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03 Arthur und die Stadt ohne Namen

03 Arthur und die Stadt ohne Namen

Titel: 03 Arthur und die Stadt ohne Namen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruebenstrunk Gerd
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sie. »Aber esst euch nicht satt. Gleich gibt es die Hauptmahlzeit.«
    Sie verschwand wieder in der Küche und wir machten uns über den Toast her. Anschließend schmiedeten wir erste Pläne für den folgenden Tag. Wir beschlossen, mit unserer Suche in Edinburgh Castle zu beginnen, dem ältesten Bauwerk der Stadt, und uns von dort die Royal Mile entlang vorzuarbeiten. Damit würden wir sicher einen Tag zu tun haben.
    Kurz darauf kam Craig Campbell an. Caitlin deckte den Tisch mit großen Tellern und Besteck ein. Dann stellte sie zwei dampfende Porzellanschüsseln und eine silberne Platte auf die Tafel, die mit grünen und roten Salatblättern garniert war. In ihrer Mitte thronte eine fettglänzende, pralle gelbe Kugel von der Größe eines Kürbisses, die aussah, als wolle sie jeden Moment platzen.
    »Das ist Haggis, unser schottisches Nationalgericht«, erklärte Caitlin stolz.
    Neben der Kugel lag ein großes Messer. Ihr Mann nahm es auf und schnitt das Gebilde damit der Länge nach auf. Die Außenhaut sprang beiseite, und aus dem Inneren quoll eine körnige Masse hervor und breitete sich auf der Platte aus.
    Ich beäugte das Ganze ebenso misstrauisch wie Larissa. »Was ist das denn genau?«, fragte ich vorsichtig.
    »Haggis ist ein gefüllter Schafsmagen«, sagte Caitlin und fügte, als sie meinen Gesichtsausdruck bemerkte, schnell hinzu: »Keine Angst, den isst man nicht mit.«
    »Und die Füllung?«
    »Herz, Leber, Lunge und Nierenfett vom Schaf, klein gehackt und mit Zwiebeln, Gewürzen und Hafermehl vermischt.«
    Sie nahm meinen Teller und füllte mir mit einem großen Löffel von der Masse auf. »And some neeps and tatties« , sagte sie und packte mir aus den zwei Schüsseln einen gelbroten und einen weißen Haufen dazu. »Das sind Rübenmus und Kartoffelpüree«, erklärte sie.
    Während sie den anderen auftat, inspizierte ich das Haggis näher. Es sah aus wie Hackfleisch und es roch auch nicht unangenehm. Normalerweise hätte ich nicht gezögert, es zu essen. Aber da ich nun wusste, woraus es bestand, empfand ich einen gewissen Ekel davor.
    »Enjoy« , sagte Campbell, nachdem alle Teller gefüllt waren. Auch wir wünschten guten Appetit, obwohl mir selbiger vergangen war. Die beiden Campbells langten hungrig zu, und auch Larissa machte gute Miene zum unappetitlichen Spiel. Ich stocherte unentschlossen in meinem Essen herum und versuchte es erst mal mit den Beilagen, die vorzüglich schmeckten. Dann fasste ich mir ein Herz und schob mir eine Gabelspitze Haggis in den Mund.
    Überrascht blickte ich Larissa an. Es war gar nicht so übel. Der Geschmack erinnerte mich an Kalbsleberwurst, und die hatte ich, zumindest früher, ganz gern gemocht. Vorsichtig nahm ich einen zweiten Happen und kombinierte ihn mit dem Rübenmus. Das war ganz okay. Haggis würde mit Sicherheit nicht meine Leibspeise werden, aber ich stufte es als essbar ein.
    Die Campbells schien es zu freuen, dass wir ihr Nationalgericht nicht verschmähten. Sie hatten uns aus den Augenwinkeln unauffällig beobachtet und nickten beifällig, als wir unsere Teller leer putzten.
    Nachdem wir gegessen und Caitlin die Teller abgeräumt hatte, beugte sich Campbell über den Tisch zu uns hin. »Ich will ganz offen mit euch sein: Wenn ich euch bei eurer Suche helfen soll, dann müsst ihr mir schon ein wenig mehr über eure Pläne erzählen.«
    Larissa öffnete den Mund, um zu protestieren, aber er winkte ab. »Einen Moment, lass mich ausreden. Ich weiß, dass ihr das Buch der Antworten und das Buch der Wege gefunden habt. Das ist erstaunlich genug, wenn man berücksichtigt, dass ihr keine erfahrenen Bewahrer seid, sondern nur Kinder. Aber ihr könnt mir nicht weismachen, dass alles nur ein Zufall war. Ihr müsst einen Plan haben. Und ich würde gerne wissen, wie der aussieht.«
    Er blickte uns eindringlich an. Larissa war die ganze Zeit unruhig auf ihrem Stuhl herumgerutscht. Bevor ich sie davon abhalten konnte, setzte sie zu einer feurigen Erwiderung an.
    »Erstens sind wir keine Kinder. Vielleicht ist es Ihnen nicht aufgefallen, aber wir sind beide fast sechzehn und damit junge Erwachsene. Zweitens haben wir Ihnen bereits gesagt, was wir vorhaben. Wenn Sie uns das nicht glauben wollen, ist das Ihre Sache. Aber uns deshalb vorzuwerfen, wir würden Ihnen nicht die Wahrheit sagen, ist ziemlich unverschämt. Und was Ihre erfahrenen Bewahrer angeht: Wenn die so schlau sind, warum ist es denen dann nicht gelungen, die Bücher zu finden, sondern uns?«
    Ich hätte

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