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0296 - Ein Strick für den Henker

0296 - Ein Strick für den Henker

Titel: 0296 - Ein Strick für den Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Strick für den Henker
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Pascoe auf.
    Nervös bestellte er einen Whisky. Als Bonnie Craven ihm den an den Tisch brachte, beugte er sich flüsternd vor.
    »Hast du ein Telefon, Bonnie?«
    »Wozu brauche ich ein Telefon?« grölte Craven los.
    Pascoe zwinkerte verzweifelt mit den Augen, doch Bonnie war nicht mehr zu bremsen.
    »Drüben am Columbus Park ist doch eine öffentliche Fernsprechzelle. Für den Weg brauchst du nur zwei Minuten.«
    Jimmy Pascoe sah mit Entsetzen, wie der Fremde sich umdrehte und ihn forschend musterte. Schöpfte er bereits Verdacht? Zitternd griff Jimmy nach dem Glas und setzte es an die Lippen. Der Alkohol brannte in der Kehle. Pascoe setzte das Glas mit hartem Ruck ab und wischte sich mit der Hand über den Mund. Die Augen des Fremden ruhten noch immer prüfend auf ihm. Er ist es, dachte Pascoe, und eine siedendheiße Angst stieg in ihm hoch. Er warf Bonnie das Geld auf den Tisch und stürzte aus dem Lokal. Vor der Tür prallte er mit einem Mann zusammen und schrie auf.
    »Was ist denn mit dir los?« fragte der andere verblüfft.
    Jetzt erst erkannte Jimmy Pascoe den Mann.
    »Arnie?« stammelte er. »Ich… da drinnen sitzt Hiroshima-Boy!«
    »Was?«
    Arnie Levick traute seinen Ohren nicht.
    »Du siehst wohl Gespenster?« fragte er ungläubig.
    Pascoe schüttelte energisch den Kopf. »No, Arnie! Er ist es! Wenn er auch blonde Haare hat, aber das Gesicht kenne ich. Schließlich wird einem ja die Visage an jeder Straßenecke eingehämmert.«
    Amie war keinesfalls ein ängstlicher Mann. Schließlich gehörte er zu Bernie Tobias' Leibgarde. Er beschloß, sich den Knaben einmal persönlich anzusehen. »Komm ’rein, Pascoe!«
    Der wehrte entsetzt ab. »Nicht für hundert Bucks, Arnie! Er hat gehört, wie ich Bonnie nach einem Telefon fragte. Das hat ihn sofort mißtrauisch gemacht.«
    Arnie schüttelte den Kopf. »Du bist vielleicht, eine Memme, Jimmy. Kannst du wirklich nur ein paar blöden Weibern Theater Vorspielen? Laß mich nur reden, und du wirst sehen, wie schnell der sein Mißtrauen ablegt.«
    Mit diesen Worten gab er Pascoe einen Stoß, daß er durch die Tür ins Innere des Lokals segelte. Er selbst folgte ihm auf dem Fuße. Drinnen grinste er Craven an.
    »Hast du schon mal so einen feigen Hund gesehen, Bonnie? Nur weil die Bullen hinter ihm her sind, macht er fast in den Frack. Wollte mich anrufen, der alte Esel, damit ich ihn ein paar Tage wo verstecke.«
    Dann musterte er den Fremden. Sein Grinsen nahm zu.
    »Und den hast du für einen Stadthaus-Teck gehalten, Jimmy? Das ist ja zum Kugeln. Du hast wirklich nicht mehr alle auf der Latte.«
    Dabei schlug er sich amüsiert auf die Schenkel und lachte, daß ihm die Tränen die Backen herabliefen. Selbst der Fremde lächelte.
    Es war Gilbert, davon war nun auch Arnie Levick überzeugt.-Ganz Gönner, spendierte Arnie eine Runde und prostete dem Fremden zu. Der lächelte noch immer.
    »Was würden Sie denn nun machen wenn ich wirklich von der Police wäre?« erkundigte er sich.
    Arnie schüttelte den Kopf. »Geschenkt, Buddy! Dafür habe ich einen Blick. Wer eine Pension hat, wie ich, der kennt auch die Bullen im Revier. Es sei denn, Sie sind vom FBI.«
    Die Miene des Fremden verfinsterte sich. »Habe mit dem Verein nichts zu tun«, knurrte er.
    Dann bestellte er seinerseits eine Runde. So ging es eine ganze Weile hin und her. Schließlich stieß der Fremde Arnie an.
    »Ich… ich könnte auch für ein paar Tage eine Bleibe brauchen, Mister. Geld spielt bei mir keine Rolle. Nur es muß eine sichere Sache sein.«
    Arnie nickte. »Verstehe, Mister! Fragen Sie Bonnie, ob ich nicht für meine stillen Örtchen bekannt bin.«
    Dabei warf er Craven einen flammenden Blick zu. Der verstand zwar nicht, worauf Levick hinauswollte, aber er beeilte sich sehr mit der Antwort.
    »Das stimmt, Mister! Gute Sache. Kann ich nur bestätigen.«
    Der Fremde nickte. »Wie ist es, haben Sie etwas für mich?«
    Arnie wiegte den Kopf. »Sie sind nicht von hier?«
    »No, ich komme aus Chicago. Da ist mir die Luft zu bleihaltig geworden. Konkurrenzneid. Verstehen Sie?«
    »Klar«, meinte Arnie grinsend. »Kommt bei uns auch vor. Habe leider meinen Wagen nicht mit, sonst hätte ich gesagt, wir sehen uns mal was an.«
    »Wir können ja meinen Wagen nehmen«, sagte der Fremde.
    »All right, Mister!«
    Arnie wollte bezahlten, aber der Fremde erledigte das bereits.
    »Kennen wir den mitnehmen, Mister? Den muß ich nämlich auch unterbringen«, meinte Arnie und deutete auf Pascoe.
    »Meinetwegen!

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