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0296 - Mandraka, der Schwarzblut-Vampir

0296 - Mandraka, der Schwarzblut-Vampir

Titel: 0296 - Mandraka, der Schwarzblut-Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Frage beantwortet bekommen.
    Die Fesseln ließen mir keine Chance. Ich hatte die Arme eng anliegen, die Beine lagen ebenfalls dicht beieinander, den Rücken preßte ich gegen die Wand, und so blieb ich sitzen und wartete auf die verfluchten Blutsauger.
    Da sie sich mir inzwischen genähert hatten, konnte ich sie auch besser erkennen, und ich mußte meine ursprüngliche Meinung, die ich bisher von Vampiren gehabt hatte, revidieren.
    Diese hier waren anders!
    Normale Vampire oder die der klassischen Art sahen bleich aus und wirkten blutleer. Man sah ihnen an, wenn sie nach dem kostbaren Lebenssaft gierten, diese hier, die mir entgegenkamen, konnte man als das genaue Gegenteil bezeichnen.
    Vampire mit knallroten Gesichtern.
    Das war keine Täuschung, denn diese Fratzen hoben sich in ihrer Farbe sehr deutlich von dem seltsamen grauen Licht ab. Sie sahen unheimlich aus, schaurig, und ich wurde das Gefühl nicht los, als bestünden die Gesichter aus zahlreichen kleinen Wunden, die ein Messer hinterlassen hatte.
    Das Blut war dann aus den Wunden getropft und anschließend getrocknet, deshalb die rote Farbe der schrecklichen Fratzen. Mein Blick konzentrierte sich auf die Augen.
    Sie waren dunkel und in den rotblutigen Gesichtern kaum zu erkennen. Mein Blick glitt tiefer und erfaßte die Mundpartie.
    Da sah ich den klassischen Beweis für das Vampirtum. Lange Zähne, die mit ihren Spitzen aus dem Oberkiefer ragten und auch bei geschlossenem Mund zu sehen waren.
    Ich schüttelte mich. Diese Zähne wollte ich nicht am Hals spüren.
    Sie würden eiskalt zuschlagen und auch radikal vernichten, dafür waren sie erschaffen.
    Kein Laut entstand, als sich mir die Gestalten näherten. Jeder Vampir sah gleich aus, keiner unterschied sich von dem anderen, so daß ich mich fragte, ob sich Mandraka, der Anführer, überhaupt unter ihnen befand. Wahrscheinlich nicht.
    Ich spürte ein verdammt ungutes Gefühl, als sie den Halbkreis immer enger zogen.
    Wie Siebenlinge sahen sie aus, und sie trugen zudem noch die gleiche Kleidung.
    Pechschwarze, kittelartige Gewänder, die fast bis zu den Knöcheln reichten und bei jedem Schritt, den die Vampire gingen, glockenartig schwangen.
    Eine Prozession des Schreckens näherte sich mir, dem Hilflosen.
    Niemand sprach, die Vampire atmeten nicht, und auch ihre Schritte waren so gut wie nicht zu hören.
    Meine Angst stieg. Gleichzeitig auch die Spannung, wobei mein Blick wie gebannt an ihren Gesichtern hing und ich mitbekam, wie sie ihre Mäuler öffneten.
    Da sah ich die Hauer!
    Ja, mir fiel kein anderer Ausdruck ein. Es waren Hauer, die mir entgegenblitzten.
    Vierzehn insgesamt!
    Zwei mal sieben. Wenn sie in meine Haut hackten, war ich verloren. Es würde nicht einmal eine Minute dauern, um meinen Körper blutleer zu bekommen.
    Davor fürchtete ich mich.
    Noch ein Schritt, und sie hatten mich. Alle sieben zögerten. Dann – als hätten sie ein nur für sie hörbares Kommando bekommen –, gingen sie vor.
    Sie überwanden die trennende Distanz und standen plötzlich so dicht vor mir, daß sie mich fast berühren konnten.
    Sieben Gesichter schauten auf mich nieder.
    Knallrote, blutige Gesichter mit offenen Poren, flachen Nasen und breiten Wangenknochen, wie man sie auch bei den Asiaten zu sehen bekommt. Der Teufel hatte von Ungarn gesprochen. Sollte Mandraka sich dort aufhalten? Und stammten die Vampire vielleicht aus diesem Land?
    Es war seltsam, welche Gedanken mich angesichts dieser großen Gefahr beschäftigten, dann jedoch stoppte der Strom abrupt, als sich die sieben Vampire niederbeugten.
    Noch immer hatten sie keinen Laut von sich gegeben. Sie waren aufeinander eingespielt, das mußte ich anerkennen. Je mehr sie sich mir entgegenbeugten, um so stärker verkrampfte ich mich innerlich und äußerlich. Ich hatte Furcht, mein Herz schlug laut, dann erfolgte die erste Berührung.
    Der Hauch eines unsagbaren Grauens streifte mich.
    Kalte Klauen, Totenhände, die Finger gespreizt, wobei bis zur Hälfte zwischen ihnen eine seltsame Haut wuchs. So etwas kannte ich von Fledermäusen her, und ich erinnerte mich daran, daß Vampire und Fledermäuse verwandt miteinander waren.
    Die Hände befühlten mich. Ich spürte sie überall auf der Haut. Sie krochen über meine Beine, drückten, tasteten, fühlten und forschten nach, ob unter der Haut auch das für sie so wichtige Blut floß.
    Ja, es floß.
    Nur eben kein schwarzmagisches. Ich besaß normales Menschenblut und konnte mit anschauen, wie einer der Vampire

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