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03 Arthur und die Stadt ohne Namen

03 Arthur und die Stadt ohne Namen

Titel: 03 Arthur und die Stadt ohne Namen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruebenstrunk Gerd
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Seite.
    »Vor allem, weil nebenan ja wirklich das Leben tobt«, bemerkte ich sarkastisch.
    »Okay, okay.« Larissa steckte die Taschenlampe wieder weg. »Ich gebe zu, das mit der Musik kann ich nicht erklären.«
    »Vielleicht war es eine Halluzination, die durch den Rauch ausgelöst wurde«, vermutete Maurice.
    »Und woher kamen der Rauch, die Geräusche, der Schatten an der Wand und die Katze? Kommt euch das nicht merkwürdig vor?« Ich konnte den Gleichmut nicht verstehen, mit dem die beiden die Geschehnisse akzeptierten.
    »Hauptsache, wir haben die Fotos der Wandinschrift«, wechselte Larissa das Thema. »Die sollten wir jetzt so schnell wie möglich zu Zakiya bringen, damit sie uns bei der Übersetzung hilft.«
    Damit war ich mehr als einverstanden. Nach ein paar Metern warf ich noch einmal einen Blick zurück. Aus dem Schatten des Hauses, das wir soeben verlassen hatten, löste sich eine Gestalt und lief in der anderen Richtung davon. Sie besaß einen merkwürdigen Körperbau, und als sie den Lichtkegel passierte, sah ich auch, warum. Ihre Unterschenkel schienen behaart zu sein und ich glaubte Hufe anstatt Füße zu erkennen.
    Ein kalter Schauer überlief mich. Bevor ich Larissa und Maurice darauf aufmerksam machen konnte, war die Gestalt auch schon im Dunkel der Nacht verschwunden. Ich entschloss mich, nichts davon zu erzählen, sonst hieß es bloß wieder, ich sei überreizt und würde Gespenster sehen.
    Ich war froh, als wir die ersten beleuchteten Geschäfte erreichten. Schweigend legten wir den Weg bis zur Straße zurück, in der das Haus von Zakiya und Maurice lag. Als wir vor der Tür standen, bemerkte ich etwa zwei Meter entfernt einen dunklen Schatten an der Hauswand. Es war eine schwarze Katze. Sie saß da und beobachtete uns aufmerksam Maurice hatte bereits die Tür geöffnet. »Seht mal«, sagte ich. »Kommt euch die nicht bekannt vor? Und sagt mir nicht, dass das wieder nur reiner Zufall ist.«
    »Herrenlose Katzen gibt es in Sanaa jede Menge«, erwiderte Maurice.
    »Und wie oft sitzt eine davon hier vor dem Haus?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Bislang noch keine.«
    »Und heute begegnen wir nicht nur einer schwarzen Katze im ehemaligen Haus Hayyids, sondern auch noch hier.«
    Larissa machte einen Schritt auf das Tier zu. Die Katze blieb sitzen. Erst als Larissa fast bei ihr war, sprang sie auf und verschwand in der Dunkelheit.
    »Ob Zufall oder nicht, eine Katze macht mir keine Angst«, sagte sie, als sie zu uns zurückkehrte.
    Angst war es auch nicht, was ich beim Anblick der Katze empfunden hatte. Es war eher ein ungutes Gefühl, so als ob sie uns gezielt beobachten würde. Ich starrte noch einen Moment hinter dem Tier her und folgte dann den beiden ins Haus.
    Zakiya war erleichtert, uns heil zurückzuhaben. Larissa übertrug die Fotos vom Handy auf den Tablet-PC und schob ihn Zakiya hin. Die studierte die Schriftzeichen, stutzte, sah erneut hin und blickte dann auf.
    »Vergessene Stunde. Vergessenes Tor. Vergessener qshmt «, übersetzte sie.
    »Wieder ein Rätsel«, stöhnte ich. »Warum nur kann sich nicht mal einer klar ausdrücken?«
    »Zeit und Tor verstehe ich«, sagte Larissa, ohne meinen Einwurf zu beachten. »Aber was ist ein ›qshmt‹?«
    »Das weiß ich auch nicht.« Zakiya hob ratlos die Schultern. »Das ist ein Wort, das ich noch nie gehört oder gelesen habe. Aber wenn es ein arabisches Wort ist, dann kenne ich jemanden, der uns vielleicht weiterhelfen kann. Meine Freundin Bilquis ist Linguistin an der Universität. Wenn uns einer sagen kann, was diese Buchstaben bedeuten, dann sie. Ich werde sie gleich morgen früh anrufen.«
    Dann mussten wir erst mal von unseren Erlebnissen berichten. Zakiyas Gesicht wurde immer ernster, je weiter wir in unserer Erzählung voranschritten.
    »Meine Befürchtungen waren also begründet«, sagte sie, als wir geendet hatten. »Ich bin froh, dass ihr wieder heil zurückgekommen seid. Die Gegenwart eines Ifrit erkennt man nämlich daran, dass Gesprächsfetzen zu hören sind, obwohl niemand zu sehen ist. Es heißt, dass merkwürdige Schatten an der Wand erscheinen und wohlriechende Dunstschwaden durch die Lüfte ziehen. Und schließlich nehmen Ifrits auch gern die Form einer schwarzen Katze an. Ihr habt in großer Gefahr geschwebt.«
    Maurice nahm ihre Hand und lächelte ihr beruhigend zu. »Wie du siehst, ist uns nichts geschehen. Selbst wenn es ein Ifrit war, so wollte er uns nichts Böses.«
    »Das weiß man nie. Ifrits denken nicht so wie

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