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0296a - Lösegeld für blonde Locken

0296a - Lösegeld für blonde Locken

Titel: 0296a - Lösegeld für blonde Locken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lösegeld für blonde Locken
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verschwinden.
    Climb nahm den Hörer und wählte. Innerhalb von dreißig Sekunden wurde am anderen Ende abgehoben.
    »Hallo«, sagte Climb.
    »Hallo«, antwortete die Frauenstimme, »wef ist da?«
    »Hier ist Climb, wie geht es dir, Ethel?« Er hatte die Stimme von Mrs. Moore erkannt.
    »Hallo, Martin! Nett, mal wieder was von dir zu hören.«
    »Ich muß dich unbedingt sehen, Liebes. Wann hast du Zeit? Bist du schon auf gestanden?«
    »Ich finde es reizend, daß du dich an mich erinnerst, wo du mich damals so abgeschoben hast!«
    »Man macht eben manchmal Fehler im Leben, die man schon Stunden später bereut, Liebling. Ich hole dich ab. Wir machen einen kleinen Bummel. Heute morgen habe ich gerade frei. Einverstanden?«
    »Immer noch so stürmisch wie früher?« Sie kicherte wie ein Teenager.
    »Du weißt doch… Also, Ethel, bis in einer halben Stunde. Gib mir deine Adresse.«
    Climb notierte sie und hängte auf. Der Wirt hatte jedes Wort des Gespräches mitgekriegt. Wir verließen die Bar. Ich bedeutete Climb, zu seinem Wagen vorzugehen, blieb neben der Tür stehen und preßte mich gegen die Wand. Ein aufgestoßenes Fenster wirkte wie ein Spiegel. Ich konnte zwar nicht viel von der Bar sehen — aber die Theke — und das reichte. Kaum waren Climbs Schritte verklungen, als der Wirt den Hörer abnahm.
    Anstatt seine dicken Finger in die Löcher der Wählerscheibe zu zwängen, legte er den Hörer auf die Theke und verschwand durch eine Nebentür. Nach wenigen Sekunden kehrte er mit einem Mann zurück. Ich war begierig, seine Bekanntschaft zu machen.
    Der Bursche steckte in einem eleganten Anzug. In dieser Aufmachung hatte er die fünfhunderttausend Dollar anstelle von Jorgen abgeholt. Blitzschnell zauberte ich meine 38er Specia in die Rechte, wirbelte herum und stand in der Türöffnung.
    »Stop, Mister, Hände hoch, FBI«, trompetete ich. Der Hagere sah mich für den Bruchteil einer Sekunde mit stechenden Augen an. Dann kniff er seine Lider zusammen. Der Bursche war in der Lage, den Weltrekord im Weitsprung aus dem Stand zu brechen. Er packte den Telefonapparat und schleuderte ihn in meine Richtung.
    »Geben Sie sich geschlagen, das Spiel ist vorbei«, sagte ich seelenruhig.
    »Scher dich zum Teufel!« brüllte er.
    Ich sprang vor, um den Burschen möglichst schonend zu behandeln. Der Gangster erkannte meine Absicht, ergriff einen Stuhl und schwang ihn über dem Kopf.
    »Ist verdammt unangenehm, mit einer Kugel im Handgelenk im Krankenhaus zu liegen«, rief ich ihm zu, »aber wenn du keinen Verstand annimmst, werde ich schießen.«
    »Ihr Feiglinge, einen waffenlosen Mann zu überfallen«, brüllte der Gangster und warf sich nach hinten gegen die Tür. Er landete im Flur. Ich sprang hinterher. Der Gangster krachte mir die Tür vor der Nase zu. Als ich sie wieder aufgestoßen hatte, war der Bursche spurlos verschwunden. Mit einem Sprung stand ich an der Garderobentür. Sie war von innen verschlossen.
    Ich bumste mit dem Ellenbogen dagegen.
    »Aufmachen!« brüllte ich und warf mich gleichzeitig mit der Schulter gegen das. Holz.
    Drinnen blieb es still.
    »Vorsicht, ich schieße«, warnte ich' und zielte genau auf den Sperriegel. Die beiden Schüsse klangen im niedrigen Flur wie ein Donnerschlag. Leise schwang die Tür auf. Ich gab ihr mit dem Fuß einen Stoß und sprang zur Seite.
    Die Kugel, die mir zugedacht war, klatschte in die Wand hinter mir.
    »Wirf deine Kanone weg, deine Chancen sind gleich Null«, rief ich.
    »Damit Ihr Schweine mich totschlagt! Nie.«
    »Wir sichern dir eine faire Behandlung zu.«
    »Okay, ich sehe ein, daß du recht hast, G-man. Also, ich gebe das Spiel auf.«
    Irgendwas fiel zu Boden. Es hörte sich wie das Aufschlagen einer Waffe an.
    Ich sprang in den Türrahmen. Da sah ich, daß der Gangster geblufft hatte. In seiner Faust klebte eine belgische Armeepistole.
    Wir schossen beide. Nur mein Finger krümmte sich den Bruchteil einer Sekunde eher am Abzug. Die Kugel zerschmetterte dem Gangster das linke Ellenbogengelenk. Seine Pistole polterte zu Boden. Seine Kugel hinterließ eine Brandspur an meinem rechten Ohr.
    Als der Gangster vornüberkippte, sprang ich vor und fing ihn auf.
    »Wo bleiben Sie denn, Cotton?« hörte ich hinter mir eine Stimme, »veranstalten Sie hier ein privates Scheibenschießen?«
    Als Climb im Türrahmen erschien, klappte ihm der Unterkiefer herunter.
    »Wen haben Sie denn da erwischt?« fragte der Barbesitzer.
    »Das wird sich herausstellen. Fahren Sie zur

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