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03 - Der Herr der Wölfe

03 - Der Herr der Wölfe

Titel: 03 - Der Herr der Wölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Schwester, und Euer Vater muss aufbrechen, um ihn zu retten.«
    »Natürlich komme ich sofort«, sagte Conar leise.
    »Dafür wird Euch der König dankbar sein«, versicherte der Bote.
    Conar nickte und schloss die Tür. Geistesabwesend starrte er Melisande an. »Also müssen wir wieder lossegeln.«
    Sie setzte sich auf, das Laken an ihre Brust gepresst. »Wir? Ich will zu Hause bleiben.«
    »Nein, du begleitest mich.«
    Nachdem sie eben erst zurückgekehrt war, sollte sie ihr Zuhause schon wieder verlassen? Verzweifelt unterdrückte sie ihre Tränen. Sie wollte sich nicht von ihm trennen, aber andererseits widerstrebte es ihr, wieder endlose Tage in Dubhlain zu verbringen und auf ihn zu warten.
    Nicht, dass sie Erin keine Zuneigung entgegengebracht hätte - nicht, dass ihr Nialls Schicksal gleichgültig gewesen wäre …
    Aber im Augenblick galt Melisandes ganzes Sinnen und Trachten ihrer geliebten Festung. Die Iren kämpften unentwegt. Aber Conar würde hier gebraucht. Er musste Graf Odo unterstützen.
    Er neigte sich zu ihr hinab, wischte eine Träne, die sie unwillkürlich vergossen hatte, von ihrer Wange. Für einen kurzen Augenblick sah es so aus, als wollte er nach
    geben. Dann fluchte er ungeduldig. »Ich wage es nicht, dich hierzulassen. Verstehst du das? Du wirst mit mir kommen. Es gibt keine andere Möglichkeit.«
    Krachend fiel die Tür hinter ihm ins Schloss.

     

Kapitel 18
    Sie fand kaum Zeit, sich von ihren Lieben zu verabschieden. Brenna und Swen gingen mit an Bord, Ragwald, Philippe und Gaston blieben zu Hause - auch Marie de Tresse, obwohl sie ihre Herrin gern begleitet hätte. Aber Melisande hatte beschlossen, allein mit Conar zu reisen. Sie wollte für niemanden die Verantwortung tragen, falls sie ihre Heimkehr vorbereiten sollte, während ihr Mann im Norden kämpfte.
    Noch hatte sie keine definitiven Pläne geschmiedet. Nur eins wusste sie - es widerstrebte ihr, das geliebte Zuhause zu verlassen, und es missfiel ihr, dass Conar am Krieg fremder Leute teilnehmen würde.
    Für ihn sind es natürlich keine Fremden, sagte sie sich. Sein Vater hatte ihn um Hilfe gebeten, sein Onkel, der Ard-Righ, saß in Geiselhaft, und sie bedauerte ihre Schwiegermutter, die so viel Leid erdulden musste. Doch ,sie fürchtete den Tag, an dem Conar wieder einmal davonreiten würde - ohne sie.
    Dies alles konnte sie ihm nicht gestehen. Sie vermied es sogar, mit ihm zu reden, seit die Botschaft eingetroffen war Am Abend hatte sie einige Sachen gepackt, und dann die späten nächtlichen Stunden mit Ragwald an der Brustwehr verbracht, um die Sterne zu betrachten. Bedrückt zeigte er auf den Schleier, der den Mond umgab, und kündigte an, es würde bald regnen. »Diesmal werde ich nicht so lange wegbleiben«, versprach sie ihm.
    Er legte einen Arm um ihre Schultern, und sie schaute auf das Land, das der verhüllte Mond nur schwach beleuchtete. Hier sollte ihr Kind geboren werden, und wenn Conar sie zu lange allein ließ, würde sie ohne ihn zurückkehren. Auch wenn er ihr dann voller Zorn folgen würde … Und wenn er sich von ihr abwandte? Brenna hatte betont, sie würde ihm in jeder Hinsicht dienen, so bald er es wünschte.
    Als er in der Nacht zu Bett ging, stellte sie sich schlafend. Seufzend zog er sich aus, schlüpfte unter die Decke und rührte Melisande nicht an.
    Viel zu schnell dämmerte der Morgen herauf, kalt und feucht, so wie Ragwald es prophezeit hatte. Lange bevor sie die Augen öffnete, hörte sie den Regen prasseln, und als sie dann die Lider hob, begegnete sie Conars Blick. Wortlos beobachtete er sie, und sie biss nervös in ihre Unterlippe. »Was ist los?«
    »Ich habe nur überlegt, ob ich dich wieder in ein Laken schnüren muss.«
    Rasch wandte sie sich ab und schaute zur Truhe hinüber, die ihr vergoldetes Kettenhemd und das Schwert enthielt. Erstaunlich, dass er ihr diese Sachen nicht weggenommen hatte … »Das wird nicht nötig sein«, erwiderte sie.
    Sein Finger strich über ihren Rücken, und sie unterdrückte ein Zittern. Wie schmerzlich würde sie seine Zärtlichkeiten vermissen, seinen warmen Körper in den Nächten, die Geborgenheit … Am liebsten hätte sie sich zu ihm gedreht und ihn umarmt, doch sie beherrschte sich. Was immer sie sagen oder tun mochte, er würde nicht mit ihr, sondern mit Brenna in den Krieg ziehen. Und sie würde in seinem Elternhaus zurückbleiben - allein, auch wenn sie noch so freundlich behandelt wurde.
    »Manche Ehefrauen begleiten ihre Männer nur zu gern auf

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