0298 - Der Dämonenpakt
Blick traf Jane Collins.
Bisher hatte sie nicht eingegriffen, nun aber stand sie neben ihm, bückte sich und drehte dem kleinen Magier das Schwert mit der goldenen Klinge aus der Hand.
»Jaaaa!« brüllte Wikka in die tobende Kampfhölle hinein. »Jaaa, Jane, nimm das Schwert und tu es. Töte ihn. Töte ihn im Namen des Höllenfürsten!«
Die ehemalige Detektivin hatte verstanden. Den rechten Arm schwang sie in die Höhe, und die Spitze der Klinge zielte auf die freigewordene Brust des kleinen Magiers…
***
Mandraka gab nicht auf. Obwohl er von diesen Bestien hart attackiert und in die Enge getrieben wurde, wollte er sein Leben so teuer wie möglich verkaufen. Er besaß zwar keine Stich- oder Faustfeuerwaffen, aber seine Hände waren gefährlich genug, denn in ihnen konzentrierte sich die Kraft eines uralten Vampirs und Untoten.
Um Myxin konnte er sich nicht kümmern, er mußte allein fertig werden, und würde es bestimmt auch schaffen. Der Satan war aus dem Spiel.
Aus eigener Kraft würde er sich nicht befreien können. Blieben die verdammten Vogelhexen.
Wenn sie angriffen, kreischten sie wie alte Marktweiber. Sie kriegten sich gar nicht mehr ein, wollten sich vielleicht selbst Mut machen, und Mandraka mischte mit.
Er bekam gleich zwei Hexen zu packen. Die Finger waren wie Stahlreifen, als sie sich um die mageren Hälse dieser Monstren legten, sie hart umklammerten und zudrückten.
Das blutige Gesicht des Vampirs verzerrte sich. Mit beiden Beinen stemmte er sich fest ein, den Kopf riß er nach hinten, die Augen hielt er weit offen, ebenso den Mund, und er schüttelte die gefangenen Vampirhexen durch.
Sie wanden sich unter seinem Griff, sie versuchten alles, um ihn zu sprengen, allein, sie schafften es nicht, der Kraft des Vampirs zu entgehen.
Mandraka war eisern.
Und er tat das, womit die Monsterhexen wohl nicht gerechnet hatten. Er hämmerte ihre Schädel gegeneinander.
Er hörte das Geräusch, lachte auf und schlug noch einmal zu, dann ließ er sie los und schleuderte sie kurzerhand weg.
Ein paarmal überschlugen sie sich am Boden, heulten und kreischten, wobei sie kaum zu beruhigen waren, was den Schwarzblut-Vampir nicht interessierte, denn er suchte schon seinen nächsten Gegner.
Das war Wikka!
Die Oberhexe hatte gesehen, daß Myxin beschäftigt war und nicht mehr in den Kampf eingreifen konnte. Jetzt sah sie ihre Chance gekommen, dem Teufel zu beweisen, wie sehr sie ihm diente und Untertan war.
Dabei besaß sie eine Eigenschaft, die auch der Hexenstein nicht hatte auslöschen können. Die Schlangen in ihrer Stirn wuchsen ständig nach.
Wenn sie einmal den Befehl gegeben hatte, regenerierten sich die dünnen Bestien in ihrem Hexenkörper und wuchsen wieder aus ihrer Stirn hervor.
Das war für Wikka wichtig.
»Jetzt bin ich da!« schrie sie Mandraka entgegen und scheuchte mit wilden Handbewegungen einige Monstren zur Seite. »Du wolltest die Macht des Satans besitzen, du widerlicher Vampir. Laß dir gesagt sein, daß niemand an Asmodis herankommt. Dafür trage ich unter anderem die große Sorge, und ich werde dich zurechtstutzen, daß du denkst…«
»Rede nicht soviel und komm her!« brüllte der Vampir Wikka an. »Zeig doch, was du kannst.«
Wikka schickte die Schlangen.
Beide drehten sich aus ihrer Stirn und jagten los. Sie glichen Raketen, die auf die Wärmeausstrahlung eines Ziels reagierten. Es gab eigentlich nichts, was sie ablenkte, sie trafen das anvisierte Ziel immer.
Bei Myxin hatten sie es geschafft, und Mandraka schaffte es auch nicht rechtzeitig genug, zur Seite zu tauchen.
Er wurde getroffen.
Eine Schlange erwischte ihn an der Wange, die andere an der linken Schulter.
Beide bohrten sich tiefer.
Mandraka spürte besonders die, die sich an der Wange festgebissen hatte.
Sie stieß in die weiche Masse hinein, wollte durch seinen Schädel, aber der Blutsauger war ein schwarzmagisches Wesen, das sich sehr wohl seiner Haut zu wehren wußte.
Sein Arm schnellte hoch. Die Finger umklammerten die Schlange und rissen sie wieder hervor. Dabei lachte er noch, als er die dünne Bestie zu Boden schleuderte und sie mit einem Tritt der Hacke zerstörte.
Die andere Schlange kam ebenfalls an die Reihe. Er zerrte sie aus seiner Schulter, schleuderte sie ebenfalls zu Boden und zertrat auch sie.
Das war geschafft!
Aber er betrachtete die Sache noch längst nicht als erledigt, denn nun kam Wikka an die Reihe.
Die Hexe war stehengeblieben. Bevor sie sich versah, hatte Mandraka sie
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