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0296a - Lösegeld für blonde Locken

0296a - Lösegeld für blonde Locken

Titel: 0296a - Lösegeld für blonde Locken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lösegeld für blonde Locken
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großartig«, sagte Phil. Ich sah ihn überrascht an.
    »Der Raumlautsprecher war eingeschaltet. Ich habe jedes Wort mitbekommen. Du willst also nicht zur Fifth Avenue?«
    »Ich denke nicht daran.«
    »Für so dringlich halte ich den Besuch bei dieser' Lady um Mitternacht auch nicht, Jerry.«
    »Dann sind wir uns ja einig. Außerdem brauche ich wenigstens noch eihe Mütze voll Schlaf. Ich habe das Gefühl, daß der morgige Tag uns einige Überraschungen bringt. Wenn wir in vierundzwanzig Stunden nicht einige Meilen weitergekommen sind, fürchte ich, liegt das Entlassungsschreiben übermorgen auf unserem Schreibtisch.«
    Wir verkrümelten uns nach unten und schliefen einige Stunden auf den harten Liegen der Fahrbereitschaft.
    ***
    Am nächsten Morgen wurde ich ziemlich unsanft geweckt. In meinem Kopf mußten sich drei Bienenvölker während der Nacht eingenistet haben. Sonst war das Surren unter der Schädeldecke nicht zu erklären. Erst als ich mit der Hand nach oben tastete, fiel mir die Beule wieder ein, die trotz Kühlung nicht zurückgegangen war.
    Phil stand neben meiner Pritsche.
    »Mr. Jorgen ist am Apparat.« Phils Stimme klang seltsam belegt. Oder lag es an meinem Gehörgang, daß ich nicht so gut verstand wie sonst.
    »Mr. Jorgen ist am Apparat und wünscht dich zu sprechen«, sagte Phil. Ich sprang aus dem Bett und ging nach oben. Das Blut pochte unter meiner Schädeldecke.
    Ich nahm den Hörer auf und meldete mich.
    »Hallo, hier ist Jorgen. Es geschieht etwas Fürchterliches, Mr. Cotton, meine Frau kommt heute nach Hause.«
    »Ich denke, sie ist sterbenskrank?«
    »Ja. So haben mir die Ärzte gesagt. Dieser Besuch zu Haus muß irgendeine Therapie sein, die das Gemüt meiner Frau aufhellen soll. Ich habe nicht zu widersprechen gewagt. Liz hat außerdem Heimweh nach dem Kind. Was soll ich tun?«
    »Haben Sie Ihren Rechtsanwalt nicht gefragt?« entschlüpfte es mir, weil ich mit meinen Vorschlägen bisher bei Jorgen kaum landen konnte.
    »Ach, hören Sie auf, der liegt noch immer betrunken in seinem Sessel.«
    »Dann lassen Sie ihn schleunigst hinausschaffen.«
    »Wen?«
    »Meinetwegen den Sessel und den Anwalt. Das soll mir egal sein.«
    »Und dann?«
    »Dann behalten Sie die Nerven, verpflichten die Nurse zum absoluten Stillschweigen und empfangen Ihre Frau mit einem Lächeln auf den Lippen. Auf keinen Fall darf sie ahnen, daß irgend etwas nicht stimmt.«
    »Sie haben recht. Wann darf ich Sie erwarten, Mr. Cotton?«
    »In einer halben Stunde, vielleicht auch schon einige Minuten eher.«
    Mit einem Seufzer der Erleichterung bedankte sich der Chefmanager und hängte ein.
    »Es ist ein Glück, daß wir das Baby noch nicht wieder abholen ließen«, sagte ich, »heute morgen kommt Mrs. Jorgen nach Haus. Sie hat Sehnsucht nach dem Kind.«
    »Und du meinst, sie merkt nicht, daß es nur ein Ersatzbaby ist, das im Bett liegt?«
    Ich zuckte die Schultern. Schließlich hatte ich einen solchen Fall noch nicht erlebt.
    »Ich hoffe nicht, Phil. Wie spät ist es?«
    »Halb zehn. Der Kaffee steht wieder da, wenn ich darauf aufmerksam machen darf. Mit schönen Grüßen von… Wenn du sie nicht bald zum Kino oder zum Barbesuch einlädst, wird sie dir vor der Haustür auf lauern. Ich habe dich gewarnt, Jerry!«
    »Ist das Girl nicht nach deinem Geschmack?«
    »Da wird nichts zu machen sein. Sie hat dich, Jerry, in ihr Herz geschlossen.«
    »Dann bestell ihr Grüße und ich bedankte mich für den Kaffee.«
    Ich schlürfte meine Tasse heißen Mokka. In diesem Aufzug konnte ich unmöglich zu Mr. und Mrs. Jorgen gehen. Wir hatten ähnliche Fälle schon wiederholt erlebt und deshalb vorgesorgt. Stets hing ein frisch gereinigter und gebügelter Anzug mit Oberhemd und passender Krawatte im Schrank.
    Ich stieg in den Keller hinunter, duschte mich und kleidete mich an.
    Danach fuhr ich noch einmal hoch, trank einen Schluck Mokka und verabschiedete mich von Phil, der bereits an der Strippe hing, um Informationen über Mr. Jorgens Privatleben einzuziehen. Vorher hatte er mit dem jungen Kollegen gesprochen, der immer noch Telefonwache in der Wohnung von Mrs. Moore hielt.
    Er hatte in der Zwischenzeit fünf Anrufe erhalten und die Adressen der Anrufer notiert. Er drängte darauf, daß wir ihn ablösten. Aber im Augenblick war kein Ersatzmann frei. Deshalb mußten wir ihn auf den späten Abend vertrösten, wenn die Kollegen der Nachtschicht kamen. Er fluchte wie ein Seemann bei Windstärke zwölf, aber es nutzte wenig. Wir durften die

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