0297 - Mordbefehl an Taxi 3

Titel: 0297 - Mordbefehl an Taxi 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann

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auf 50 Yards heran war.
    Mit einem Blick aus den Augenwinkeln erwischte ich ein dunkles Loch, das zwischen zwei Hauswänden gähnte. Der Mercury schoss vorbei. Gedankenschnell stemmte ich den Fuß auf die Bremse. Die Räder kreischten auf wie eine Rotte Teufel. Der Wagen ging in die Knie, als wolle die Karosserie nach vorn davonfliegen. Das Blech rüttelte und jaulte. Der Tote neben mir wurde nach vorne geschleudert. Fünf, sechs, sieben Sekunden, die der Wagen mit blockierten Rädern über die Fahrbahn schlitterte und auszubrechen versuchte. Ich hielt das Steuer fest, als hätte ich einen ganzen Schlachtkreuzer bei Windstärke 12 zu halten. - Die achte Sekunde! Der Mercury stand!
    Runter von der Bremse! Rauf auf das Gas. Ich haute den Rückwärtsgang hinein, drehte den Kopf, ließ die Kupplung los. Mit heulendem Motor brauste der Mercury rückwärts genau auf die heranschießenden Lichter der beiden anderen Wagen zu. Ich erreichte die Öffnung zwischen den Mauern, als die Gangsterfahrzeuge auf zweihundert Yards heran waren.
    Gleichzeitig fiel dem Gang-Boss im oder hinter dem Lieferwagen ein, seine MP zu betätigen. Ich hörte das trockene Rattern durch das Motorengeheul, aber anscheinend lag er mit der Serie völlig fehl, und außerdem blieb mir keine Zeit, mich dafür zu interessieren, ob er traf oder nicht.
    Ich schaltete vom Rückwärtsgang in den ersten, trat das Gaspedal ganz durch, und obwohl der Mercury zurückrollte, ließ ich die Kupplung kommen.
    Das Getobe im Getriebe… aber es ging gut.
    Der Schlitten machte einen mächtigen Satz nach vorn. Ich riss das Steuer nach links. Ich musste den Wagen in die schmale Öffnung zwischen die Mauern steuern, und sie war gerade breit genug, dass sie den Mercury schluckte. Ich war außer Schussweite.
    Ich hatte keine Ahnung, wohin die Lücke zwischen zwei Hauswänden führte. Ich rechnete damit, dass sie vor irgendeinem Tor oder sonst etwas endete, und dann konnte es übel für mich werden.
    Zu meiner Überraschung stellte sich heraus, dass es eine Durchfahrt war, die in die Parallelstraße der Prentiss Avenue, in die Pennyfield Avenue, mündete.
    Ich grinste, weil ich glaubte, ich hätte den Gangstern den Spaß verdorben, aber ich irrte mich.
    Sie gaben nicht auf, und sie verstanden vom Autofahren auch nicht viel weniger als ich. Die Lichter des ersten Wagens erschienen am Anfang der Durchfahrt, als ich sie an der Pennyfield Avenue verließ, und der Wagen erreichte die Pennyfield Avenue, bevor ich in irgendeiner Seitenstraße verschwinden konnte. Sie hielten meine Fährte.
    Die Situation ähnelte verzweifelt der Jagd im Van Cordtland Park. Nur hörte ich diesmal die Befehle des Gangster-Boss nicht mit. Das Funksprechgerät in meinem Wagen funktionierte nicht mehr.
    Es hatte die Kugeln nicht verdaut.
    Während ich die Pennyfield Avenue entlang schoss, erst einen, dann beide Gangsterwagen wieder im Nacken, fiel mir Phils Rettungskommando auf dem Hutchison River Highway ein. Damals, im Van Cordtland Park, hatten die Gangster die Verfolgung rasch aufgegeben, aber damals wussten sie auch, dass sie einen G-man jagten!
    Wussten sie es auch jetzt? Okay, im Endeffekt blieb das gleichgültig. Allein konnte ich mich mit ihnen nicht anlegen.
    Den Wagen vor einem Polizeirevier zu stoppen, war eine Möglichkeit, aber es blieb fraglich, ob ich die Cops so rasch auf die Beine bekam, dass die Jungs in den Taxis nicht Zeit fanden, zu verschwinden.
    Ich merkte schon, dass sie einen gewissen Abstand einhielten, gerade genug, um mich nicht zu verlieren, aber auch ausreichend, um sich nicht durch ein plötzliches Manöver, zum Beispiel das Einbiegen in eine Parallelstraße oder das scharfe Bremsen vor einem Haus, überraschen zu lassen. Warum sollte ich nicht versuchen, sie auf den Hutchison River Highway zu locken?
    Ich riskierte einen Blick auf die Armbanduhr.
    So schnell sich auch alles abgespielt hatte, fast fünfzehn Minuten von jener halben Stunde, die Phil für die Fahrt zwischen dem Telefongespräch von dem Dart Inn und dem Anruf von der Wohnung aus einkalkuliert hatte, waren vergangen.
    Wenn ich mich noch eine Viertelstunde durchmogeln konnte, sie dann auf den Highway lockte, dann gelang es mir vielleicht, sie in die Falle zu führen.
    Selbstverständlich war es möglich, dass sie die Verfolgung abbrachen.
    Schließlich hatten sie und ich an zwei Stellen des Stadtbezirkes von Throgs Neck einen beachtlichen Feuerzauber aufgeführt und wenn die Bewohner des Viertels auch nicht