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0296 - Ein Strick für den Henker

0296 - Ein Strick für den Henker

Titel: 0296 - Ein Strick für den Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Strick für den Henker
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Humor für später auf, ihr Affen«, knurrte der blinde Passagier. »Hinter mir steht noch ein Buick. Da sitzen vier Mann mit einer Kugelspritze drin. Wenn ihr Zicken macht, dann rappelt es gewaltig. Habt ihr mich verstanden?«
    Phil grinste. »Und ob, Buddy. Wir haben es sogar kapiert, daß sie dich dabei mit erwischen. Du bist eigentlich ein tadelloser Schutzschild für uns.«
    Hinter uns blieb es einen Moment still. Dann räusperte sich der Kerl.
    »Es passiert euch ja gar nichts, Jungs. Ich soll euch nur zu einer Geburtstagsparty abholen. Der Boß hat große Sehnsucht nach euch. Warum, das wird er euch schon selber sagen.«
    Ich lachte. »Was meinst du, Phil? Durst hatten wir ja ohnehin. Sollen wir die Einladung annehmen?«
    Phil nickte. »Bei der liebenswürdigen Art, wie sie vonstatten geht, möchte ich deine Frage bejahen. Mich interessiert nur, wem wir diese Aufmerksamkeit verdanken?«
    »Das siehtst du schon früh genug, Decker! Macht jetzt kein Theater und rauscht ab!«
    »Wohin denn?« fragte ich.
    »Du brauchst nur loszufahren, Cotton. Dann setzt sich sofort ein roter Lancia-Sport.vor deine Nase, der spielt Fremdenführer.«
    »Junge, Junge«, brummte Phil anerkennend. »Das ist ja der reinste Geleitzug. Ihr stürzt euch aber in Unkosten.« Ich brachte den Wagen in Gang und scherte aus der Parklücke heraus auf die Fahrbahn. Sofort sah ich den Buick im Rückspiegel. Es war also keine Finte, wie ich erst angenommen hatte. Vor mir tauchte das Heck eines Lancia auf. Sie waren wirklich prächtig eingespielt.
    Die Fahrt ins Blaue ging bis zur 57. Straße. Dort schwenkte der Lancia links ein. Ich folgte ihm. Hinter mir tanzten die Lampen des Buick. Es ging zur Westend Avnue. In Höhe der West 64. Straße, rauschte der Lancia links in einen dunklen Torweg hinein. Wir gelangten auf einen Hof, der zu einer Garage gehörte. Allerdings machten die Boxen einen etwas verwahrlosten Eindruck.
    »Ihr könnt aussteigen«, knurrte der Revolvermann hinter uns.
    Wir folgten der Aufforderung. Draußen sahen wir uns neugierig um. Aus dem Lancia wälzten sich zwei Fleischklöße von gigantischen Ausmaßen.
    Was aus dem Buick hervorquoll, war auch nicht so ohne.
    Das sah mir schon eher nach einer Catcher-Party aus.
    »Wo steckt denn nun das Geburtstagskind?« fragte Phil laut.
    Sie führten juns zu einer Box und klopften rhythmisch gegen die Tür. Als die Tür aufging, hörten wir Musik. Es war zwar nicht der »Einzug der Gladiatoren«, aber der hätte zu unserem Aufmarsch entschieden besser gepaßt.
    Was da auf hübschen grünen Gartenstühlen saß, verschlug uns glatt die Sprache. Der Districts-Attorney wäre bestimmt an die Decke gesprungen, wenn er das gesehen hätte. Inmitten der illustren Gesellschaft, thronten am Kopf der Tafel drei Gentlemen, die wir nie und nimmer Hand in Hand vermutet hätten.
    In der Mitte, feist und kahlköpfig, Bernie Tobias, einer der ganz Großen der New Yorker Unterwelt. Er hatte eine geheime Schnapsbrennerei und zwang zahlreiche Lokalbesitzer auf drastische Art, ihm diesen Fusel für harte Dollars abzukaufen. Dafür blieben ihre Fenster und Inneneinrichtungen vor Überraschungen bewahrt. Links von ihm saß ein schwarzhaariger Jüngling, von dem ich genau wußte, daß er erst vierundzwanzig Jahre alt war.
    Das war Vicente Aurelio, der in der Bronx einen Teil der Spielautomaten kontrollierte. Es war ein offenes Geheimnis, daß Bernies Gorillas Vicentes Vater umgebracht hatten. Man konnte es nur nicht beweisen. Wie die beiden an einen Tisch kamen, war mir schleierhaft.
    Phil starrte inzwischen ungläubig auf den Riesen, der rechts von Tobias saß. Das war Manny Bendell, der mit Rauschgift handelte. Als er einmal in der Klemme saß, waren ein paar Mann seiner Leibgarde zu Tobias übergeschwenkt. Seit dem war Manny auf Bernie nicht gut zu sprechen. Der Teufel mochte wissen, was ihr einträchtiges Beisammensein zu bedeuten hatte. Wir sollten es bald erfahren.
    »Na, Jungs? Haben sie sich auf dem Weg hierher anständig benommen?« fragte Bernie uns mit öliger Stimme.
    Ich nickte. »An und für sich ja, Bernie.«
    Bernie sagte: »Schade, Jungs, daß ich euch nicht engagieren kann. Ihr gäbt ein prächtiges Team ab. Setzt euch!«
    Wir nahmen ihm gegenüber an der Tafel Platz. Die Musik quäkte noch immer. Ich sah ein Tonbandgerät an der Wand stehen. Der Whisky floß in Strömen.
    »Wer ist denn nun eigentlich das Geburtstagskind?« fragte Phil noch einmal.
    »Ich, Decker!« grinste Bernie Tobias. »Es

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