0298 - Der Dämonenpakt
gelandet…«
Ein anderer Gefangener meldete sich. Es war der noch immer im magischen Käfig steckende Satan. »Bluff!« brüllte er so laut, daß jeder ihn verstehen konnte. »Das ist alles Bluff. Ich kenne den Spuk. Freiwillig würde er den Trank nicht hergeben…«
Zum erstenmal seit ihrer Existenz widersprach Wikka ihrem Herrn und Meister. »Da bin ich mir nicht sicher, Asmodis. Wer weiß von uns schon, welches Spiel der Spuk treibt? Auch du kannst ihn nicht unter Kontrolle bekommen. Vielleicht möchte er, daß Kara andere Dimensionen durchreist und so wird wie früher. Der Spuk ist nicht unser Freund, vergiß das nie. Er wollte ja auch den Kopf deiner Tochter…«
Diese Worte machten selbst den Satan nachdenklich. Er brummte etwas Unverständliches, ging aber nicht näher auf das Thema ein, sondern wartete ab, weil ihm einfach nichts anderes übrigblieb und er weiterhin ein Gefangener des Blutnebels war.
Kara bewegte sich einen Schritt auf die Hexe Jane Collins zu. »Gib mir das Schwert!« forderte sie.
Die ehemalige Detektivin wich genau diesen einen Schritt zurück und glich die Distanz wieder aus. »Nein«, sagte sie. »Nie und nimmer. Ich gebe es nicht aus der Hand.«
»Weshalb nicht?«
»Weil es mir gehört!«
»Du hast es dir unrechtmäßig angeeignet«, erklärte Kara sehr deutlich und bestimmt. »Daran möchte ich dich erinnern. Diese Waffe gehört nicht in die Hände eines Schwarzblütlers.«
»Ich nahm sie Myxin ab!«
Kara ließ sich nicht beirren. »Seit er die Seite gewechselt hat, zählt er nicht mehr zu meinen Freunden, das müßte dir inzwischen klar geworden sein. So sehr Myxin und ich zusammengearbeitet haben, so schnell ist dies auch wieder vergessen, daran möchte ich dich erinnern. Er und ich sind keine Partner mehr…«
Jane schüttelte den Kopf. »Ja!« flüsterte sie, »ich habe davon gehört. Und ich denke nicht daran…«
Jetzt wurde die Schöne aus dem Totenreich unwirsch. »Es ist nicht meine Aufgabe, dich zu vernichten. Jane Collins. Das soll der Geisterjäger übernehmen, aber ich werde nicht zögern, dich dennoch umzubringen, falls du nicht das tust, was ich von dir verlange. Hast du mich verstanden?«
»Du hast laut und deutlich gesprochen!«
»Dann her mit der Waffe!«
»Gib sie nicht!« kreischte Wikka aus dem Hintergrund. »Wir werden mit ihr fertig.«
Jane nickte.
Diese Bewegung sagte Kara genug. Die Hexe wollte nicht, und so griff die Schöne aus dem Totenreich zu anderen Mitteln. Sie setzte eine Parakraft ein, der Jane Collins nichts entgegenzustellen hatte. Allein durch ihren Willen gelang es Kara, die Waffe unter ihre Kontrolle zu bekommen. Delios, ihr Vater, hatte sie ihr auf seinem Sterbebett überreicht. Zwischen ihr und dem Schwert existierte eine besondere Beziehung. Es war für Kara nicht nur eine Waffe, sondern die Erinnerung und gleichzeitig die Verbindung zu einer fernen Vergangenheit. Das bekam Jane Collins zu spüren.
Ohne daß sie es wollte, bewegte sich ihr Arm. Er wurde zur Seite gelenkt, und Myxin, der vom Boden her zuschaute, ging ein ganzer Kronleuchter auf. Plötzlich wußte er die Erklärung, aus welchem Grunde das Schwert zweimal versagt hatte, als er damit töten wollte. Karas Kräfte wirkten nicht nur auf kurzer Distanz, sie konnten auch Entfernungen überbrücken, die kaum meßbar waren.
Selbst in dieser Lage stöhnte der kleine Magier noch vor Wut auf, so sehr ärgerte er sich.
Kara machte weiter. Sie demonstrierte, welche Kräfte sie besaß und wie ihr das Schwert mit der goldenen Klinge gehorchte.
Jane Collins wußte kaum, wie ihr geschah. So sehr sie sich gegen den Druck auch anstemmte, sie erreichte nichts. Karas Kräfte waren einfach zu stark und sorgten dafür, daß Jane Collins auch mit ihren Hexenfähigkeiten nicht durchkam.
Ihr rechter Arm wurde nicht nur zur Seite, sondern gleichzeitig auch in die Höhe gedrückt, als würden unsichtbare Hände ihr Gelenk halten und es stemmen.
Sie schrie vor Wut.
Regungslos stand Kara vor ihr. Nur ihr Gesicht zeigte an, wie gespannt und konzentriert sie an diese neue Aufgabe heranging. Die Haut im Gesicht hatte, sich noch mehr gespannt. Kara zeigte nun, daß sie nichts verlernt hatte.
Und Jane kam nicht dagegen an.
Noch hatte sie sich nicht vom Fleck gerührt, gab auch nicht auf, konnte jedoch nichts dagegen tun, als die Parakräfte der vor ihr stehenden Person den Arm jetzt nach hinten drückten.
Zum erstenmal stöhnte sie.
Sie spürte ein Ziehen in der Schulter, das sich zu
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