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0298 - Der Dämonenpakt

0298 - Der Dämonenpakt

Titel: 0298 - Der Dämonenpakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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reingelegt hatte.
    »Spürst du etwas, John?«
    Suko hatte mich gefragt. Ich hob die Schultern und schüttelte gleichzeitig den Kopf. »Nein, bis jetzt nicht.«
    »Ich auch nicht.«
    »Und du, Kara?«
    Sie gab mir keine Antwort, obwohl sie mich gehört hatte. Kara stand einfach da und wirkte in diesen Augenblicken wie eine Fremde in einer völlig falschen Umgebung.
    »He, was ist mit dir?«
    Suko befand sich in ihrer Nähe. Auch er hatte sich gewundert, drehte sich um und faßte Karas Arm.
    Das heißt, er wollte ihn anfassen, aber da war nichts mehr. Sukos Finger glitten hindurch.
    Der Chinese zuckte zusammen. Hastig zog er seine Hand wieder zurück, war völlig perplex, schüttelte den Kopf und versuchte erneut, Kara anzufassen.
    Wieder geschah das gleiche.
    Jetzt ging ich zu ihr, wollte es genau wissen, und bei mir geschah das gleiche.
    Ich griff hindurch.
    Kara stand zwar vor uns, dennoch war sie nicht vorhanden. Vielleicht nur noch als Spiegelbild ihrer eigenen Person, eine andere Erklärung gab es für mich nicht.
    Shao versuchte es ebenfalls. Sie erzielte den gleichen Erfolg wie wir beide.
    Bei Kara hatte der Trank gewirkt, bei uns nicht.
    Wir sahen die Schöne aus dem Totenreich noch vor uns, bis sich ihre Konturen auflösten. Es geschah nicht einmal schnell. Ein Schatten legte sich über ihren Restkörper, und dieser aus dem Nichts kommende Schatten wischte Kara weg.
    Nur noch drei Personen befanden sich im Zimmer. Mir wurde heiß und kalt zugleich. Ich schüttelte den Kopf, wollte es nicht wahrhaben und ging dorthin, wo auch Kara zuvor gestanden hatte.
    Keinen Widerstand spürte ich, nicht den geringsten, und nichts wies auf einen magischen Punkt hin.
    Das sollte verstehen, wer wollte. Für mich war es in diesen Augenblicken eine Etage zu hoch.
    »Er hat gewirkt«, sagte Shao mit leiser Stimme. »Der Spuk hat tatsächlich den Trank des Vergessens gebracht. Ich kann es nicht fassen.«
    »Aber er ist nur für Kara bestimmt«, fiel Suko seiner Partnerin ins Wort, wobei er mich anschaute. »Oder merkst du etwas, John?«
    »Nein.«
    »Ich verstehe es nicht!« flüsterte Shao. »Tut mir leid, aber dafür habe ich keine Erklärung.«
    »Vielleicht ist der Trank wirklich nur für Menschen wie Kara hergestellt worden. Ihr dürft nicht vergessen, daß sie eine besondere Person ist. Sie stammt aus einem längst vergessenen und versunkenen Kontinent, der voller Geheimnisse und Rätsel steckt. Wir haben mit Atlantis nichts zu tun und auch nichts mit dem Trank. Was bei ihr anschlägt, braucht uns noch lange nich zu berühren.«
    »Dann meinst du also, daß wir aus dem Spiel sind«, sagte Suko.
    »Ja, das glaube ich.«
    »Was mir und dir wahrscheinlich nicht gefällt«, führte ich den Satz fort.
    »Oder doch?«
    »Frag doch nicht, Mensch…«
    Ich ließ mich in einen Sessel fallen. So etwas hatte ich selten erlebt. Ich wußte, daß irgendwo, entweder auf unserer oder auf anderen Welten, in diesen Augenblicken etwas geschehen würde, und wir, die wir einen schrecklichen Vorgang eigentlich hätten verhindern können, hockten hier und bliesen Trübsal.
    »Ihr seid out«, sagte Shao.
    Ich gab ihr recht. »Das haben die Gegenkräfte erreicht.«
    Suko fragte: »Sprichst du von Myxin?«
    »Unter anderem. Ich zähle allerdings Mandraka auch hinzu, den Spuk ebenfalls. Da läuft ein Spiel, Suko, in das ich mich gern einmischen möchte.«
    »Frag mich mal.«
    Wir schwiegen. Jeder beschäftigte sich wohl mit den gleichen Gedanken.
    Sie drehten sich um Kara und den vorliegenden Fall, und wir lauerten darauf, daß sie uns irgendein Zeichen gab.
    Nichts dergleichen tat sich.
    Alles blieb normal, und für diese Situation eigentlich zu normal, das muß ich ehrlich gestehen.
    So vergingen die Minuten, bis Shao unsere Gedanken und das Schweigen unterbrach. »Wollt ihr hierbleiben oder in euer Büro fahren? Ich mache euch gern ein Frühstück…«
    Wir winkten beide ab. »Danke für die Mühe, Shao, aber wir haben keinen Hunger«, sagte ich.
    Suko stand dafür auf. Er stützte sich an den Lehnen ab, stemmte seinen Körper in die Höhe, ging einen Schritt - und brach zusammen.
    Dies geschah so schnell, daß weder Shao noch ich reagieren konnten.
    Es gelang uns nicht mehr, Suko aufzufangen. Er fiel flach auf den Teppich, stieß sich noch den Kopf, bevor er ihn hob und uns aus seiner Froschperspektive anschaute.
    »Verdammt, John!« flüsterte er, »ich habe keine Kraft mehr…«
    Da wußte ich, daß der Trank des Vergessens auch bei uns seine

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