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0297 - Mordbefehl an Taxi 3

0297 - Mordbefehl an Taxi 3

Titel: 0297 - Mordbefehl an Taxi 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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beiden Kerle, die über die Fahrbahn gelaufen waren, hatte den Bürgersteig auf meiner Seite erreicht. Er sprang mich an. Ich wich mit einem kleinen Satz zur Seite aus. Er stolperte, als sein Sprung ins Leere ging. Ich schlug aus der Drehung heraus zu und traf ihn im Rücken. Der Schlag gab im die richtige Fahrt. Er sauste quer über den schmalen Bürgersteig bis zur Hauswand und prallte mit Wucht dagegen. Ich weiß nicht, ob er mit dem Schädel anstieß. Jedenfalls quietschte er laut auf und verlor jedes Interesse an einer weiteren Auseinandersetzung mit mir.
    Dem vierten und letzten Mann der Gruppe schmeckte es gar nicht, sich allein mit mir anzulegen. Er verfügte über ein ausgezeichnetes Reaktionsvermögen, und er benutzte es dazu, im allerletzten Augenblick abzudrehen. Statt mich anzuspringen, rannte er nach links am Bordstein entlang.
    Ich hatte nicht mehr als zwanzig Sekunden gebraucht, alles in allem.
    Ich kümmerte mich nicht um den vierten Mann, sondern spurtete die wenigen Schritte zum Rambler. Auf den ersten Blick erkannte ich, dass wir den Schlitten nicht benutzen konnte. Hank Haven und seine Leute hatten vorgesorgt. Die Seitenscheibe war eingeschlagen, unter dem Armaturenbrett hingen die Kabel herunter.
    Jetzt erst sah ich mich nach Shogart um. Ich glaubte den Buchmacher dicht hinter mir.
    Verdammt, dieser Idiot war stehen geblieben.
    »Chess!«, kreischte er in höchsten Tönen. »Hilfe!«
    »Kauft euch Crass!«, brüllte Havens Stimme über die Prentiss Avenue.
    Ich sah noch, wie Shogart gegen eine Hauswand gedrängt wurde und wie eine Flaust sein Gesicht traf. Dann umdrängten ihn vier, fünf Männer.
    Havens Befehl wurde befolgt. Während die eine Gruppe sich Abel Shogart kaufte, schob sich eine zweite Gruppe, die ebenfalls aus mindestens fünf Burschen bestand, gegen mich vor. Damit hörte die Sache endgültig auf, nicht mehr als ein schlechter Spaß zu sein.
    Ich fischte die Pistole aus dem Halfter.
    »Schert euch zur Hölle!«, schrie ich. »Oder ich schicke euch hin!«
    Ich zog durch. Die Pistole bellte, die Kugel zischte über die Köpfe der Kerle hinweg.
    Sie blieben stehen. Die erhobenen Fäuste sanken herab. Ich ging auf sie zu und feuerte noch einmal.
    Das genügte. Sie spritzen auseinander.
    Ich setzte mich in Trab, um Shogart zu helfen. Er lag schon auf der Erde, und die Männer, die ihn in Sekundenschnelle zusammengeschlagen hatten, liefen nach allen Seiten auseinander. Die Aktentasche aber, die ich ihm in die Hand gedrückt hatte, war verschwunden.
    Ich wirbelte herum. Quer über die Straße hetzte die große Gestalt Hank Havens. Ich erkannte ihn genau, als er den Lichtkreis einer Straßenlaterne berührte, und ich erkannte auch, dass er es war, der die Aktentasche in den Händen hielt. Er hatte einen Vor sprung von mindestens hundert Yards. Er musste Shogart die Tasche aus den Händen gerissen haben und sofort losgerannt sein.
    Ich spurtete los, die Prentiss Avenue hinunter. Seine Kumpane waren wie vom Erdboden verschwunden. Wahrscheinlich waren sie in Haustümischen und Toreinfahrten gespritzt, als die Schüsse ihnen zeigten, dass sie bei der Sache Schlimmeres einhandeln konnten als eine aufgeplatzte Lippe oder ein blaues Auge.
    Auf siebzig, sechzig, fünfzig Yards kam ich an Haven heran.
    Er lief auf dem rechten Bürgersteig vorbei an der durch Lücken unterbrochenen Reihe der abgestellten Wagen.
    Plötzlich flammten die Scheinwerfer eines Auto auf, das auf der gegenüberliegenden Seite stand. Im gleichen Augenblick heulte der Motor, und der Wagen setzte sich langsam in Bewegung.
    Havens schlug einen Haken nach links und raste über die Fahrbahn auf den rollenden Wagen zu.
    Ich stoppte, als hätte eine Riesenfaust mich angehalten. Die Straßenlaternen und die Scheinwerfer gaben genug Licht, dass ich den Wagen erkennen konnte. Es war ein schwarz-gelb lackiertes Taxi!
    Schlagartig begriff ich, dass der Überfall auf Shogart und mich nicht dem Zorn einiger angetrunkene Männer entsprungen war, die zuviel Geld beim Wetten verloren hatten, sondern dass es eine abgekartete Sache war. Die Taxi-Gangster wollten nicht zum zweiten Mal den Fehler machen, einen mit ’ner Pistole bewaffneten Mann in ihren Mordwagen zu laden. Haven sollte für sie die Aktentasche mit den Dollars stehlen. Sie stellten das Taxi, mit dem er flüchten konnte, und ich war sicher, dass er das Auto nicht lebend verlassen sollte.
    Ich sah, wie die Fondtür des Wagens aufschwang. Immer noch rollte das Auto im

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