Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
03 Arthur und die Stadt ohne Namen

03 Arthur und die Stadt ohne Namen

Titel: 03 Arthur und die Stadt ohne Namen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruebenstrunk Gerd
Vom Netzwerk:
Wand.
    Sofort schob ich Larissa hindurch. Am Fuß der Treppe konnten wir Burke bereits hören. Ich zwängte mich hinter Larissa durch die Öffnung. Wir standen in einem kleinen Raum ohne jedes Mobiliar, nicht unähnlich den Gewölben, durch die wir so lange geirrt waren.
    Der Kopf von Burke tauchte in der Wandöffnung auf. Einen Augenblick später schoss die Hand mit dem Messer hervor und fuhr in meine Richtung. Ich sprang beiseite, konnte aber nicht verhindern, dass die Messerspitze mich erwischte. Ein stechender Schmerz fuhr durch meinen Unterschenkel. Ich stolperte zum Ausgang auf der anderen Seite, wo Larissa bereits angekommen war.
    Der schmale Gang hinter der Tür folgte dem Verlauf der Gasse, die wir soeben verlassen hatten. Nach links stieg er an, nach rechts führte er hinab. Ohne lange zu überlegen, wählten wir den Weg nach oben.
    Hinter uns hörten wir ein Grunzen, als Burke sich aufrichtete. Trotz der Schmerzen in meinem Bein konnte ich problemlos auftreten. Die Wunde schien zum Glück nur oberflächlich zu sein. So schnell wie möglich liefen wir den Gang hinauf. Dabei verloren wir wertvolle Zeit, denn während wir nach eventuellen Hindernissen im Schein der Taschenlampen Ausschau hielten, brauchte Burke einfach nur dem Lichtschein zu folgen.
    Am Kopf des Gangs stießen wir auf eine Mauer, die deutlich jüngeren Datums zu sein schien als die Keller. Das war ein erstes Zeichen dafür, dass wir uns der Oberwelt näherten. Wir hatten allerdings keine Zeit, erleichtert durchzuatmen, denn Burke war uns nach wie vor dicht auf den Fersen. Lange würden wir ihm nicht mehr voraus sein. Jeder Moment, den wir zögerten, brachte ihn näher an uns heran.
    Der Gang teilte sich an dieser Stelle und verlief in beiden Richtungen an der Mauer entlang.
    »Ich rechts, du links«, keuchte ich. Ich knipste die Taschenlampe aus und presste mich in der rechten Abzweigung an die Mauer. Larissa begriff sofort, was ich vorhatte, schaltete ihre Lampe ebenfalls aus und verschwand nach links.
    Ich zwang mich, ruhiger zu atmen. Wenn mein Plan schiefging, dann waren wir Burke ausgeliefert. Ich drehte die Taschenlampe in meiner Hand um und bereitete mich darauf vor, sie unserem Verfolger über den Schädel zu ziehen.
    Nur eine Sekunde später erreichte Burke die Stelle, an der wir uns getrennt hatten. Er blieb stehen. Da kein Licht mehr zu sehen war, wusste er nicht, in welche Richtung er laufen sollte.
    »Ihr haltet euch wohl für besonders schlau, was?«, höhnte er. Konnte er uns in der Dunkelheit sehen oder spüren, oder wollte er nur herausfinden, wo wir steckten? Ich hielt den Atem an und hoffte, dass er mein hämmerndes Herz nicht hören konnte. Zugleich spitzte ich meine Ohren, um mitzubekommen, was er machte.
    »Ihr könnt uns nicht entkommen!«, rief er. Seiner Stimme nach stand er immer noch zwischen den beiden Abzweigungen. »Und wenn ich euch erwische, dann werdet ihr euch wünschen, wir wären uns nie begegnet.«
    Wieder schwieg er. Dann hörte ich ein Geräusch von der gegenüberliegenden Seite, einen Aufschrei von Larissa und dann Burke: » Got you, lass! Jetzt sind deine Finger dran!«
    Ich schoss aus meinem Versteck hervor, die Taschenlampe hoch erhoben. Larissa knipste ihre Lampe an. Burke hatte ihre andere Hand gepackt und senkte gerade das Messer, dessen Spitze bereits mit McGonagalls oder meinem Blut befleckt war. Im letzten Moment bemerkte er mich und drehte sich zu mir hin. So erwischte ich ihn mit meiner Taschenlampe nicht am Hinterkopf, sondern an der Stirn. Die Wirkung war dieselbe. Er erstarrte mitten in der Bewegung und rutschte mit glasigen Augen zu Boden.
    Ich zog ihm das Messer aus der Hand und warf es in die Dunkelheit hinter ihn. Dann liefen wir den Gang weiter. Ich hoffte, Burke würde lange genug bewusstlos bleiben, um die Verfolgung aufzugeben.
    Wenige Minuten später standen wir erneut vor einer Wand. Der Gang entpuppte sich als Sackgasse. Was nun? Zurück wollten wir nicht, denn die Wahrscheinlichkeit, einem wieder aufgewachten Burke in die Arme zu laufen, war zu groß. Nach links ging es in eine weitere Reihe von Gewölben. Wir wollten schon den Weg hinein in den ersten Raum antreten, als mir auffiel, dass der Boden leicht unter meinen Schritten vibrierte.
    Ich hielt Larissa am Arm fest und richtete den Lichtstrahl nach unten. Unter einer dünnen Schicht aus Schmutz und Erde erkannten wir eine Metallplatte. Sofort ging ich auf die Knie und begann, mit meinen Fingern den Umrissen der Platte zu

Weitere Kostenlose Bücher