Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
03 Arthur und die Stadt ohne Namen

03 Arthur und die Stadt ohne Namen

Titel: 03 Arthur und die Stadt ohne Namen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruebenstrunk Gerd
Vom Netzwerk:
Die Rub al-Khali war einst der Garten Eden, das Paradies auf Erden.«
    Er legte den Kopf in den Nacken und sog tief die Luft ein. Seine Züge entspannten sich. »Geht jetzt«, sagte er. »Holt euch die Bücher und tretet den Schatten gegenüber. Wir werden bei euch sein, wenn es erforderlich ist.«
    »Und wo finden wir die Bücher?«, fragte ich. »Bisher haben wir den Bibliothekar noch nicht zu Gesicht bekommen. Wir vermuten nur, dass er sich hier irgendwo herumtreibt.«
    »Habt keine Sorge. Die Bücher haben ihren eigenen Willen. Sie werden zur rechten Zeit zu euch kommen.«
    Die Sonne stand inzwischen tief am Himmel. Erst als wir beim Landrover ankamen, wurde mir bewusst, wie ausgedörrt ich war. Hayyid saß im Schatten des Vorzelts und sprang sofort auf, als er uns kommen sah.
    »Ich war in großer Sorge um euch«, sagte er. »Wenn ihr bis Einbruch der Nacht nicht zurückgekommen wärt, hätte ich nach euch gesucht.«
    »Du wolltest meine Eltern von hier wegbringen«, erinnerte ihn Larissa.
    »Nicht ohne euch.« Er deutete auf sein Gewehr. »Notfalls hätte ich euch mit Gewalt da rausgeholt.«
    »Ich fürchte, die Schatten lassen sich durch Schusswaffen nicht besonders beeindrucken«, sagte ich, während ich zwei große Wasserflaschen aus dem Fahrzeug holte. Eine davon gab ich Larissa. Dann ließ ich die Flüssigkeit meine Kehle hinunterlaufen. Obwohl sie mehr als lauwarm war, brachte sie meine Lebensgeister zurück.
    Wir berichteten Hayyid kurz, was wir erlebt und erfahren hatten. »Wenn dieser Bibliothekar wirklich hier ist, dann muss er Helfer haben«, sagte er. »Alleine hätte er uns nie durch die Wüste folgen können.«
    Larissa war währenddessen unter den Landrover gekrochen und inspizierte die Stoßstange. »Ha!«, rief sie triumphierend. Sie fummelte ein wenig herum und kam mit einem kleinen schwarzen Kasten in der Hand wieder hervorgekrochen. »Auf diese Weise ist er uns gefolgt.«
    Es war ein Sender, wie wir ihn auch an Chalids Fahrzeug angebracht hatten.
    »Es sieht so aus, als wärst du nicht die Einzige, die mit dieser Art von Technik umgehen kann«, sagte ich.
    »Weit kann er jedenfalls nicht sein, sonst hätte er das Buch nicht austauschen können.« Sie warf den Peilsender auf den Rücksitz des Landrovers.
    »Mit der Suche wird das heute wohl nichts mehr.« Hayyid deutete auf den dunkler werdenden Himmel. »In der Nacht werden wir sie nur schwer finden.«
    »Ich will auch erst zu meinen Eltern. Sie machen sich wahrscheinlich schon Sorgen«, sagte Larissa.
    Wir aßen etwas, warteten, bis es völlig dunkel war, und machten uns dann auf den Weg. Schon bevor wir die Düne, hinter der das Lager lag, erreicht hatten, hörten wir laute Stimmen. Von der Kuppe aus sahen wir, wie Larissas Eltern von jeweils zwei Männern hinter Chalid her, der eine Fackel trug, in Richtung der Tanks geschleift wurden. Sie wehrten sich zwar dagegen, aber die Männer waren ihnen an Kraft deutlich überlegen. Ich war mir sicher, hätten wir Hayyids Gewehr dabeigehabt, Larissa wäre ohne Zögern nach unten gesprungen, um sie zu befreien.
    So vergrub sie nur ihr Gesicht zwischen den Händen und stöhnte vor Hilflosigkeit. »Wir hätten sie gestern nicht zurücklassen sollen.« Ihre Stimme klang verzweifelt. »Das war ein riesiger Fehler.«
    Die kleine Gruppe verschwand in der Dunkelheit hinter den Tanks.
    »Sie bringen sie in die Stadt ohne Namen«, sagte ich. »Die Schatten wollen sichergehen, dass wir auch machen, was sie verlangen. Aber sie werden deinen Eltern nichts antun. Sie sind auf uns angewiesen.«
    »Wir können nicht mehr warten.« Larissa kroch den Hügel bereits herunter. »Wir müssen jetzt sofort nach dem Bibliothekar und den Büchern suchen.«
    »Aber das ist im Dunkeln zwecklos«, sagte Hayyid.
    Sie hörte nicht auf ihn, sondern marschierte in einem so schnellen Tempo zum Landrover zurück, dass wir Mühe hatten, ihr zu folgen. Am Fahrzeug angekommen, stöpselte sie das Kabel der Peilantenne an ihr Handy. »Ich drehe den Spieß um und werde ihn orten«, sagte sie. »Wenn wir Glück haben, ist sein Empfänger aktiv und wir können ihn erfassen.«
    »Das wird nicht nötig sein«, ertönte eine Stimme hinter uns.
    Wir fuhren herum. Aus dem Dunkel der Düne lösten sich zwei Gestalten.
    Die eine war der Bibliothekar.
    Die andere war Amina.
     

Die Entscheidung

     
    Hayyid starrte seine Schwester einen Moment lang sprachlos an. Dann stürzte er auf sie zu und packte sie am Arm.
    »Was machst du hier? Wer hat

Weitere Kostenlose Bücher