestmögliche Empfang erzielt wurde. Die Antennenstellung lieferte einen Hinweis darauf, aus welcher Richtung der Hyperspruch kam.
    Die

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