Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0296 - Die Herrin der Sterne

Titel: 0296 - Die Herrin der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
leisen Zittern des Bodens, daß die Space-Jet sich wieder in Bewegung gesetzt hatte. Hagarthy war durcheinander. Er wollte seinen Fund so rasch wie möglich jemand in die Arme legen, der wußte, was er damit anfangen sollte.
    Über den schlaffen Körper der Tefroderin hinweg starrte Sid seinen Freund an. Ein spöttisches Lächeln spielte ihm um die Lippen.
    „Immer noch erbost über die Störung des Abends?" erkundigte er sich.
    Dowen machte eine Geste, als wollte er sich am Kopf kratzen.
    Die Fingerspitzen landeten auf dem glatten Plastikmetall des Helms.
    „Schwer zu entscheiden", brummte er. „Wollen erst mal sehen, wie sich die Sache entwickelt. Irgendwie habe ich das dumme Gefühl, daß sowas wie sie", er deutete auf die Bewußtlose, „ein paar Nummern größer ist, als wir uns leisten können."
    Sie betteten die Frau vorsichtig in zwei leere Sitze und blieben davor stehen, um sie vor dem Herunterfallen zu bewahren. Wenige Minuten später glitt die Space-Jet in die Hangarschleuse der IMPERATOR. Hagarthy hatte den Rückweg wesentlich schneller bewältigt als den Anflug.
    Eine Gruppe von Sanitätern kam an Bord und nahm sich der Bewußtlosen mit einer Antigravbahre an. Hagarthy entließ seine Männer und befahl ihnen, auf die Posten zurückzukehren, die sie vor dem Einsatz innegehabt hatten. Dowen warf Sid einen fragenden Blick zu.
    „Nein, ich bin an Hyperempfängern nicht mehr interessiert", sagte Sid.
    Dowen sah auf die Uhr.
    „Die Andacht ist vorbei", stellte er fest. „Um diese Zeit sollte in der Unteroffiziersmesse ein rauschendes Fest im Gange sein. Kann man dich dafür interessieren?"
    Sid stülpte die Lippen nach vorn „Mir läuft das Wasser im Mund zusammen."
    Das Fest hatte weitaus weniger Schwung, als Dowen glaubte.
    Der unerwartete Alarm hatte die Stimmung an Bord schlagartig geändert. Selbst als bekannt wurde, daß der IMPERATOR keine Gefahr drohte, hatten die Männer nicht mehr zu ihrer ursprünglichen Fröhlichkeit zurückkehren können. Es war, als hätten sie eine Zeitlang vergessen, wo sie sich befanden, und für ein paar Stunden alle Hemmungen von sich geworfen - bis die Sirenen aufheulten und ihnen die Wirklichkeit zu Bewußtsein brachten.
    In der Messe war es merkwürdig still, als Sid und Dowen eintraten. Alle Tische waren besetzt, aber die Männer unterhielten sich leise, als hätten sie Angst, daß ein Unbefugter ihnen zuhörte.
    Die Situation änderte sich, als sie die beiden Neuankömmlinge bemerkten. Inzwischen hatte es sich herumgesprochen, wen Captain Hagarthy mit auf seinen Einsatz genommen hatte. Eine Gruppe von Sergeanten, deren Tisch in der Nähe des Eingangs stand, erhoben sich und umringten Sid und Dowen.
    „Auf euch haben wir gewartet", sagte einer. „Wir spendieren euch jedem zwei Drinks, wenn ihr uns erzählt, was da draußen los ist" Dowen machte eine abwehrende Geste, aber bevor er antworten konnte fuhr Sid dazwischen.
    „Drei", rief er laut, „und das Geschäft ist abgeschlossen."
    Das Angebot wurde angenommen. Sid und Dowen postierten sich an der Bar. Die Drinks wurden aufgefahren, und die Unteroffiziere postierten sich neugierig im Halbkreis. Sid berichtete.
    „So eine habt ihr noch nicht gesehen", schloß er großsprecherisch. „Ihr denkt, Halla Mareen wäre die Frau eurer Träume - oder von mir aus Sila-Sila, Kath Lurry oder Maudy Freud." Gemurmel wurde laut, als Sid die Namen der berühmtesten Fiktions-Stars des Imperiums herunterrasselte.
    „Aber bevor ihr euch da allzu sehr festlegt, seht euch diese Frau an. Das rate ich euch. Ihr werdet es nicht bereuen!"
    Jemand schrie eine Frage. Sid schickte sich an zu antworten, unterbrach sich jedoch sofort, als der über der Bar angebrachte Interkom-Lautsprecher aufbrummte und eine nicht allzu freundliche Stimme verkündete: „Korporal Goldstein - wenn Sie mit Ihrem Loblied fertig sind, melden Sie sich in Major Hallmanns Büro. Konnery, das gilt auch für Sie. Beeilen Sie sich!"
    Dowen bedachte den Lautsprecher mit einem mißtrauischen Blick nachdem er mit lautem Knacksen zur Ruhe gekommen war.
    Major Hallmann war Captain Hagarthys unmittelbarer Vorgesetzter, und es war Hagarthy, der zu ihnen gesprochen hatte. Hagarthy war für seine Striktheit besser bekannt als für seine Leutseligkeit. Dowen zerbrach sich den Kopf, an welcher Stelle Sid und er einen Fehler gemacht hatten, den Hagarthy zum Anlaß nehmen könnte, sie vor Major Hallmann zu zitieren.
    Hallmann war von erstaunlich langer, hagerer Statur und

Weitere Kostenlose Bücher