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0296 - Ein Strick für den Henker

0296 - Ein Strick für den Henker

Titel: 0296 - Ein Strick für den Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Strick für den Henker
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war kein Zufall, daß wir euch geschnappt haben. Wir warteten schon vor dem FBI auf euch. Unsere Zusammenkunft hier, hat nämlich einen ganz besonderen Grund, der euch bestimmt interessieren wird.«
    Ich musterte wieder Aurelio und Bendell. »Allerdings, Bernie«, gab ich zu. »Das traute Zusammensein hier ist eine ziemliche Überraschung.«
    Er strahlte über das ganze Gesicht. »Meine Idee, Cotton! Am Nachmittag geboren, am Abend schon in die Tat umgesetzt. Wir haben untereinander einen vorübergehenden Waffenstillstand abgeschlossen.«
    »Und was hat das mit uns zu tun?« fragte ich ungläubig.
    »Sehr viel sogar, Cotton! Der Friede dauert nämlich nur so lange, bis der Mörder des kleinen Bobby Kenmure gefunden ist.«
    Ich glaubte mich verhört zu haben. »Würdest du das bitte noch mal wiederholen?« fragte ich.
    »Du hast schon richtig gehört, Cotton! Diese Bestie ist keinen Schuß Pulver wert. Solch ein Fall beleidigt unser Ehrgefühl, verstehst du?«
    Ich begriff zwar nicht, was er unter Ehre verstand, aber der Sinn ging mir in etwa auf. Also nickte ich kurz.
    »Wir haben hier zwar alle etwas auf dem Kerbholz, G.-men«, fuhr Bernie fort, »aber wenn sich einer an einem so kleinen Knirps vergreift, dann werden wir sauer. Der kann von uns keinen Schutz erwarten. Wir haben nun gedacht, daß er vielleicht versucht, in unsere Kreise zu gelangen. Aus diesem Grunde haben wir uns geeinigt, auf ihn Jagd zu machen und ihn an euch auszuliefern, falls wir ihn in die Finger bekommen sollten. Die Sache hat nur einen Haken.«
    »Und der wäre?« fragte Phil.
    Bernie grinste. »Einmal dürften wir uns in der Zeit nicht anderweitig ins Gehege kommen. Außerdem weiß ich nicht, ob ihr mit dem Kerl noch was anfangen könnt, wenn er erst einmal durch unsere Hände gegangen ist?« Ich musterte ihn ernst. »Macht keine Dummheiten«, warnte ich ihn. »Wir wollen ihn lebend haben.«
    Er nickte. »Okay, ich verbürge mich dafür. Und sonst?«
    Ich zuckte die Achseln. »Da kann ich nur für uns sprechen. Wir treten euch in der Zeit bestimmt nicht auf die Füße. Schließlich sind wir auf den Kerl angesetzt worden. Aber ich kann schlecht eine Zusage für einen Kollegen machen.«
    »Klar, Cotton! Vielleicht kannst du ein Wort für uns einlegen bei deinem Chef. Unsere Hilfe in dieser Sache hier machen wir davon nicht abhängig. In jedem Unterschlupf dieser Stadt sitzen ab heute zwei Mann, die nur abwarten, ob der Kerl irgendwo auftaucht. Wir hören uns überall um, wer dahinter stecken kann. Eure Telefonnummer haben wir ja. Ihr bekommt dann sofort Bescheid. Okay?«
    Ich nickte.
    ***
    Am Sonnabend regnete es in Strömen. Sidney Hendra hatte einen kleinen Friseurladen der Dry Dock Street. Er stand wie jeden Abend in der offenen Ladentür und rauchte eine Zigarette. Die Straße war um diese Zeit menschenleer. Es mochte mit dem Wetter Zusammenhängen.
    Doch dann sah Hendra einen Mann herankommen. Er hatte den Kragen seines Trenchcoats hochgeschlagen und das Gesicht dadurch gegen den Regen geschützt. Als er auf der Höhe der Ladentür war, sah er kurz auf. Dann kam er auf Hendra zu.
    »Excuse me. Nehmen Sie noch einen Kunden an?«
    Hendra nickte lächelnd. »Natürlich, Sir! Bitte, treten Sie ein. Bei mir geht es mitunter bis nach 23 Uhr. Die Leute dieser Straße arbeiten fast alle an den Docks. Da gibt es selten einen geregelten Feierabend.«
    Der Fremde nickte. »Das nenne ich Glück. Bei mir ist es auch so eine Sache mit der Freizeit.«
    Er zog den Mantel aus und hing ihn an einen Garderobenständer.
    Hendra deutete auf einen Sessel. »Wenn ich bitten darf?«
    Der Fremde nahm Platz. Er musterte kritisch sein schwarzes, welliges Haar, zu dem der ungepflegte rötliche Bart gar nicht paßte.
    »Rasieren?« fragte Hendra.
    Der Fremde nickte. »Yes, aber der Bart soll stehenbleiben. Ich möchte es nur sauber haben, verstehen Sie?« Hendra lachte. »Das ist ja heute Mode«, meinte er. »Zu mir kommen mitunter ganz junge Burschen, die sich so einen Existenzialistenbart stehen lassen. Aber ehrlich gesagt, Sir, Ihnen steht das bestimmt nicht. Es paßt ja auch gar nicht zu Ihrem Haar.«
    Der Fremde grinste. »Aber ich habe mir nun mal so einen Bart in den Kopf gesetzt. Kann man denn das Haar nicht passend färben? Ist überhaupt komisch, daß einem der Bart ganz andersfarbig wächst, als das Kopfhaar.«
    Hendra schüttelte den Kopf. »Das gibt es häufig. Aber wenn Sie es wünschen, dann gebe ich Ihrem Haar einen rötlichen Schimmer.«
    »Tun Sie

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