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03 - Der Herr der Wölfe

03 - Der Herr der Wölfe

Titel: 03 - Der Herr der Wölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Herr der Wölfe, ich flehe Euch an! Wir wurden in die Irre geführt …«
    »Tötet ihn, Conar von Dubhlain!« schrie einer der Dänen in seiner Muttersprache. »Oder wir tun es selbst … «
    Conar wandte sich zu Able, Brion und Sigfrid, die seine Gefangenen bewachten. Er spürte ihre innere Anspannung und erinnerte sich an die Bitte seiner Frau, niemanden zu töten. Dass er es zutiefst verabscheute, ein Menschenleben zu zerstören, ahnte sie nicht. Aber ebensowenig verstand sie, wie gefährlich Geoffreys Männer - und insbesondere die Dänen - sein konnten. Nur mühsam unterdrückte er einen Seufzer. »Teilt sie in zwei Gruppen. Der Schmied soll Hand- und Beinschellen für alle anfertigen. Bringt die Dänen ins Ostverlies unter dem Turm, die anderen ins lange Nebengebäude östlich von den Feldern. Und achtet darauf, dass alle wirklich gefesselt sind, denn wir können uns jetzt keinen Ärger leisten. Sie müssen streng bewacht werden, bis wir entscheiden, was mit ihnen geschehen soll.«
    »Einige sind verletzt«, berichtete Brion.
    »Dann schickt fachkundige Pflegerinnen zu ihnen und lässt sie behandeln, aber passt gut auf.«
    Sigfrid zuckte die Achseln. »Wir sollten sie enthaupten, dann wäre das Problem ein für allemal gelöst.«
    »Vorerst nicht. Sobald diese Männer hier unterbracht sind, treffen wir unsere Leute am Hang über dem Meer. Es gibt einiges zu feiern. Meine schöne Frau und ich sind wieder vereint, dieses wundervolle Land befindet sich in unseren Händen. Natürlich stehen uns neue Kämpfe bevor, aber heute abend möchte ich feiern. Ich hoffe, das ist auch euer Wunsch.«
    Er ritt durch die Lücke in der Festungsmauer in den Hof zurück und beschloss, sie sofort wieder instand setzen zu ,lassen. So schnell wie möglich war er hierhergekommen - und trotzdem fast zu spät. Aber vielleicht hatte er die Seereise gebraucht; um seinen Zorn zu bezähmen. Trotzdem war die lange Wartezeit eine Qual gewesen. Seine Wut kämpfte mit Leidenschaft, die Sehnsucht nach Melisande verzehrte ihn. Einerseits ärgerte es ihn, dass er ihren Reizen so bedingungslos verfallen war, und andererseits hatte er stets befürchtet, etwas Schlimmes könnte ihr zustoßen.
    Jetzt war er endlich hier, und diese Nacht gehörte ihm. Nichts in der Hölle oder in Walhall würde ihn zurückhalten.
    Im Hof erwartete sie ihn, auf dem Rücken ihres prächtigen Schlachtrosses Warrior. Das hochbeinige Pferd betonte ihre würdevolle Haltung, und Conar dachte ebenso wie seinerzeit der alte Ragwald: Alle Männer werden ihr folgen. »Komm mit!« befahl er.
    Wortlos ritt sie hinter ihm her zum Strand. Die Leute waren bereits versammelt - seine Seefahrer, die Wachtposten der Festung, die Bauern, die Schmiede und Handwerker, ihre Frauen und Kinder, der Priester mit seiner rundlichen Geliebten und ihren bloßfüßigen Sprösslingen. Eine sonderbare, bunt zusammengewürfelte Menge. Einige sprachen irisch ebenso wie norwegisch und fränkisch, andere beherrschten nur eine dieser drei Sprachen.
    Conar ergriff Melisandes Hand und spürte, wie sich ihre Muskeln anspannten. Nur zu gern hätte sie sich losgerissen, doch sie tat es nicht. »Heute sind wir wieder vereint so wie es schon vor langer Zeit bestimmt war!« rief er. » »Wir konnten den Feind zurückwerfen, aber noch größere Schlachten warten auf uns, denn er wird über das ganze Gebiet zwischen dieser Küste und Paris herfallen. Deshalb müssen wir gemeinsam kämpfen. So wie Melisande und ich zusammengekommen sind, soll es auch mit euch geschehen. Und heute abend werden wir unseren Sieg feiern.«
    Freudengeschrei erklang, und alle stimmten ein gleichgültig, ob sie die Worte verstanden hatten oder nicht. Er wiederholte sie in seiner Muttersprache Irisch, dann wechselte er in Melisandes Fränkisch über.
    Doch da hatte sie bereits zu reden begonnen, fließend, mit melodiöser Stimme. Und fest entschlossen, ihre Untertanen auf eigene Faust zu regieren. Mich nicht, meine Liebe, versprach er ihr stumm. Viel zu oft hatte sie ihn zum Narren gehalten und seine verdammte Seele gestohlen. Das sollte sich in dieser Nacht alles ändern.
    »Lächle doch und heb deine Hand!« bat er.
    Und sie lächelte tatsächlich. Wie ein Engel, dachte er. Bewundernd jubelten ihr die Leute zu, huldigten ihrer Schönheit, und das mit Recht. Ihre Haare fielen wie ein glänzender schwarzer Umhang auf den goldgelben Mantel und hoben das ungewöhnliche Violett ihrer Augen hervor.
    Sie schaute ihn an, immer noch ein gezwungenes

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