03 - Der Herr der Wölfe
Finger in seine Arme, die sie noch fester umfingen, und versuchte ihn wegzuschieben, wenn sie auch wusste, wie sinnlos ihre Gegenwehr war.
Er schüttelte sie unsanft. »Meine Liebe, wir werden jetzt eine gemeinsame, geschlossene Front bilden. Du hast eine halbe Stunde Zeit, um dich vorzubereiten.
Dann wirst du mich unten im Burghof in aller Form willkommen heißen und wir beide werden meine Männer und deine Leute grüßen. Es dürfte noch genug Todesfälle geben. Dazu sollst du keinen Beitrag leisten.«
»Niemals habe ich das Leben meiner Leute aufs Spiel gesetzt«, entgegnete sie ärgerlich. »Ich war das Opfer.«
»Arme,- kleine Märtyrerin … «
»Lass mich los!«
»Was, für ein verlockender Vorschlag! Möchtest du die Treppe hinunterfallen? Welch ein Jammer wäre es, soviel Schönheit zu zerstören! Aber sei versichert, Melisande, ich werde dich niemals loslassen.«
»Fürchtest du nicht, ich könnte dich in der Nacht erstechen?« fragte sie verächtlich und bekämpfte noch immer die Kraft seiner Anne.
Erfühlte, wie aufreizend sich ihre Brüste hoben und senkten, hörte den verführerischen Klang ihrer atemlosen Stimme. Lächelnd neigte er den Kopf zu ihr »Wenn ich heute nacht mit dir fertig bin, wirst du dich nicht mehr rühren können, das schwöre ich dir.«
Bei diesen Worten wurde sie blass, erholte sich aber sofort wieder von ihrem Schrecken und trat gegen eine ungeschützte Stelle an seinem Schienbein. Beinahe hätte er einen Schrei ausgestoßen, beherrschte sich aber gerade noch rechtzeitig und sprang mit. ihr auf die nächsthöhere Stufe. Zu seiner bitteren Belustigung klammerte sie sich lieber an ihn, als einen Sturz in den Tod zu riskieren.
Nach wenigen Schritten erreichte er das Turmzimmer und warf sie aufs Bett. Er sah, wie heftig ihr Puls. an ihrem schönen weißen Hals pochte, und fragte höhnisch: »Ist das möglich, Melisande? Du fürchtest die Berührung eines Wikingers? Vielleicht erinnerst du dich gut genug. Verspürst du Angst oder Sehnsucht? Vorfreude oder Grauen? Keine Angst, im Augenblick finde ich keine Zeit für deine zärtlichen Arme. Aber eine lange Nacht erwartet uns … «
»Schurke!« würgte sie hervor. »Du beschwörst die Hölle herauf, die uns beide verschlingen wird … «
Entsetzt verstummte sie, als er sich auf den Bettrand setzte und sie wieder in seine Arme riss. »Himmel oder Hölle, meine Teure, vielleicht ein bisschen was von beidem … Ich bezweifle, dass ich dir unerträgliche Qualen bereiten werde. So oder so, ich bin hier der Herr, und ich nehme mir mein Recht, auf Wikingerart.«
»Oh, du Ungeheuer!« schrie sie. »Du Bastard . . «
»Ich kann es kaum erwarten, wieder bei dir zu liegen, Heute nacht wirst du mir nicht entfliehen, Melisande.«
Unvermittelt ließ er sie los und erhob sich. Sie sank aufs Bett hinab, sprang aber sofort auf und wich vor Conar zurück. Ach wollte nie vor dir fliehen«, wisperte sie. »Aber ich wurde hier gebraucht, und du kamst nicht. Du sagtest, du müsstest andere Dinge erledigen.«
»Im Haus meines Vaters«, erinnerte er sie verärgert. »Obwohl du nur den Wikinger in mir siehst - ich bin ein Prinz von Dubhlain und trage eine gewisse Verantwortung.«
»Ich auch!« stieß sie leidenschaftlich hervor.
»Um deine Pflichten werden wir uns nun kümmern. Wenn die Zeremonien beendet sind, will ich baden. Das wirst du ebenfalls tun. Also lass die nötigen Vorbereitungen treffen.«
»Nein, ich … «, begann sie und bekämpfte den zittern» den Klang ihrer Stimme. Doch das war überflüssig, denn sie wurden unterbrochen.
»Conar!« Beide zuckten zusammen und sahen Swen von Windsor auf der Schwelle stehen, den treuen Gefährten des Wolfs, stets an seiner Seite. Der hochgewachsene Mann hatte feuerrotes Haar und ein sommersprossiges, freundliches Gesicht, das von seiner ungeheuren Kampfkraft Lugen gestraft wurde. Als er Melisande entdeckte, verbeugte er sich rasch, »Meine Dame . .
»Seid gegrüßt, Swen«, murmelte sie.
»Mein Herr, Ihr werdet gebraucht. Wir wissen nicht, wie wir mit den Gefangenen verfahren sollen.«
»Ich komme sofort«, versprach Conar und beobachtete Melisande
»Warte!« rief sie, dann zauderte sie. »Was - was hast du mit ihnen vor? Du kannst sie nicht einfach töten.«
Das widerstrebte auch ihm. Andererseits waren sie gefährliche Feinde. Statt einer Antwort senkte er nur den Kopf
»Conar … «
»Wir sehen uns in einer halben Stunde.«
»Hoffentlich erleidest du einen langsamen, qualvollen
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