Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0298a - Mörderfalle in Manhattan

0298a - Mörderfalle in Manhattan

Titel: 0298a - Mörderfalle in Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mörderfalle in Manhattan
Vom Netzwerk:
los und nach wenigen Augenblicken waren sie aus dem Gesichtskreis von Phil verschwunden.
    Dann kam eine dicke, schlampige Frau, die unter dem offenen Mantel noch eine Küchenschürze trug. Sie hielt in der rechten Hand einen großen Bastkorb. Als sie nach einer knappen Viertelstunde wieder zurückkam, war der Korb prall gefüllt. Obenauf lag ein Kopf Weißkohl, und dann sah man noch deutlich die Hälse zweier Brandy-Flaschen.
    Die dicke Frau blieb einen Augenblick auf der Treppenstufe stehen und wühlte mit ihrer Hand in den Taschen ihres Mantels. Dann warf sie kopfschüttelnd einen Blick auf den Korb und legte darauf ihren Daumen auf einen der Klingelknöpfe. Dann rüttelte sie an der Tür und stieß mit ihrer Hüfte dagegen. Als sie sie nicht aufbrachte, legte sie wieder den Daumen auf den Klingelknopf und nahm ihn erst nach einer ganzen Weile herunter.
    Nach fast zwei Minuten wurde die Tür aufgerissen, und ein kleiner, dürrer Mann erschien und redete mit Armen und Beinen. Er trug ein gemustertes Hemd.
    Phil beobachtete die gestenreiche Unterhaltung der beiden und konnte sich ungefähr denken, worüber sie sich unterhielten. Der Mann fuhr mit der Hand in die Tasche und holte etwas heraus, das er in das Schloß klemmte. Dann drehte er sich um und ging in das Haus, beide Hände tief in die Taschen vergraben und ohne den hingehaltenen Korb zu sehen. Die Frau watschelte hinter ihm her und unterstrich ihre anscheinend nicht sehr freundlichen Reden mit empörten Handbewegungen. Dann schlug die Tür hinter ihr zu.
    Phil grinste und schob sich bequem in seine Ecke.
    Sobald der schwarze Dodge im Rückspiegel auftauchte, zuckte Phil Decker wie elektrisiert zusammen.
    Der Wagen hielt genau vor dem Haus. Ein Mann stieg aus, knallte hinter sich die Tür des Wagens ins Schloß. Er ging, ohne sich einmal nach rechts oder links umzublicken, zum Eingang des Hauses.
    Für einen winzigen Augenblick wandte der Mann sein Gesicht zur Seite, als er in seinen Taschen nach dem Schlüssel wühlte. Phil erkannte den Mann auf den ersten Blick.
    Es war Ed Mureno!
    Mein Freund wartete, bis Mureno das Haus betreten und die Tür hinter sich geschlossen hatte. Dann stieg er schnell aus und überquerte die Straße. Er eilte die Stufen der Treppe hoch und legte die Hand auf den Türgriff.
    Phil probierte vorsichtig. Die Tür ließ sich öffnen. Er machte sie nur einen Spalt auf, horchte in den Hausflur hinein und konnte die Schritte eines Mannes hören, der drinnen die knarrende Treppe hochstieg.
    Phil lauschte auf das Geräusch der Schritte, das sich langsam entfernte. Mureno hatte jetzt einen Treppenabsatz erreicht. Dann steckte Mureno den Schlüssel ins Schloß und drehte ihn mehrmals um.
    Phil wartete, bis er das Geräusch einer zuschlagenden Tür hörte, und dann huschte er leise die Treppe hoch.
    Als er den Absatz im ersten Stock erreichte, zuckte er plötzlich zusammen. Wie ein Gewitter aus heiterem Himmel ging das wüste Gekeife einer schrillen Frauenstimme los. Ein Mann antwortete, mit seinem heiseren Gebrüll aber kam er nicht gegen die Frau an. Dann polterte etwas zu Boden. Phil huschte schnell weiter.
    Er legte sein Ohr gegen die Tür, konnte aber kein Geräusch hören. Mureno mußte in einem der rückwärtigen Zimmer sein.
    Phil schellte und lauschte. Plötzlich flog die Tür auf. Mureno stand zwei Schritte vor Phil in der dunklen Diele. Sein Gesicht war von Angst entstellt. In der rechten Hand hielt er eine Pistole.
    Der Lauf der Waffe war genau auf den Bauch von Phil gerichtet.
    ***
    Gunningham wohnte in der Eliot Avenue, vor dem Junipar Valley Park in Queens.
    Vor der Zweihunderttausend-Dollar-Villa standen zwei Streifenwagen der City Police und ein Ambulanzwagen.
    Ich parkte den Jaguar hinter dem Ambulanzwagen, stieg aus und ging zu dem Haus hinüber. Mitten auf dem Steinfliesen weg im Vorgarten stand ein Captain der City Police. Sobald er mich sah, machte er eine wegscheuchende Handbewegung.
    »Keine Reporter zugelassen!« brüllte er mir entgegen und baute sich hinter der schmiedeeisernen Tür, die zum Vorgarten führte, auf.
    »Ich bin Cotton vom FBI«, sagte ich zu dem mir unbekannten Captain und zeigte ihm meinen Ausweis. »Wie kommt es, daß wir uns nicht kennen?«
    »Verzeihung, ich dachte, Sie wären einer von den neugierigen Reportern«, sagte der Captain und riß die schmiedeeiserne Tür auf, als wär ich Edgar Hoover persönlich. »Bis jetzt kannte ich Sie leider noch nicht. Ich bin erst vor zwei Wochen von Chicago

Weitere Kostenlose Bücher