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0296 - Ein Strick für den Henker

0296 - Ein Strick für den Henker

Titel: 0296 - Ein Strick für den Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Strick für den Henker
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10. Avenue. Ende!« West riß das Steuer herum und wäre fast in einen entgegenkommenden Wagen hineingefahren. Geistesgegenwärtig machte er einen kurzen Rechtsschlenker und jagte dann durch die 49. Straße. Der Mercury raste bereits über die Kreuzung der 10. Avenue. Als Car 89 die Kreuzung erreichte, sah Bacchus von rechts Car 116 heranbrausen. Die Kollegen setzten sich dahinter. Nun waren schon zwei Radio-Cars an der unmittelbaren Verfolgung des Mercury beteiligt. Der überholte gerade einen Omnibus, der an der Haltestelle der 9. Avenue stand. Unglücklicherweise fuhr das Vehikel in dem Augenblick wieder an, als Car 89 heranbrauste.
    West trat auf die Bremse, um nicht in den vollbesetzten Koloß zu krachen. Doch es war zu spät.
    Krachend bohrte sich der Kühler in das Heck des bremsenden Wagens. Die Patrolmen kamen mit dem Schrecken davon, doch an eine weitere Verfolgung, des Mercury war nicht mehr zu denken.
    So konnten sie auch nicht sehen, daß der verfolgte Wagen in die 8. Avenue einbog und dort am Rinnstein hielt. Der Fahrer sprang heraus und mischte sich unter die Passanten. Er ging bis zur 50. Straße hoch. Als er feststellte, daß ihn niemand beachtete, überquerte er die Fahrbahn und ging zur Independent-Subway-Station. Dort löste er ein Tickett und betrat ohne jede Aufregung den Bahnsteig. Kurze Zeit später fuhr er mit einem Zug zur Canal Street. Es war kurz vor Mitternacht, als er einen dunklen Torweg der Mulberry Street betrat.
    Leise schlich Gilbert auf den Hof hinaus und näherte sich dem erleuchteten Toilettenfenster. Er zog sich an der Brüstung hoch und kletterte hinein. Sekunden später stand er auf dem Flur, der zum Lokal führte. Auf Zehenspitzen ging er bis zur Tür und preßte das Ohr horchend an die Füllung. Drinnen war alles ruhig.
    Gilbert drückte vorsichtig die Klinke hinunter. Es gab ein knarrendes Geräusch, als er die Tür aufdrückte. Noch konnte er die Theke nicht sehen, aber er hörte einen Stuhl poltern. Dann näherten sich Schritte.
    Seine Hand fuhr in die Tasche. Im selben Augenblick trat Bonnie Craven in den Lichtschein der Lampe. Er sah den blonden Fremden von vorhin und zuckte zusammen. Seine Augen nahmen einen ängstlichen Ausdruck an, als er den Colt in dessen Hand entdeckte.
    »Sie?« stammelte er fassungslos. »Das Lokal ist doch schon geschlossen Sir?« Gilbert grinste. »Darum komme ich ja von hinten, Bonnie. Arnies Plan hat nicht hingehauen. Du hast seine Lügenmärchen vorhin bestätigt. Fast hätten sie mich geschnappt. Du wolltest mich hochgehen lassen, Bonnie. Das war sehr dumm von dir.«
    »Nicht schießen, Mister«, bat Bonnie verzweifelt. Er drehte sich um und rannte zur Theke.
    Er starb auf die gleiche Art in der Arnie Levick das Zeitliche gesegnet hatte.
    ***
    Noch in der gleichen Nacht fand man in der 8. Avenue d&n verlassenen Mercury. Wir erfuhren von den Vorfällen erst am nächsten Morgen. Erst rief uns Bernie Tobias an und berichtete über den mißglückten Überrumpelungsversuch seiner Vasallen. Er erzählte auch von dem blauen Mercury und dem abgerissenen Kotflügel.
    Wir setzten uns daraufhin mit der Center Street in Verbindung,'um auf diese Tatsache aufmerksam zu machen. Erstaunt hörten wir, daß man den Wagen gefunden hatte. Captain Morgan hatte sogar schon den Besitzer ermittelt. Er hieß Harry Zeal und unterhielt in der Water Street eine Mietwagenfiliale.
    Phil und ich suchten ihn direkt auf. Zeal war ein schmächtiges Kerlchen. Er wurde leichenblaß, als er unsere Ausweise sah.
    »FBI?« vergewisserte er sich noch einmal.
    Ich nickte. »Sie vermieten Autos, Mr. Zeal?«
    »Yes, Mr. Cotton! Privatwagen.«
    »Sagt Ihnen dieses Kennzeichen etwas?«
    Ich gab ihm den Zettel mit der Nummer des Mercury.
    Er nickte. »Yes, Mr. Cotton! Es hat ja wohl wenig Zweck, wenn ich leugne. Es ist ein blauer Mercury, der mir gehört. Ich habe ihn einem Mr. White gegen Vorauszahlung vermietet, doch der Name ist sicher falsch.«
    »Ah, das ist aber interessant«, meinte ich ironisch. »Wie kommen Sie denn darauf, Mr. Zeal?«
    Er wurde verlegen. »Ich… ich habe den Mann erkannt, Mr. Cotton. Erst war ich mir nicht sicher, aber als ich von dem Überfall auf den Drugstore-Besitzer las, wußte ich gleich, daß es sich nur um Gilbert handeln konnte.« Phil knallte wütend die rechte Faust in die linke Handfläche.
    »Auf die Idee, die Polizei anzurufen, sind Sie wohl nicht gekommen, wie?« Er nickte. »Doch, Mr. Decker! Aber mir fehlte der Mut dazu. Konnten Sie mir

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