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0297 - Mordbefehl an Taxi 3

0297 - Mordbefehl an Taxi 3

Titel: 0297 - Mordbefehl an Taxi 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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Schritttempo. Nur noch ein Dutzend Schritte trennten Haven von dem Wagen.
    Es gab kein Zögern mehr. Ich feuerte, traf die Windschutzscheibe, feuerte noch einmal, und einer der Scheinwerfer zersprang.
    Das Taxi stoppte, aber ich hörte, dass der Motor noch lief. Ich rannte quer über die Straße auf den Wagen zu, den Haven im gleichen Augenblick ereichte.
    Drei Schüsse peitschten durch die Nacht.
    Wie das Zucken eines Irrlichts, sah ich das bläuliche Mündungsfeuer im Innern des Wagens aufblitzen.
    Hank Haven wankte, als habe ein schwerer Windstoß ihn getroffen; Der Arm, der schon nach der offenen Wagentür gegriffen hatte, fiel zurück. Sein Körper machte eine Drehung in den Hüften, der die Beine nicht mehr folgten. Der Mann fiel schwer gegen den Wagen und brach dann unmittelbar neben ihm zusammen.
    Ich schoss, bevor Havens Körper auf dem Boden auf schlug. Ich befand mich in jenem Augenblick, in dem er aus dem Wagen heraus zusammengeschossen wurde, in der Mitte der Fahrbahn und auf der gleichen Höhe mit dem Fahrersitz des Mercury. Ich gab zwei Schüsse in das Seitenfenster hinein ab.
    Ein Aufschrei, die heftige Bewegung von etwas Weißem in Innern des Wagens, dann eine plötzliche, schwere Stille, in der nichts mehr zu hören war als das leise Brummen des Motors, der immer noch im Leerlauf tuckerte.
    ***
    Ich ging auf den Mercury zu. Haven lag vor dem Wagen, die Aktentasche lag neben seinem Kopf. Die hintere Tür des Autos stand noch offen.
    Ich erreichte den Wagen, legte die Hand auf die Klinke der Tür neben dem Fahrersitz und öffnete sie.
    Der Oberkörper des Mannes lag schräg über dem Beifahrersitz. Meine Kugel hatte seinen Kopf getroffen und ihn zurückgeworfen. Die Hände waren vom Steuer abgeglitten und hingen schlaff herunter.
    In einer Instinkthandlung bückte ich mich, hob die Aktentasche auf, beugte mich vor und spähte in den Fond.
    Das Geräusch eines auf jaulenden Motors ließ mich zusammenfahren. Ich sah, wie hundert Yards weiter abwärts ein Wagen aus der Reihe der parkenden Fahrzeuge ausscherte, die Straßenmitte gewann und mit steigender Geschwindigkeit auf uns zukam.
    Ich warf mich mit einem Kopfsprung in den Fond des Wagens, die einzige Deckung, die ich noch erreichen konnte, bevor das heranzischende Auto mit dem Taxi auf einer Höhe war.
    Ich hätte die andere Tür aufstoßen und mich auf die Straße rollen lassen können, wenn mir nur zwei Sekunden länger Zeit geblieben wären. Es reicht nicht.
    Eine MP belferte auf, wahrscheinlich die gleiche Maschinenpistole, mit der sie schon im Cordtland Park herumgefuchtelt hatten. Ich konnte mich nur noch flach auf den Boden zwischen die Polster werfen.
    Die Kugeln hagelten in den Mercury. Ein Haufen Zeug ging zu Bruch. Glas splitterte, Blech knallte, ein Querschläger zwitscherte.
    Ich kam nur davon, weil der Schütze zu hoch gehalten hatte. Als die MP die Serie ausgespuckt hatte, zog ich die Beine an und richtete mich auf.
    Der andere Wagen hatte offenbar scharf gebremst, als er mich passiert hatte. Ich sah noch seine Stopplichter aufleuchten. Dann erloschen sie, und der Wagen beschrieb eine Kurve quer über die Straße. Ich sah in dieser Sekunde seine Breitseite. Es war ein gelb-schwarzes Taxi, und es gab keinen Zweifel, dass es wendete, um es mir noch einmal zu besorgen.
    Genau die kurze Zeitspanne, die sie brauchten, um zu wenden, gab mir die Chance, zwischen zwei Möglichkeiten zu wählen. Ich konnte aus dem Wagen springen und versuchen, mich quer über den Bürgersteig in einen Hausflur zu retten. Ich suchte die Häuser auf der rechten Straßenseite ab, aber genau dort, wo das Taxi stand, gab es keine Häuser, sondern nur eine geschlossene deckungslose Eabrikmauer. Das nächste Haus befand sich zwanzig Yards entfernt, und zwanzig Yards sind eine höllisch lange Strecke, wenn man sie unter dem Feuer einer Maschinenpistole zurücklegen soll.
    Die zweite Möglichkeit? Ein leises, gleichmäßiges Geräusch brachte mich darauf. Der Motor des Taxis lief noch. Er tuckerte im Leerlauf, trotz der zwei Dutzend oder mehr Kugeln, die den Schlitten getroffen hatten. Ich konnte ausbrechen wie ich es schon einmal versucht hatte.
    Ich beugte mich über die Rückenlehnen der Vordersitze, fasste den Toten unter den Armen und zerrte ihn ganz auf den Beifahrersitz. Mit einer Schlangenmenschbewegung turnte ich auf den Fahrersitz.
    Die Beine des Erschossenen hinderten mich, das Gaspedal zu erreichen. Ich bückte mich tief und schob sie nach rechts hinüber.

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