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0296 - Ein Strick für den Henker

0296 - Ein Strick für den Henker

Titel: 0296 - Ein Strick für den Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Strick für den Henker
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Street raste, drängten sich die aufgescheuchten Menschen in Miß Kingstons Gartenhaus zusammen. Gebannt starrten sie auf Mr. Flasketts letztes Werk. Vorn ein gefesselter kleiner Junge, im Hintergrund ein Atompilz bis zur Wolkendecke.
    ***
    Wir erhielten von dem Vorfall erst am späten Morgen Kenntnis. Natürlich fuhren wir sofort nach Brooklyn hinüber. Dort wurden wir schon von? Captain Harper erwartet, dem Chef der City-Police-Brooklyn. Er zeigte uns das Bild. Es war kein Kunstwerk; aber es wirkte ungeheuerlich.
    Auf jeden Fall waren wir einen Schritt weitergekommen. Wir wußten nun zumindest, daß Gilbert jetzt tatsächlich rote Haare und einen ebensolchen Bart hatte. Er war also der Mörder des Drugstore-Besitzers aus der Bronx. Auch die Sache mit dem blauen Mercury stimmte. Wo hatte er den Wagen her?
    Wir setzten uns mit der Zentralstelle für Kraftfahrzeug-Diebstahl in Verbindung. Ein blauer Mercury war nicht als gestohlen gemeldet worden. Es konnte sich um einen Mietwagen handeln, oder um ein unter der Hand gekauftes Fahrzeug.
    Gilbert hatte bei dem Überfall auf das Büro der Jones Brothers immerhin runde viertausend Dollar erbeutet. Hinzu kamen die kleineren Beträge aus den anderen Überfällen. Damit konnte er sich schon über Wasser halten.
    Dennoch hofften wir, ihn bald zu fassen, denn immer wieder wurde sein Bild veröffentlicht. Vornehmlich ohne Bart, damit sich die Leute seine normalen Gesichtszüge einprägen konnten. Gleichzeitig wurde auf eventuelle Veränderungsmöglichkeiten hingewiesen.
    Schon nach dem Mord an Arnold Strang waren alle Ausfallstraßen von New York City durch sogenannte Road-Blocks gesperrt worden. Das waren Straßensperren, an denen jeder Wagen, der aus New York hinaus wollte, von Beamten der City- und State-Police kontrolliert wurde.
    Sämtliche Flugplätze der Stadt, sowie alle auslaufenden Schiffe, wurden überwacht. Hinzu kamen die Fähren. Gilbert konnte nach menschlichem Ermessen aus dieser Riesenfalle nicht mehr heraus.
    Schwierigkeiten machte nur die Überwachung von Güterzügen, die New York verließen. Sämtliche Bahnhöfe lagen zwar unter Kontrolle, doch hier
    U
    klaffte eine empfindliche Lücke. Güterzüge müssen oft langsam fahren, oder aber an Signalen halten. Gilbert konnte sich diese Tatsache zunutze machen, unbemerkt aufsteigen und später wieder abspringen.
    Es gab jetzt auch keine besondere »Fahndungsgruppe Gilbert« mehr. Alle nur verfügbaren G.-men wurden auf den Killer angesetzt. Die Oberleitung dieser Aktion übernahm der 52jährige Einsatzleiter Mike Tugger.
    In der Center Street wurde genauso verfahren. Captain Paul Beck, der Distriktsleiter Manhattans, übernahm die Leitung eines Stabes von Detektiven, die alle Pensionen und Hotels überwachten.
    Der Dienstag brachte keine neuen Verbrechen, die auf Gilberts Konto kommen konnte. Auch am Mittwoch ereignete sich nichts Nennenswertes.
    Am Donnerstagabend betrat Jimmy Pascoe »Bonnie’s Inn«, eine kleine Bierbar in der Mulberry Street. Hier verkehrten die kleinen Ganoven, die rund um die Bowery herum ihr Leben fristeten. Pascoe war einer von ihnen, doch der Trick, mit dem er arbeitete, hatte Seltenheitswert.
    Pascoe war Autoschlosser. Er bummelte einfach durch die New Yorker Geschäftsstraßen. Dabei richtete er sein Augenmerk auf einen bestimmten Wagentyp. Entstieg einem solchen Wagen eine Dame, die nach Geld aussah, so trat Pascoe auf sie zu und machte sie höflich darauf aufmerksam, daß Funken aus dem Auspuff kämen. Das wäre sehr gefährlich.
    Die Frauen waren meistens bestürzt über diese Tatsache. Doch dann erzählte Pascoe ihnen, er sei im Kundendienst gerade dieser Autofirma tätig. Er schraubte den Vergaser des Wagens ab, nahm ihn auseinander und steckte dabei unbemerkt den Schwimmer in die Tasche. Dann machte er auf dessen Fehlen aufmerksam.
    Er erbot sich, das fehlende Teil aus der nahen Werkstatt zu holen, worüber die ratlosen Frauen natürlich stets beglückt waren. Dann lief Pascoe einmal um den Häuserblock herum. Anschließend baute er den alten Schwimmer wieder ein und kassierte dafür beträchtliche Beträge.
    Das also war Jimmy Pascoe, ein Ganove, der über eine ziemliche Portion Intelligenz verfügte.
    So war es nicht verwunderlich, daß er sofort stutzig wurde, als er den Fremden an Bonnie’s Theke stehen sah. In seinem Gehirnkasten schrillte eine Alarmglocke. Der Kerl mit dem zerknitterten Anzug da, war zwar blond und glattrasiert. Doch gerade dieses glatte Gesicht fiel

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