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0297 - Mordbefehl an Taxi 3

0297 - Mordbefehl an Taxi 3

Titel: 0297 - Mordbefehl an Taxi 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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warteten.
    Im Scheinwerf erlicht leuchtete ein Schild auf: Hutchison River Highway, zweihundert Yards rechts!
    Vielleicht gelang es mir noch einmal, sie zu überlisten.
    Ich nahm noch mehr Gas weg… der Wagen wurde langsamer. Ich trat das Pedal durch. Der Wagen sprang ruckartig vor. Dreimal wiederholte ich das Manöver. Mehr Zeit blieb mir nicht mehr, aber für die Gangster musste es aussehen, als wäre mein Aüto noch kränker, als es in Wahrheit war.
    Sie glaubten den Sieg schon in ihrer Tasche zu haben. Sie kamen mit fliegenden Fahnen. Ich brauchte mich nicht mehr umzudrehen, um es festzustellen. Ihre Scheinwerfer hatten mich erfasst.
    Ein Schild huschte vorbei: Hutchison River Highway Hundert Yards rechts!
    Noch einmal trat ich das Gaspedal durch. Zwei Sekunden ließ ich den Fuß auf dem Pedal, stieg dann blitzschnell auf die Bremse, trat mit voller Kraft darauf und riss das Steuer nach rechts.
    Der Mercury stellte sich quer und schlitterte mit blockierten Rädern die Fahrbahn entlang. Er schlitterte auf die Auffahrt zu, und seine Schnauze stand schon richtig.
    Runter von der Bremse, rauf aufs Gas, eine kleine Steuerkorrektur, und im Augenblick, in dem die Räder sich drehten und wieder fassten, eine halbe Drehung, und der Wagen schoss in die Auffahrt hinein.
    Ich war aus dem Licht der Scheinwerfer heraus, mehr noch, die Gangster konnten ihre Fahrzeuge nicht so rasch abbremsen, dass sie die Auffahrt noch erwischten.
    Ich hörte das Kreischen ihrer Bremsen, aber bis sie zurückgesetzt oder gewendet hatten, hatte ich ein paar hundert Yards gewonnen, brachte die Auffahrt hinter mich und erreichte den eigentlichen Highway.
    Noch einmal trieb ich den Mercury rücksichtslos an. Er litt immer noch an der gleichen Krankheit.
    Der Motor nieste hustete, ruckte.
    Auf mehr als sechzig Meilen brachte ich den Wagen nicht, und sechzig Meilen sind wenig, wenn Sie Verfolger im Nacken haben, deren Wagen spielend hundert laufen.
    ***
    Da waren sie schon wieder. Ihre Scheinwerferaugen wurden rasch größer.
    Ich biss die Zähne aufeinander, kämpfte die Panik nieder, die über mich Gewalt zu gewinnen drohte. Hier auf dem Highway gab es keine Deckung. Breit und offen lagen die sechs Fahrbahnen, säuberlich getrennt durch weiße Linien, ein paar Dutzend Fuß höher als die gesamte Umgebung.
    Ich weiß nicht, ob mir je im Leben ein Stück Straße länger vorgekommen ist als diese zwei Meilen bis zu der Stelle, an der der Highway am St. Raymond Cemetery vorbeiführt. Als ich die Überführung über die Randall Avenue überquerte, hielten mich die Scheinwerfer schon wieder gepackt.
    Noch eiamal blickte ich zurück. Einer der Gangsterwagen war ausgeschert und setzte zum Überholen an.
    Ich drehte das Steuerrad. Mein Mercury vollführte Schlingerbewegungen.
    Natürlich verlor ich noch mehr Abstand dadurch, aber ich verhinderte, dass sie mich überholten.
    Ich zog den Kopf ein und wartete auf das Rattern einer MP.
    Es konnte nur noch Sekunden dauern, bis der Gangster mit der Maschinenpistole sich so weit aus dem Seitenfenster lehnte, dass er meine Rückseite unter Beschuss nehmen konnte.
    Dann sah ich das rote, flackernde Licht!
    Ich sah es, obwohl mir der Fahrtwind in die Augen biss. Dreihundert, zweihundert, hundert Yards. Ich drückte auf die Hupe, aber das Signalhorn gab keinen Ton von sich.
    Ich trat hart auf die Bremse. Die Reifen schrien, der Motor bockte! Ich nahm den Kopf herunter, aber das Steuer hielt ich eisern fest.
    Greller Lichtschein! Dröhnen von Motoren! Gellendes Gelächter einer Maschinenpistole! Wütendes Gewinsel von Kugeln, die mir um die Ohren flogen!
    Ein Krachen von Blech, ein Stoß, der mir die Hände vom Steuer riss, Stahl kreischte auf Stahl! Eine letzte, merkwürdig schlingernde Bewegung des Mercury, als wäre er nicht ein Auto, sondern ein Schiff in einem schweren Sturm. Dann Stille, und keine Bewegung mehr! Der Wagen stand.
    Mein Kopf dröhnte. Der Stoß hatte mich halb unter das Armaturenbrett geworfen.
    Ich wand mich nach oben, bekam den Oberkörper frei, zog die Beine nach und ließ mich durch die Türöffnung ins Freie fallen.
    Ich hörte die Schritte von Männern, die auf mich zuliefen, aber als sie heran waren, stand ich schon auf den Füßen. Ich hatte den Mercury gegen die Stahlschienen der Fahrbahngrenze gesetzt, und es war alles glatt gegangen.
    Der Mann, der mich als erster erreichte, war Lyndell Clark, ein Kollege.
    »Das kann doch nicht wahr sein, Jerry«, schrie er. »Vor einer Minute erhalten

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