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0297 - Mordbefehl an Taxi 3

0297 - Mordbefehl an Taxi 3

Titel: 0297 - Mordbefehl an Taxi 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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Hast du nach einer halben Stunde nicht von deiner Wohnung angerufen, alarmiere ich über Sprechfunk die Kollegen auf dem Hutchison River Highway, und sie stoppten von diesem Augenblick an jedes Taxi, das den Highway in Richtung Van Cordtland Park befährt.«
    Ich lächelte. »Nett, dass du dir Sorgen machst, Phil, aber in dem Plan stecken eine ganze Menge Unsicherheitsfaktoren. Erstens stehf es'nicht fest, dass die Taxi-Gangster ihren Angriff auf mich starten, nachdem ich Cools letzten Buchmacher getroffen habe. Sie können es auch zwischendurch versuchen, denn ich benutze ja auch vorher immer wieder ein Taxi. Zweitens ist die Zeitdifferenz zwischen Anruf und Anruf zu knapp. Es ist durchaus möglich, dass ich nicht sofort einen Wagen finde, sodass zwischen Anruf und Anruf mehr als eine halbe Stunde vergeht. In dieser Zeit hast du dann unsere Leute auf dem Highway schon alarmiert, obwohl nichts passiert ist. Drittens darfst du nicht vergessen, dass Ed Shine schon tot war, als das Auto verunglückte.«
    Phil gab sich mit den Antworten nicht zufrieden.
    »Dein erster Einwand ist stichhaltig. In diesem Fall können wir nichts machen. Die Unsicherheit in Punkt zwei lässt sich ausmerzen. Für den Fall, dass du nicht sofort einen Wagen bekommst, lässt du den Fahrer vor Ablauf der vereinbarten dreißig Minuten an einer Telefonzelle stoppen, rufst mich an und sagst, es ist alles okay. Ich habe nur nicht sofort ein Taxi erwischt. Und was den dritten Punkt angeht, nun, so legen wir auch auf deine sterblichen Reste einen gewissen Wert, damit wir eine erstklassige Beerdigung veranstalten können.«
    »Ich denke, ich verlasse mich besser auf meine Waffe«, wandte ich ein, aber Phil war wild darauf, irgendeine Sicherheitsmaßnahme für mich in die Sache einzubauen.
    »Lass es uns ausprobieren!«, schlug er vor. »Gleich heute Abend! Wie lange hast du noch zu tun?«
    »An die zwei Stunden schätze ich.«
    »In Ordnung. Ich schicke ein paar Leute zum Highway mit einem entsprechenden Auftrag. Du rufst vor und nach der Taxifahrt an. Ich stoppe die Zeit, und wir unterhalten uns noch darüber, ob es Sinn hat, die Sache beizubehalten oder nicht.«
    Ich gab mich geschlagen. »Einverstanden. Probieren wir es aus!«
    Deutlich hörte ich, wie er erleichtert auf atmete.
    ***
    Mein letzter Kunde in dieser Nacht war Abel Shogart, jener Buchmacher, der Ed Shine zuletzt lebend gesehen hatte, und das Treffen fand in dem üblichen Laden statt, dem Dart Inn in der Prentiss Avenue.
    Das Dart Inn war eine Kaschemme dritter Klasse, und Abel Shogart passte in die Bude wie ein Bild in den Rahmen. Er war ein schmieriger, windiger Typ mit einer Stirnglatze und vorstehenden Rattenzähnen. Seine Wettkundschaft bestand aus den Hafenarbeitern der nahe hegenden East-River-Piers und aus den kleinen und größeren Ganoven des Viertels.
    Trotz der späten Stunde, es war fast 2 Uhr nachts, platzte das Dart Inn vor Menschen fast aus den Nähten. Es ging laut und hoch her.
    Shogart lehnte missmutig an einer Ecke der Theke. Selbstverständlich war es nicht das erste Mal, dass wir uns trafen und miteinander abrechneten.
    »Gut, dass du endlich kommst, Chester«, begrüßte er mich mit seiner hohen, pfeifenden Rattenstimme. »Die Kerle hier zapfen mich ununterbrochen an. Sie wissen, dass ich ’ne Menge Dollar in der Tasche habe, und sie wollen, dass ich ihnen eine Runde spendiere. So oft ich ihnen auch erkläre, das Geld gehöre nicht mir, sie meinen, ich solle ruhig vorab von meinem Verdienst ausgeben.«
    Abel Shogart würde nie irgendjemanden etwas spendieren. Soviel stand fest. Obwohl die Besucher des Dart Inn ihn brauchten, wenn sie ihre Wetten unterbringen wollten, so hegten sie für den Buchmacher doch alles andere als freundschaftliche Gefühle.
    »Rechnen wir ab!«, sagte ich.
    Das Dart Inn verfügte über ein Hinterzimmer. Ich wollte mich durch die Menge schlängeln, aber ein großer, kleiderschrankbreiter Kerl vertrat mir den Weg. Ich erinnerte mich dunkel, sein Gesicht schon öfter hier in der Kaschemme gesehen zu haben.
    »Chess«, lallte er, »sag dem Schmutzfink hinter dir, er soll mir einen Doppelten spendieren. Ich habe in dieser Woche hundertfünfzig und in der vergangenen Woche zweihundert Dollar an ihn verloren. Verdammt, ich finde es nicht mehr als gerecht, wenn er dreißig Cent für einen Drink springen lässt.«
    Ein paar Burschen, die die Worte gehört hatten, grölten zustimmend.
    Ich wandte mich nach Shogart zu. Der Buchmacher war schon halb

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