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03 - Der Herr der Wölfe

03 - Der Herr der Wölfe

Titel: 03 - Der Herr der Wölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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allen Reisen«, bemerkte er.
    »Aber ich werde nicht mit dir zusammensein.«
    »Doch, bis ich nach Norden reite.«
    »Und dann sind wir getrennt.«
    »Werde ich dir fehlen?« Als sie schwieg, beantwortete er die Frage selbst. >ja, natürlich. Mit jedem Teufel oder Dämon würdest du schlafen, nur damit du heimfahren kannst. Und du wirst die Stunden bis zu meiner Rückkehr zählen und den Tag herbeisehnen, an dem wir wieder hierhersegeln werden.« Er stand auf und streckte sich.
    »Und wenn du nicht zurückkommst?« wisperte sie.
    »Wärst du dann unglücklich?« Er ging um das Bett herum und blieb vor ihr stehen. Beim Anblick seines wohlgeformten nackten Körpers schlug ihr Herz schneller.
    »Darin müsstest du einen Grund sehen, gar nicht erst nach Norden zu reiten.«
    Conar hob ihr Kinn hoch. »Soll ich meinen Vater im Stich lassen?«
    »Nein.« Sie schob seine Hand beiseite. »Aber wenn du dein Leben wagst, setzt du auch meines aufs Spiel.«
    »Sollte ich tatsächlich im Kampf fallen - würdest du um mich trauern, Melisande? Oder sofort alle Fesseln abwerfen und hierher zurücksegeln, um nach deinem eigenen Gutdünken diese Festung zu regieren?«
    Empört hielt sie seinem Blick stand. »Wie grausam von dir, so zu sprechen! Ich wünsche niemandem den Tod.«
    »Gerald hast du nicht beweint.«
    »Weil er der Mörder meines Vaters war.«
    »Und du hast das Schwert gegen mich erhoben … «
    Sie drehte sich auf die andere Seite. »Darüber will ich nicht reden.«
    »Aber ich. Und in dieser Sache ist das letzte Wort noch nicht gesprochen.« Seine Hand berührte ihre Schulter. »Es gibt nichts zu befürchten, Melisande. Ganz sicher werde ich zurückkehren, das schwöre ich dir. Ich werde nicht sterben - und dich niemals verlassen.«
    »Mein Vater wollte das auch nicht. « Unglücklich wandte sie sich zu ihm, und er hob die goldblonden Brauen.
    »Soll das heißen, dass du ein bisschen was für mich empfindest?«
    »Verspotte mich nicht, Conar!«
    »Das tu ich keineswegs.«
    »Und du? Was empfindet der Tyrann für seine Sklavin?«
    »Schon oft genug habe ich beteuert, dass ich im Grunde nur dich will.«
    »Du willst mich«, flüsterte sie und senkte den Blick.
    »Ich komme zurück«, versprach er erneut. »Niemals werde ich dich Geoffrey überlassen. Und ich darf gar nicht sterben, ehe wir einen Erben haben, der künftige Angreifer abwehren wird.«
    Sag es ihm jetzt, mahnte eine innere Stimme. Doch Melisande brachte es nicht über sich. Es gab keine unwiderlegbaren Beweise, nur Brennas Behauptung und das Ausbleiben einer Monatsregel. Noch nie war ihr übel geworden, und sie hatte auch nicht zugenommen. Sobald Conar mit ihr heimkehrte, sollte er es erfahren.
    »Was hast du?« fragte er leise, aber sie schüttelte nur den Kopf. »Melisande, verschließ dich nicht länger vor mir!«
    Sie las eine flehende Bitte in seinen Augen. Bedeutete sie ihm vielleicht doch etwas? Sicher, er begehrte sie - bis er ihrer müde wurde? Er umfasste ihre Hände, zog sie aus dem Bett. Langsam neigte er sich herab, presse seine Lippen auf ihre, fordernd und leidenschaftlich. Wie aus eigenem Antrieb legten sich ihre Arme um seinen Hals, und sie schlang die Finger in sein goldenes Nackenhaar.
    Als es an der Tür klopfte, fuhren sie auseinander. »Mein Herr!« rief Swen. »Wir müssen uns beeilen und die Ebbe nutzen!«
    »Ja, ich komme sofort!« entgegnete Conar.

     
    ***

     
    An der Küste erbot er sich, Warrior mitzunehmen, doch das lehnte Melisande ab. »Er ist hier zu Hause und nicht an deine seltsame Methode des Pferdetransports gewöhnt«, erklärte sie unbehaglich. Sie ließ ihren Hengst aus einem ganz anderen Grund zurück. Wenn sie allein heimkehrte, wollte sie sich nicht mit ihm belasten.
    Während die Schiffe davonsegelten, winkte sie Ragwald, der am Strand stand. Jeden Tag würde sie beten, es möge ihr gelingen, wohlbehalten wieder nach Hause zu reisen, mit oder ohne ihren Mann.
    Ein Sturm wühlte das Meer auf, aber Melisande verspürte noch immer keine Übelkeit. Vielleicht irrte sich Brenna, und die Monatsblutung war nur wegen der aufregenden Ereignisse in der letzten Zeit nicht eingetreten.
    Hin und wieder spürte sie den prüfenden Blick der blonden Frau. Sie fuhren auf verschiedenen Schiffen, und einmal, als sie nahe genug nebeneinander hersegelten, fragte Brenna, wie Melisande sich fühle.
    An der englischen Südküste hielten sie kurz an, um Trinkwasser und Proviant an Bord zu nehmen, dann fuhren sie weiter nach Dubhlain.

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